Open Access in der alltäglichen Diskussion

Hintergründe des Dilemmas und kritische Standpunkte

Autor*innen

  • Ralf Regener Universitätsbibliothek Magdeburg
  • Anja Matthes Universitätsbibliothek Magdeburg

DOI:

https://doi.org/10.5282/o-bib/2019H1S30-41

Schlagwörter:

Open Access, Probleme, Wissenschaftsbetrieb

Abstract

Der Beitrag thematisiert das Dilemma, in welches man nicht selten gerät, wenn man Angebote der eigenen Einrichtung vorstellt, sich allgemein für Open Access engagiert oder in Diskussionen mit anderen Akteuren des Wissenschaftsbetriebes tritt. Aufgrund der alten und längst nicht überwundenen Problemlagen, wie Wachstum des Wissenschaftsbetriebes, überproportionale Preissteigerungen versus stagnierende Bibliotheksbudgets und eine allgemein schwierige Publikationskultur innerhalb der Wissenschaft, muss man immer wieder auf Vorwürfe reagieren, die direkt nichts mit Open Access zu tun haben. Unseriöse Angebote einzelner Verlage, die Auswirkungen des DEAL-Projekts und der Umgang mit Diensten wie Scihub verunsichern allgemein und werden vorschnell mit Open Access in Verbindung gebracht. Der Beitrag versucht das Dilemma wenigstens teilweise aufzulösen, in dem deutlich gemacht wird in welchem Verhältnis die immer wieder genannten Probleme und Open Access tatsächlich stehen.

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Veröffentlicht

02.04.2019

Zitationsvorschlag

Regener, R., & Matthes, A. (2019). Open Access in der alltäglichen Diskussion: Hintergründe des Dilemmas und kritische Standpunkte. O-Bib. Das Offene Bibliotheksjournal / Herausgeber VDB, 6(1), 30–41. https://doi.org/10.5282/o-bib/2019H1S30-41

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Aufsätze