Nr. 4 (2025)
DOI: 10.5282/o-bib/6198

Open-Access-Transformation komplementär zu DEAL: Forum 13+

Kristine Hillenkötter, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen
Hildegard Schäffler, Bayerische Staatsbibliothek München

Zusammenfassung

Der Arbeitskreis Forum 13+ ist ein unabhängiges Gremium von Expertinnen und Experten aus deutschen Bibliothekskonsortien als Akteure der überregionalen Lizenzierung, von Open-Access-Infrastrukturprojekten, Universitätsbibliotheken, des Deutschen Bibliotheksverbandes (dbv) und des Allianz-Schwerpunkts „Digitalität in der Wissenschaft“. Die Aktivitäten der Gruppe konzentrieren sich auf Open-Access-Transformationsverträge. Neben der Entwicklung von Leitlinien und Standards für die Modellierung solcher Abschlüsse steht die Begleitung von Verhandlungsprojekten im Vordergrund, die dezentral und eigenständig durch die im Arbeitskreis vertretenen Akteure im Rahmen ihrer jeweiligen Mandate und gegebenenfalls in Teams geführt werden. Schließlich soll auch ein strategischer Beitrag zur Open-Access-Transformation geleistet werden. Der Allianz-Schwerpunkt, aus dem die Gruppe ursprünglich hervorgegangen ist, unterstützt Forum 13+ und versteht den Arbeitskreis im Verhältnis zu DEAL als komplementäre und wissenschaftspolitisch gleichermaßen bedeutsame Initiative mit der Open-Access-Strategie der Allianz als gemeinsamem Bezugsrahmen. Die Arbeit von Forum 13+ konzentriert sich in Abgrenzung zu DEAL auf die Open-Access-Transformation von Angeboten kleinerer und mittelgroßer Verlage und Fachgesellschaften. Für diese Publikationsdienstleister steht der Arbeitskreis als Anlaufstelle bei Transformationsvorhaben zur Verfügung. Der Beitrag stellt den Arbeitskreis mit seinen Mitgliedern, der Arbeitsweise und der Verortung im überregionalen Kontext der Verhandlung von Open-Access-Transformationsverträgen vor – auch im Verhältnis zu DEAL. Darüber hinaus wird am Beispiel konkreter Arbeitsergebnisse und Verhandlungsprojekte ein Einblick in die praktische Arbeit von Forum 13+ mit den speziellen Herausforderungen eines sich wandelnden Publikationsmarktes gegeben.

Summary

The Forum 13+ working group is an independent committee of experts from German library consortia involved in supraregional licensing, open access infrastructure projects, university libraries, the German Library Association (dbv) and the focus area “Digitality in Science” of the Alliance of German Science Organisations. The group's activities focus on open access transformative agreements. In addition to developing guidelines and standards for modelling such agreements, the group concentrates on supporting negotiation projects that are conducted decentrally and independently by the stakeholders represented in the working group within the scope of their respective mandates and, where appropriate, in teams. Finally, the group also aims to make a strategic contribution to the open access transformation. The Alliance context, from which the group originally emerged, supports Forum 13+ and sees the working group as a complementary and equally important science policy initiative in relation to DEAL, with the Alliance's open access strategy as a common frame of reference. In contrast to DEAL, the work of Forum 13+ focuses on the open access transformation of the portfolio of small and medium-sized publishers and learned societies. The working group is available to these publication service providers as a point of contact for transformation projects. The article introduces the working group, its members, its working methods and its position in the supraregional context of negotiating open access transformative agreements – also in relation to DEAL. In addition, concrete work results and negotiation projects are used to provide insight into the practical work of Forum 13+ and the specific challenges of a changing publication market.

Schlagwörter: Open-Access-Transformation, DEAL, Bibliothekskonsortien, Transformationsverträge, Allianz-Schwerpunkt, Verlage, Publikationsmarkt

Zitierfähiger Link (DOI): https://doi.org/10.5282/o-bib/6198

Autorenidentifikation: Kristine Hillenkötter, ORCID: 0009-0008-0063-4800,
Hildegard Schäffler, ORCID: 0000-0001-9382-7848

Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 4.0 International.

1. Kontext DEAL

Zwischen 2019 und 2023 wurden in Deutschland nationale Publish&Read-Verträge mit den drei großen Wissenschaftsverlagen Wiley, Springer Nature und Elsevier etabliert, die in der aktuellen Phase alle bis 2028 laufen und die für die Open-Access-Transformation subskriptionspflichtiger Inhalte im Land – und darüber hinaus – richtungsweisend waren. Mandatiert durch die Schwerpunktinitiative „Digitale Information“ der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen (im Folgenden: Allianz) wurden die Verträge im Rahmen des Allianz-Projektes „DEAL“ (im Folgenden: DEAL) in der DEAL-Gruppe verhandelt und durch die MPDL Services gGmbH implementiert.1 Die DEAL-Verträge stehen allen wissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland zur Beteiligung offen und werden durch deren Beiträge finanziert. Mit der aktuellen Laufzeit von jeweils fünf Jahren bieten sie den teilnehmenden Einrichtungen 1) lesenden Zugriff auf das nahezu gesamte subskriptionspflichtige Zeitschriftenportfolio des jeweiligen Verlages (Hybrid-Zeitschriften), 2) unbegrenztes Open-Access-Publizieren im subskriptionspflichtigen Zeitschriftenportfolio des jeweiligen Verlages für affiliierte Autorinnen und Autoren (Hybrid-Zeitschriften) und 3) signifikante Rabattierung der Publikationsgebühren für Veröffentlichungen in den Open-Access-Zeitschriften des jeweiligen Verlages für affiliierte Autorinnen und Autoren (Gold-Open-Access-Zeitschriften).

DEAL hat insofern einen Paradigmenwechsel vollzogen, als es konsequent das Modell der publikationsbasierten Abrechnung verfolgt, indem die Verlage im hybriden Bereich pro publiziertem Artikel eine Publish&Read Fee (PAR Fee) erhalten, die Lesen und Publizieren abdeckt. Auch die Binnenverteilung der Kosten zwischen den teilnehmenden Einrichtungen nähert sich diesem Modell immer weiter an. Zudem ist durch die niedrigschwellige Option der Publikation im Open Access in diesen Verträgen die Anzahl der OA-Publikationen in den wissenschaftlichen Zeitschriften der unter Vertrag stehenden Verlage stark angestiegen. Sie umfasst inzwischen über 50% der im Open Access publizierten Zeitschriftenartikel deutscher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler (vgl. Abb. 2). Die teilnehmenden Einrichtungen profitieren von dem – gemessen an den historischen Umsatzvolumina – deutlich besseren Preis-Leistungsverhältnis der Abschlüsse.2

Die DEAL-Verträge haben mit Blick auf das ausbleibende Flipping, d.h. die Umstellung ganzer Zeitschriften in den Gold Open Access, die Kostenentwicklung für publikationsstarke Einrichtungen oder auch die weitere Stärkung der Großverlage auf dem Publikationsmarkt auch kritische Stimmen hervorgerufen.3 Hierzu zählt nicht zuletzt der Kreis der kleineren und mittleren Verlage in Deutschland (im Folgenden: KUMV), die, vertreten durch den Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Wettbewerbsnachteile befürchteten bzw. Wahrnehmung und Unterstützung in ihrem Bemühen um die Open-Access-Transformation ihrer Verlagsprodukte einfordern.4 Der Austausch mit den Verlegern hat mit dazu beigetragen, den Arbeitskreis Forum 13+ als komplementäre Initiative zu DEAL insbesondere für den Kreis der deutschen KUMV in den Blick zu nehmen.5

2. Komplementär zu DEAL: Forum 13+

Im Arbeitskreis Forum 13+ (im Folgenden Forum 13+) versammeln sich Akteure der überregionalen Lizenzierung, von Open-Access-Infrastrukturprojekten, der Universitätsbibliotheken, des Allianz-Schwerpunktes „Digitalität in der Wissenschaft“ und des Deutschen Bibliotheksverbandes (dbv). Es handelt sich somit um eine Kompetenzbündelung auf nationaler Ebene (vgl. dazu Abb. 1).

Auflistung der im Text erwähnten F13+-Akteure in der Reihenfolge Verhandlungskontexte (rot), OA-Initiativen (blau), Interessensverbände (schwarz).
Abb. 1: Forum 13+ - Akteure6

Die kooperative Leitung der Gruppe liegt bei Vertreterinnen der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (SUB Göttingen) und der Bayerischen Staatsbibliothek München (BSB).

2.1  Zielsetzung

Die Gruppe befasst sich mit der Modellierung und Implementierung von Open-Access-Transformationsverträgen für Zeitschriften und Bücher derjenigen Verlage, die nicht durch die DEAL-Verträge abgedeckt sind. Viele der daraus erwachsenen Abschlüsse sind Weiterentwicklungen von ehemals DFG-geförderten Allianz-Lizenzen. Angestrebt wird ein abgestimmtes Vorgehen unter den verantwortlichen Akteuren.

Dabei geht es zum einen um die Entwicklung von Standards und Leitlinien für die Vertragsverhandlungen und zum anderen um die Begleitung von dezentral, ggf. in Verhandlungsteams geführten Verhandlungsprojekten. Namensgebend für Forum 13+ war der Blick auf die 13 Verlage, die in Deutschland nach den drei DEAL-Verlagen das größte Publikationsaufkommen an Zeitschriftenartikeln aufweisen. Das tatsächliche Verhandlungsspektrum von Forum 13+ geht nicht zuletzt mit Blick auf die KUMV weit über diese ursprüngliche Erhebung hinaus.

Säulendiagramm mit Verlagen nach prozentualem Anteil am Publikationsaufkommen wissenschaftlicher Einrichtungen in Deutschland: DEAL-Verlage ca. 50% (rot), OA-Verlage Frontiers u. MDPI ca. 10% (blau), div. kleine u. mittlere Verlage ca. 40% (grau).
Abb. 2: Forum 13+ - Verlage nach Publikationsaufkommen

2.2  Entstehung und Status

Forum 13+ ist im Kontext der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen entstanden. Die Gruppe wurde 2019 im Rahmen der Task Force „Lizenzierung“ der AG „Wissenschaftliches Publikationssystem“ innerhalb der Allianz-Initiative „Digitale Information“ gegründet. Eine strategische Ver­ortung im engeren Allianz-Kontext war zu diesem Zeitpunkt nicht möglich. Angesichts der drängenden fachlichen Aufgaben und Herausforderungen hat das Forum 13+ im Jahr 2020 den organisatorischen Rahmen der Allianz verlassen und ist seitdem in Selbstorganisation tätig, fühlte sich aber weiterhin den Strategien der Allianz verpflichtet.

Es wurde in die Umsetzung der Open-Access-Strategie 2021-2025 der Allianz einbezogen7 und auch vom Wissenschaftsrat in seiner Wirksamkeit und Unterstützung transformativer Initiativen der KUMV anerkannt und gewürdigt.8 Anlässlich der strategischen Befassung mit den Perspektiven des DEAL-Projektes, der Entwicklung einer neuen Strategie für die Weiterentwicklung des wissenschaftlichen Publikationswesens 2026–20309 und der oben skizzierten Diskussion mit den KUMV hat die Allianz den Umgang mit den KUMV neu bewertet. In Anschlag gebracht wurde dabei das zunehmende Engagement der KUMV für die Open-Access-Transformation und die dabei tragende Rolle des Forum 13+.

Vor diesem Hintergrund erging 2024 ein Beschluss der Allianz, der DEAL und Forum 13+ als zwei komplementäre und wissenschaftspolitisch gleichermaßen bedeutsame Initiativen mit dem gemeinsamen Bezugsrahmen der Open-Access-Strategie des Allianz Schwerpunkts „Digitalität in der Wissenschaft“ bewertet, Forum 13+ in seiner Rolle hervorhebt und der Gruppe die Unterstützung durch geeignete Maßnahmen zusagt. Vorgesehen ist dabei zum einen eine engere personelle Verschränkung der Gruppe mit dem Steuerungsgremium und den Organisationen der Allianz, zum anderen die Stärkung der öffentlichen Sichtbarkeit des Forum 13+ und seiner Aktivitäten im und durch den Allianz-Kontext. Zudem wurde das Forum 13+ gebeten, die Sichtbarkeit seiner Leistungen gegenüber den KUMV zu intensivieren und regelmäßig im Rahmen der Open-Access-Strategie der Allianz zu berichten. Zugleich wurde gegenüber den KUMV signalisiert, dass ihnen mit dem Arbeitskreis Forum 13+ und dessen Akteuren komplementär zu DEAL ein Ansprechpartner für Open-Access-Transformationsvorhaben zur Verfügung steht, der von der Allianz in dieser Rolle gestützt wird.10

2.3 Organisation, Mandatierung, strategisches Umfeld

Trotz der skizzierten Annäherung an die Allianz bleibt das Forum 13+ weiterhin ein unabhängiges Fachgremium, das in Selbstorganisation tätig ist. Ziele und Aktivitäten werden von den Mitgliedern gemeinsam geplant, die Zusammenarbeit erfolgt im Rahmen regelmäßiger Sitzungen, die anlassbezogen durch weitere Austauschformate ergänzt werden. Forum 13+ berichtet regelmäßig an die Allianz, die Sektion IV des deutschen Bibliotheksverbundes und die Arbeitsgemeinschaft der Konsortien, GASCO.11 Das Forum ist über eine eigene Webseite sichtbar12 und über eine zentrale öffentliche Mail-Adresse erreichbar.13

Alle Akteure der Gruppe handeln im Namen ihrer Heimateinrichtungen und Initiativen bzw. der Verhandlungsmandate ihrer Konsortien und Organisationen. In diesem Rahmen besitzen die Mitglieder der Gruppe volle Entscheidungsfreiheit über die Aufnahme, Durchführung und Ergebnisgestaltung von Verhandlungen. Sofern im Forum 13+ Vertragsverhandlungen angestoßen werden, erfolgen diese individuell bzw. innerhalb der einzelnen Lizenzierungskontexte, denen die betreffenden Akteure affiliiert sind. Das Forum 13+ als Gruppe besitzt kein eigenes Verhandlungsmandat. Darin liegt ein wesentlicher Unterschied zur Organisationform des DEAL-Konsortiums. Das Mandat der Allianz für die Unterstützung der KUMV durch das Forum 13+ ordnet sich diesen Strukturen unter.

Ähnlich divers verhält es sich mit dem strategischen Umfeld des Forum 13+, das zum einen aus den lokalen und regionalen Strategien der in der Gruppe vertretenen Lizenzierungskontexte besteht, zum anderen aber den Bezug zur überregionalen Open-Access-Strategie der Allianz wahrt. Aus diesem Nebeneinander entstehen Synergien und Spannungsfelder, die sich für den fachlichen Austausch und die Aktivitäten der Gruppe immer wieder als förderlich und produktiv erweisen.

3. Aktivitäten und Ergebnisse

Im Sinne seiner Zielsetzungen befasst sich das Forum 13+ mit der Entwicklung von Standards und Leitlinien für die Ausgestaltung von Open-Access-Transformationsverträgen (im Folgenden: OAT) sowie mit der Verhandlung und Implementierung von entsprechenden Vertragsprojekten.

3.1 Entwicklung von Standards und Leitlinien

Vertragsübersicht
Ergänzend zum internationalen Standard der ESAC-Transformative-Agreement-Registry14 führt Forum 13+ eine Übersicht der aktuell laufenden konsortialen OAT und fortgeschrittenen Verhandlungen in Deutschland für Hybrid- und Gold-Open-Access-Zeitschriften, mit Hinweis auf die jeweils verhandlungsführende Einrichtung. Konsortiale Crowdfunding-Vorhaben für Open-Access-Monographien werden hier ebenfalls integriert, sofern Mitglieder des Forum 13+ federführend tätig sind. Die Übersicht soll ein möglichst vollständiges Bild der transformativen Vertragsprojekte im Land darstellen und damit eine belastbarere Grundlage für strategische Entscheidungen auf nationaler Ebene geben, als dieses die ESAC-Registry vermag.15 Sie wird dreimal jährlich aktualisiert und ist über die Website des Forums öffentlich verfügbar.16

F13+ Konkret
Unter dem Namen „F13+ Konkret“ wurde eine Reihe mit Arbeitsinstrumenten für die Verhandlungsführung aufgesetzt. Die Dokumente sind über die Webseite des Forum 13+ sichtbar,17 richten sich an verhandlungsführende Einrichtungen und werden diesen auf Anfrage zugänglich gemacht. Verfügbar sind derzeit Unterlagen zu Exit- und Eskalationsstrategien in Vertragsverhandlungen sowie zum Monitoring, Reporting und der Evaluation von Transformationsverträgen.

F13+ Spektrum
Für die Bewertung von OAT und entsprechenden Verlagsangeboten hat das Forum 13+ das „F13+ Spektrum“ entwickelt.18 Es benennt zentrale Vertragsparameter und das Spektrum ihrer Ausprägung in OAT-Verträgen und Verlagsangeboten, jeweils skaliert vom Status Quo (Subskriptionsvertrag) bis zum optimalen OAT-Vertrag. Dabei werden als Aspekte in den Blick genommen der Umfang der OA-Publikationsoptionen, die Kostenentwicklung und -allokation sowie Risiken, der Publikationsprozess (Workflows) und das Reporting sowie Transparenz und Transformationsziele des Verlags.

Das „Spektrum“ (als Auszug in Abb. 3) richtet sich an verhandlungsführende Einrichtungen und Konsortien. Es möchte ihnen eine Orientierungshilfe geben und Potenziale aufzeigen, ohne normativ zu wirken. Denn es ist allen Akteuren des Forum 13+ sehr wohl bewusst, dass die Ausgangsbedingungen und Schwerpunktsetzungen in Vertragsverhandlungen unterschiedlich sein können und vor diesem Hintergrund einer Flexibilität und Vielfalt der Vertragsmodelle besondere Bedeutung zukommen. Diesen Spielraum möchte das „Spektrum“ ausloten.

ALT-Text: Auszug aus dem Forum 13+-Spektrum zu den Parametern „Open Access Publizieren“ und „Open Access Commitment“
Abb. 3: Forum 13+ - Spektrum (Auszug)

3.2 Verhandlungsprojekte

3.2.1 Typen und Modellvielfalt

Neben der Entwicklung von Standards und Leitlinien für OAT steht als zweiter, ganz wesentlicher Handlungsstrang des Arbeitskreises die konkrete Befassung mit Verhandlungsprojekten im Sinne eines fachlichen Austausches und kollegialer Beratung sowie die Implementierung entsprechender Verträge. Dabei gilt das eingangs Beschriebene: Forum 13+ ist keine per se verhandlungs- und vertragsführende Instanz, sondern eine Gruppe von Expertinnen und Experten, die laufende Verhandlungen begleiten oder auch anstoßen, die wiederum in Eigenverantwortung der jeweiligen Akteure aus diesem Kreis durchgeführt werden. Die Projekte sind in der Regel in ihrer Reichweite überregional angelegt und lassen sich im Prinzip in drei Typen unterteilen, die teilweise fließend ineinander übergehen.

Bei der ersten Kategorie handelt es sich um Verhandlungen, die im Team geführt werden. Eine der Zielsetzungen bei der Gründung von Forum 13+ war es, sich im Arbeitskreis nicht nur über gerade laufende Projekte abzustimmen, sondern in Kontexten, in denen dies zielführend erscheint, mit gebündelter Kompetenz Verhandlungsteams zu bilden, die gemeinsam den Verlagen gegenübertreten. Eine der beteiligten Einrichtungen übernimmt dann am Ende erfolgreich geführter Verhandlungen den Vertragsabschluss. Ein Beispiel für diese Vorgehensweise ist der seit 2024 laufende bundesweite OAT mit Taylor&Francis unter Federführung der Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft.

Der zweite und gleichzeitig häufigste Typ umfasst Open-Access-Transformationsverhandlungen, die von einzelnen Akteuren des Arbeitskreises geführt werden. Die oben erwähnte Übersicht laufender Verträge und fortgeschrittener Verhandlungen19 gibt einen Überblick über das breite Spektrum an Verhandlungsprojekten, die unter diese Kategorie fallen.

Der dritte Typ von Verhandlungsprojekten knüpft daran an, dass Forum 13+ sich als Anlaufstelle für kleine und mittlere Verlage bzw. Fachgesellschaften insbesondere in Deutschland versteht, die für ihr Portfolio an Zeitschriften oder Büchern einen Einstieg in die Open-Access-Transformation suchen. Als Beispiel wäre hier eine Crowdfunding-Initiative für Monographien des Verlags Barbara Budrich zu nennen.

Ein zentrales Prinzip bei der Umsetzung der Verhandlungsprojekte ist die Modellvielfalt. Es folgen zwar viele Zeitschriftenverträge nach wie vor dem Modell des Publish&Read mit oder ohne integrierter Gold Open-Access-Komponente. Das Spektrum der OAT-Typen umfasst aber auch Rahmenverträge für reine Gold-OA-Zeitschriften, Subscribe to Open20 im konsortialen Kontext oder auch Crowdfunding- bzw. Diamond-OA-Initiativen, vor allem für Monographien.

3.2.2 Schwerpunktthemen

Viele Fragestellungen im Rahmen des fachlichen Austauschs zu laufenden Verhandlungen konzentrieren sich auf die Bewertung konkret vorliegender Modelle und grundsätzliche Bausteine der Gestaltung von OAT. Beispielhaft werden im Folgenden Fragenkomplexe dieser Art herausgegriffen.21

Gerade bei neu aufzusetzenden OAT für Zeitschriften spielt das Verhältnis zu den Kosten des vorliegenden Subskriptionsmodells eine wichtige Rolle. Ein Grundprinzip ist dabei das Ziel der Kostenneutralität im Übergang zu einem Publish&Read-Modell. Viele Verträge starten vor diesem Hintergrund mit einem Gesamtkostenniveau, das vom bisherigen Subskriptionsvolumen abgeleitet ist. Zielsetzung der Publish&Read-Modelle sollte jedoch sein, sich nach dem Vorbild von DEAL zumindest sukzessive einer publikationsbasierten Abrechnungslogik zu nähern. Dies wirft Fragen der Binnenverteilung der Kosten im Konsortium auf, die dafür Sorge zu tragen hat, dass Einrichtungen mit hohem Publikationsaufkommen nicht überfordert, Institutionen mit niedrigerem Publikationsoutput entlastet und Bibliotheken, die nicht publizieren, über angemessene Read-only-Beträge mit eingebunden werden. Forum 13+ hat dabei keine einheitlichen Verteilmechanismen entwickelt, sondern die Frage wird verhandlungsspezifisch diskutiert.

Mit diesem Komplex zusammenhängend ist der Aspekt, ob man auf Einrichtungsebene mit gedeckelten Beträgen arbeitet oder konsequent nach Publikationsaufkommen abrechnet. Letzteres ist die im Sinne der Transformation konsequente Herangehensweise des DEAL-Konsortiums, was aber zu Lasten der Planbarkeit der Kosten geht. Viele der im Umfeld von Forum 13+ verhandelten Verträge arbeiten demgegenüber derzeit im Sinne der Kostenkontrolle noch mit gedeckelten Umsatzvolumina.

Auch das Thema Gold Open Access ist Gegenstand der Diskussion. Dazu zählen zum einen Modellvarianten genuiner Open-Access-Verlage, bei denen es etwa um die Frage geht, ob mit rabattierten Article Processing Charges (im Folgenden: APCs) gearbeitet oder eine Pauschalsumme („Flat Fee“) für das Publikationsaufkommen in einem definierten Zeitraum vereinbart wird. Zum anderen ist zu verhandeln, ob das Publizieren im Gold Open Access zu attraktiven Konditionen komplett in einen hybriden Publish&Read-Vertrag integriert werden kann oder ob eine separate Rabattierung der APCs vereinbart wird. Die Integration empfiehlt sich insbesondere dann, wenn eine konsequente Flipping-Policy des Verlags erkennbar ist, wie dies etwa beim überregionalen OAT mit Cambridge University Press (im Folgenden: CUP) der Fall ist.22 In diesem Vertrag sind unlimitiertes hybrides und goldenes Publizieren durch eine einzige Pauschalgebühr abgedeckt, wodurch die Modellkonstruktion bereits auf ein konsequentes Flipping ausgelegt ist.

Gleichzeitig ist zu konstatieren, dass CUP mit Blick auf die systematische Umstellung ganzer Zeitschriftentitel in den Gold Open Access derzeit eine Ausnahme darstellt. Man kann die schiere Zunahme der Open-Access-Artikel im Kontext der Publish&Read-Verträge und die Kanalisierung der Finanzströme und Bezahllogik in Richtung Publizieren als positiven Transformationseffekt und Erfolgskriterium betrachten, aber eine Umstellung auf Titelebene findet faktisch nur in sehr geringem Umfang statt.23 Für die verhandlungsführenden Akteure in Forum 13+ stellt sich nicht anders als im DEAL-Konsortium die Frage, wie perspektivisch mit diesem Befund umzugehen ist (vgl. dazu auch unten 1. und 4.).

3.2.3 Rahmenbedingungen bei kleineren und mittleren Verlagen

Bei der Gruppe der kleineren und mittelgroßen Verlage bzw. Fachgesellschaften insbesondere aus dem deutschsprachigen Raum, denen Forum 13+ ein besonderes Augenmerk widmet, liegt oftmals eine besondere Ausgangssituation vor, die sich in einer gewissen Bandbreite in Profil, Größe und Infrastrukturvoraussetzungen niederschlägt. Dazu zählen beispielsweise relativ kleine Publikationszahlen, eine oftmals geistes- und sozialwissenschaftliche Ausrichtung, ausbaubedürftige Workflows und Datenkenntnisse oder auch ein hohes Transformationspotential bei überwiegend deutschsprachigen Inhalten durch entsprechende Verankerung in Deutschland, Österreich und der Schweiz („DACH-Raum“). Das führt zu besonderen Anforderungen und – aus Verlagsperspektive – wirtschaftlichen Risiken mit Blick auf OAT. Im Fokus stehen hier außerdem neben den Zeitschriften verstärkt Bücher.

Gerade vor dem Hintergrund dieser besonderen Herausforderungen kommt bei der Gestaltung von OAT-Projekten das Prinzip der Modellvielfalt ins Spiel. Ansätze wie Subscribe to Open eignen sich für das Zeitschriftenportfolio eines deutschsprachigen Verlags mit geisteswissenschaftlichem Profil unter Umständen besser als ein Publish&Read-Modell. Auch für Bücher müssen geeignete Ansätze gefunden werden. In konsortialen Kontexten dominieren aktuell Crowdfunding-Modelle, bei denen beispielsweise fachlich geschnürte Buchpakete oder monographische Reihen durch gemeinschaftliche Finanzierung von Bibliotheken in den Open Access überführt werden.24

Die Akteure von Forum 13+ stehen den KUMV als Ansprechpartner zur Verfügung, um für die genannten Ausgangskonstellationen tragfähige Modelle zu finden. Bei entsprechender Kontaktaufnahme wird im Arbeitskreis geprüft, welche Einrichtung sich darum kümmern könnte. Angeboten wird die Mitwirkung bei der Analyse der Ausgangssituation und der Entwicklung geeigneter Modelle. Für den Fall, dass man sich einig wird, können schließlich Konsortien und Crowdfunding-Lösungen organisiert werden. Das Verhandlungsaufkommen in diesem Zusammenhang ist im Moment noch überschaubar. Das Angebot von Forum 13+ gewinnt aber zunehmend an Aufmerksamkeit.

3.2.4 Reichweite der Verhandlungen

Die Verhandlungs- und Vertragsprojekte von Forum 13+ decken zusammen mit dem DEAL-Konsortium substantielle Teile des Publikationsaufkommens in Deutschland ab. Abb. 4 zeigt die 30 Verlage mit den meisten Aufsatzpublikationen von corresponding authors aus Deutschland, die ihrerseits 90 % der vorliegend ausgewerteten Artikel umfassen.25 Bezogen auf die hier ausgewerteten TOP 30 liegt der von Forum 13+ abgeschlossene bzw. in Verhandlung befindliche Anteil bei 47%, mit der Einschränkung, dass die Opt-in-Modelle26 mit keiner flächendeckenden Teilnehmerschaft einhergehen, der tatsächliche Anteil also entsprechend kleiner ausfällt.

ALT-Text: Tabelle mit den TOP 30-Verlagen nach Zahl der Artikel aus Deutschland (corresponding authors) im Zeitraum 01/2025 – 05/2025 nach der Quelle „Web of Science“. Gelistet sind die DEAL-Verträge (blau), Abschlüsse (orange) und laufende Verhandlungsprojekte (rot) der Forum 13+-Akteure
Abb. 4: Top 30-Verlage nach Zahl der Artikel aus Deutschland (corresponding authors ) im Zeitraum 01/2021–05/2025 (Quelle: Web of Science)27

4. Ausblick: Open-Access-Transformationsverträge auf dem Prüfstand

Forum 13+ bewegt sich in dem überaus dynamischen Umfeld des wissenschaftlichen Publikations-
systems. Mit Blick auf die perspektivische Ausrichtung des Fachgremiums und die Leitlinien seiner Arbeit sind eine Reihe von Faktoren zu berücksichtigen.

Das DEAL-Konsortium und Forum 13+ teilen sich, wie eingangs beschrieben, die mittlerweile neu formulierte „Strategie der Allianz für die Weiterentwicklung des wissenschaftlichen Publikationswesens 2026-2030“28 als gemeinsamen Bezugsrahmen. Ausgehend von den bis 2028 abgeschlossenen drei DEAL-Verträgen und den zahlreichen Vertragsprojekten von Forum 13+ wird dabei konstatiert, dass es „in diesem Sektor der Open-Access-Transformation […] weiterhin Reflexions- und Handlungsbedarf hinsichtlich der Ziele und Ausgestaltung von Verträgen“29 gebe. Als eine Anforderung wird dabei beispielhaft ein künftig noch besseres Preis-Leistungsverhältnis benannt. Eine einzurichtende Task Force wird den Auftrag erhalten, in Konsultation mit weiteren Akteuren und unter Berücksichtigung des internationalen Umfelds Ziele für die Verhandlungen zukünftiger DEAL-Verträge zu erarbeiten und für die DEAL-Gremien aufzubereiten. Auch Alternativszenarien sind in den Blick zu nehmen. Weiter heißt es, dass „Ergebnisse aus dieser Maßnahme [..] auch für weitere Verhandlungen durch den AK Forum 13+ synergetisch genutzt und zielorientiert übernommen werden“30 sollen.

Das Strategiepapier der Allianz definiert Transformationsverträge ohne nähere Bewertung dessen, was als transformativ zu gelten hat: „Diese Verträge mit Verlagen dienen der Transformation von wissenschaftlichen Publikationen in den Open Access. Sie regeln die Zahlung von Zugangs- und Publikationsgebühren.“31 Es ist gleichwohl davon auszugehen, dass die oben skizzierte Kontroverse über die Frage des transformativen Charakters der Publish&Read-Verträge auch Eingang in die geplante Erarbeitung von Verhandlungszielen für künftige DEAL-Verträge und darüber hinaus finden wird.

Ein dritter Faktor des aktuellen Diskussionsrahmens ist die zunehmende Bedeutung des Diamond Open Access, in der Definition des Strategiepapiers der Allianz ein „Sammelbegriff für Open-Access-Publikationsorgane, die keine Publikationsgebühren, wie z.B. eine Article Processing Charge (APC) erheben“.32 Oft geht das Verständnis dieses Konzepts einher mit der Anforderung eines wissenschaftsgeleiteten Publikationsrahmens.33 In Deutschland wird seit dem Frühjahr 2025 mit SeDOA eine DFG-geförderte Servicestelle aufgebaut, die das Ziel verfolgt, das Diamond-Open-Access-Publizieren in Deutschland zu koordinieren und bislang schon dezentral erbrachte Dienstleistungen zu optimieren.34

Was bedeutet dieses Umfeld konkret für die aktuelle und künftige Arbeit von Forum 13+? Die oben beschriebenen Entwicklungen geben den Rahmen für die Weiterentwicklung der Modellansätze und Gestaltung der Vertragsprojekte vor. Konkret arbeiten die Akteure in Forum 13+ weiter an der Optimierung von Publish&Read-Verträgen, deren Beitrag zur Open-Access-Transformation im Sinne von deutlich erkennbaren transformativen Effekten auf Artikelebene und in Bezug auf das Preis-/Leistungsverhältnis im Vergleich zu reinen Subskriptionsverträgen sie weiterhin sehen. Hierbei ist auch zu beachten, dass die verhandlungsführenden Einrichtungen primär im Mandatskontext ihres eigenen Umfeldes handeln, woraus sich in der Regel ein Versorgungsauftrag ableitet, der zu bedienen ist und immer auch ins Verhältnis zu setzen ist zu der Frage einer konsequenten Umsetzung von Transformationsprinzipien. Eine übergreifende Diskussion um künftige Leitlinien, wie sie im Rahmen des Allianz-Schwerpunkts angestoßen wurde, wird dabei ausdrücklich begrüßt.

Forum 13+ hat sich von Anfang an zur Modellvielfalt bekannt, wie sie sich auch jetzt schon beispielsweise in Subscribe-to-Open-Modellen niederschlägt. Dies gilt auch mit Blick auf die Publikationsgattung, da über Zeitschriften hinaus immer schon Bücher mit im Fokus stehen. Zudem wird hier auch der Forderung nach Bibliodiversität Rechnung getragen, die in der Allianz-Strategie formuliert wird.35 Schließlich ergeben sich auch jetzt schon Verbindungslinien zum Bereich des Diamond Open Access, wie sie sich etwa in der Verhandlung und Organisation von Crowdfunding-Projekten zeigen. In jedem Fall gilt es für Forum 13+, sich auch zu dieser Entwicklungslinie zu positionieren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Arbeitskreis Forum 13+ komplementär zu DEAL das zentrale Ziel verfolgt, sich weiter als Ansprechpartner für Verlage und Fachgesellschaften zu etablieren, die sich im Bereich der Open-Access-Transformation engagieren wollen. Als Rahmenbedingungen können dabei über den jeweiligen Mandatskontext der Akteure von Forum 13+ hinaus die aktuelle Strategie der Allianz für die Weiterentwicklung des wissenschaftlichen Publikationswesens und die zunehmende Bedeutung des Publizierens im Diamond Open Access gelten.

5. Literaturverzeichnis

Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen: Open-Access-Strategie der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen 2021-2025, 2021, unveröffentlicht.

Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen: Strategie der Allianz für die Weiterentwicklung des wissenschaftlichen Publikationswesens 2026-2030, 2025, https://doi.org/10.5281/zenodo.15853225.

Arbeitskreis Forum 13+: OAT-Verträge, https://forum13plus.de/articles/vertraege.html, Stand: 01.08.2025.

Arbeitskreis Forum 13+: F13+ Konkret, https://forum13plus.de/articles/konkret.html, Stand: 01.08.2025.

Arbeitskreis Forum 13+: Spektrum zur Bewertung von Open-Access-Transformationsverträgen und Verlagsangeboten, 2021, https://doi.org/10.3249/ugoe-publ-12.

DEAL-Konsortium: Für Einrichtungen, https://deal-konsortium.de/einrichtungen, Stand: 01.08.2025.

DEAL-Konsortium: Für Publizierende, https://deal-konsortium.de/publizierende, Stand: 01.08.2025.

DEAL-Konsortium: Über DEAL, https://deal-konsortium.de/ueber-deal, Stand: 01.08.2025.

DEAL-Konsortium: Verträge, https://deal-konsortium.de/vertraege, Stand: 01.08.2025.

Dér, Ádám: What Gets Missed in the Discourse on Transformative Agreements, in: Katina, 12.02.2025, https://katinamagazine.org/content/article/open-knowledge/2025/transformative-agreements-discourse-what-gets-missed, Stand: 23.09.2025.

ESAC Initiative: Guidelines for Transformative Agreements, https://esac-initiative.org/about/transformative-agreements/guidelines-for-transformative-agreements/, Stand: 01.08.2025.

ESAC Initiative: How transformative is it? A spectrum of transformation drivers, leading to an open scholarly publishing paradigm, 2022, https://esac-initiative.org/wp-content/uploads/2022/04/ESAC_HowTransformativeIsIt_Apr2022.pdf, Stand: 01.08.2025.

ESAC Initiative: Reference Guide to Transformative Agreements, 2022, https://esac-initiative.org/about/transformative-agreements/reference-guide/, Stand: 01.08.2025.

Gaul, Jens-Peter: DEAL – Stand und Perspektiven – insbesondere zum Thema „Kleine und Mittlere Verlage“, Jahrestagung der IG wissenschaftliche Bibliotheken im Börsenverein des deutschen Buchhandels e.V., Frankfurt am Main, 24./25.4.2025. Vortragsfolien https://www.boersenverein.de/fileadmin/bundesverband/dokumente/interessengruppen/ig_wissenschaftliche_bibliotheken/Jahrestagung_2024/Gaul_HRK_-_Stand_DEAL_2024.pdf. Stand: 23.09.2025.

Hillenkötter, Kristine; Schäffler, Hildegard: Der Arbeitskreis Forum 13+. Open-Access-Transformation komplementär zu DEAL. 9. Bibliothekskongress 2025, Bremen. Konferenzveröffentlichung (Vortragsfolien). https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0290-opus4-198391.

Mittermaier, Bernhard: DEAL – Wo stehen wir nach 10 Jahren? (Teil 1), in: B.I.T.online 26 (2), 2023, S.123-131, https://www.b-i-t-online.de/heft/2023-02-fachbeitrag-mittermaier.pdf, Stand: 23.09.2025.

Mittermaier, Bernhard: DEAL – Wo stehen wir nach 10 Jahren? (Teil 2), in: B.I.T.online 26 (3), 2023, S.217-224, hier: S. 222-224, https://www.b-i-t-online.de/heft/2023-03-fachbeitrag-mittermaier.pdf, Stand: 23.09.2025.

Mittermaier, Bernhard: Transformationsverträge sind eine Sackgasse, in: o-bib. Das offene Bibliotheksjournal (1) 2025, S. 1-22, https://doi.org/10.5282/o-bib/6117.

Mittermaier, Bernhard: Transformationsverträge – Stairway to Heaven oder Highway to Hell?, in: 027.7 Zeitschrift für Bibliothekskultur / Journal for Library Culture 8(2), 2021, https://doi.org/10.21428/1bfadeb6.d80f0652.

Pampel, Heinz; Bertelmann, Roland; Hillenkötter, Kristine; Mittermaier, Bernhard; Pieper, Dirk; Schäffler, Hildegard; Seeh, Stefanie; Tullney, Marco: Empfehlungen für transformative Zeitschriftenverträge mit Publikationsdienstleistern. Handreichung der Schwerpunktinitiative „Digitale Information“ der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen vor dem Hintergrund der Umsetzung der Open-Access-Strategie 2021–2025 der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen, Schwerpunktinitiative "Digitale Information" der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen, 2022, https://doi.org/10.48440/allianzoa.045.

Pieper, Dirk: Der Einfluss der DEAL-Verträge auf die Open-Access-Transformation in Deutschland. Eine kurze Analyse von Zeitschriftenartikelwachstum und Verlagsverteilung, Jahrestagung der IG wissenschaftliche Bibliotheken im Börsenverein des deutschen Buchhandels e.V., Frankfurt am Main, 24./25.4.2025. Vortragsfolien https://www.boersenverein.de/fileadmin/bundesverband/dokumente/interessengruppen/ig_wissenschaftliche_bibliotheken/Jahrestagung_2024/Gaul_HRK_-_Stand_DEAL_2024.pdf. Stand: 23.09.2025.

Schäffler, Hildegard: Negotiating Transformative Agreements – Standards and Variation, Achievements and Challenges, Konferenz openCost: The Road to Publication Cost Transparency – The Next Stage, Regensburg, 07.-09.10.2024. Vortragsfolien, https://indico.desy.de/event/45166/contributions/174873/, Stand: 23.09.2025.

Schäffler, Hildegard; Voigtschild, Fabian; Weiß, Philipp: Open-Access-Transformation von wissenschaftlichen Monographien. Das Beispiel der Millennium-Studien, in: Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie 71 (2), 2024, S. 80-90, https://doi.org/10.3196/186429502471235. Stand: 23.09.2025

Tautz, Diethard, Holzer, Angela, Schmidt, Klaus M., Buchner, Johannes, Grötschel, Martin, Jurburg, Stephanie: Ein neues Verfahren zur direkten Finanzierung und Evaluation wissenschaftlicher Zeitschriften. Diskussion Nr. 38, Halle (Saale): Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina, 2025, https://doi.org/10.26164/leopoldina_03_01261. Stand: 23.09.2025.

Wissenschaftsrat: Empfehlungen zur Transformation des wissenschaftlichen Publizierens zu Open Access, 2022, https://doi.org/10.57674/fyrc-vb61, S. 87.

Ziegler, Günter M., Dirnagl, Ulrich: Warum die DEAL-Verträge (k)ein Gewinn für die Wissenschaft sind, in: Forschung & Lehre 9, 2024, https://www.forschung-und-lehre.de/politik/warum-die-deal-vertraege-kein-gewinn-fuer-die-wissenschaft-sind-6595, Stand: 23.09.2025

Anmerkungen

1 DEAL-Konsortium: Über DEAL, https://deal-konsortium.de/ueber-deal, Stand: 01.08.2025.
2 Vgl. DEAL-Konsortium: Verträge, https://deal-konsortium.de/vertraege; DEAL-Konsortium: Für Einrichtungen, https://deal-konsortium.de/einrichtungen; DEAL-Konsortium: Für Publizierende, https://deal-konsortium.de/publizierende, jeweils Stand: 01.08.2025.
3 Vgl. Mittermaier, Bernhard: DEAL – Wo stehen wir nach 10 Jahren? (Teil 2), in: B.I.T.online 26 (3), 2023, S.217-224, hier: S. 222-224, https://www.b-i-t-online.de/heft/2023-03-fachbeitrag-mittermaier.pdf, Stand: 23.09.2025; Ziegler, Günter M.; Dirnagl, Ulrich: Warum die DEAL-Verträge (k)ein Gewinn für die Wissenschaft sind, in: Forschung & Lehre 9, 2024, https://www.forschung-und-lehre.de/politik/warum-die-deal-vertraege-kein-gewinn-fuer-die-wissenschaft-sind-6595, Stand: 23.09.2025; Mittermaier, Bernhard: Transformationsverträge – Stairway to Heaven oder Highway to Hell?, in: 027.7 Zeitschrift für Bibliothekskultur / Journal for Library Culture 8 (2), 2021, https://doi.org/10.21428/1bfadeb6.d80f0652; Mittermaier, Bernhard: Transformationsverträge sind eine Sackgasse, in: o-bib. Das offene Bibliotheksjournal (1), 2025, S. 1-22, https://doi.org/10.5282/o-bib/6117.
4 Federführend ist hier die IG wissenschaftliche Bibliotheken des Börsenvereins, die auf ihrer Jahrestagung 2025 mit Vertretern der DEAL-Gruppe das Gespräch suchte. Vgl. dazu Gaul, Jens-Peter: DEAL – Stand und Perspektiven – insbesondere zum Thema „Kleine und Mittlere Verlage“, Jahrestagung der IG wissenschaftliche Bibliotheken im Börsenverein des deutschen Buchhandels e.V., Frankfurt am Main, 24./25.4.2025. Vortragsfolien, https://www.boersenverein.de/fileadmin/bundesverband/dokumente/interessengruppen/ig_wissenschaftliche_bibliotheken/Jahrestagung_2024/Gaul_HRK_-_Stand_DEAL_2024.pdf. Stand: 23.09.2025; sowie: Pieper, Dirk: Der Einfluss der DEAL-Verträge auf die Open-Access-Transformation in Deutschland. Eine kurze Analyse von Zeitschriftenartikelwachstum und Verlagsverteilung, Jahrestagung der IG wissenschaftliche Bibliotheken im Börsenverein des deutschen Buchhandels e.V., Frankfurt am Main, 24./25.4.2025. Vortragsfolien, https://www.boersenverein.de/fileadmin/bundesverband/dokumente/interessengruppen/ig_wissenschaftliche_bibliotheken/Jahrestagung_2024/Pieper_2024-04-24_IGWB_Frankfurt_PI.pdf. Stand: 23.09.2025. Ergänzend engagiert sich in diesem Zusammenhang außerhalb des Börsenvereins auch die „Arbeitsgemeinschaft wissenschaftlicher Verleger“ (AwV), die ein Austauschforum bestehend aus Vertretern der DEAL-Gruppe, des Forum 13+ und der AwV etabliert hat. Vgl. zur Rolle des Börsenvereins auch Mittermaier, Bernhard: DEAL – Wo stehen wir nach 10 Jahren? (Teil 1), in: B.I.T.online 26 (2), 2023, S.123-131, hier S.131, https://www.b-i-t-online.de/heft/2023-02-fachbeitrag-mittermaier.pdf, Stand: 23.09.2025.
5 Der Beitrag basiert auf einem Vortrag der Verfasserinnen beim 9. Bibliothekskongress 2025 (zugleich 113. BiblioCon) in Bremen, gehalten im Rahmen der Sektion „Open-Access-Transformationsverträge“ des Themenkreises 5 „Digitalität und KI“. Vgl. Hillenkötter, Kristine; Schäffler, Hildegard: Der Arbeitskreis Forum 13+. Open-Access-Transformation komplementär zu DEAL. 9. Bibliothekskongress 2025, Bremen. Konferenzveröffentlichung (Vortragsfolien). https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0290-opus4-198391.
6Rot: Akteure der überregionalen Lizenzierung, blau: Open-Access-Initiativen, schwarz: Interessensgruppen und Verbände. Die personelle Zusammensetzung des Forum 13+ umfasst im Wesentlichen die Teilnehmer der Task Force „Lizenzierung“ der AG „Wissenschaftliches Publikationssystem“ innerhalb der Allianz-Initiative „Digitale Information“, aus der das Forum 13+ hervorgegangen ist (vgl. 2.2.). Anlass- und bedarfsbezogen wurden gezielt personelle Ergänzungen vorgenommen, um über Universitätsbibliotheken die Kundenperspektive von Open-Access-Transformationsverträgen zu stärken und die Anbindung an die DEAL-tragenden Mitglieder der Allianz zu intensivieren (vgl. 2.2.).
7 Vgl. Pampel, Heinz; Bertelmann, Roland; Hillenkötter, Kristine; Mittermaier, Bernhard; Pieper, Dirk; Schäffler, Hildegard; Seeh, Stefanie; Tullney, Marco: Empfehlungen für transformative Zeitschriftenverträge mit Publikationsdienstleistern. Handreichung der Schwerpunktinitiative „Digitale Information“ der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen vor dem Hintergrund der Umsetzung der Open-Access-Strategie 2021–2025 der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen, Schwerpunktinitiative "Digitale Information" der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen, 2022, https://doi.org/10.48440/allianzoa.045.
8 Vgl. Wissenschaftsrat: Empfehlungen zur Transformation des wissenschaftlichen Publizierens zu Open Access, 2022, https://doi.org/10.57674/fyrc-vb61, S. 87.
9 Inzwischen publiziert: Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen: Strategie der Allianz für die Weiterentwicklung des wissenschaftlichen Publikationswesens 2026-2030, 2025, https://doi.org/10.5281/zenodo.15853225.
10 Beschluss der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen in seiner Sitzung am 06. Juni 2024.
11 In der GASCO sind alle Einrichtungen des deutschsprachigen Raums vertreten, die auf (über-)regionaler bzw. organisationsbezogener Ebene konsortial aktiv sind. Sie versteht sich als Austauschplattform zu Verhandlungs- und Vertragsfragen bzw. Modellumbrüchen, die teils heterogene Akteure und Perspektiven zusammenführt und dabei auch fokussiert nach außen agiert. Die inhaltliche Reichweite geht dabei über Open-Access-Transformationsverträge hinaus.
12 Forum 13+, https://forum13plus.de/, Stand: 01.08.2025.
13info@forum13plus.de, Stand: 01.08.2025.
14 ESAC Transformative Agreement Registry, https://esac-initiative.org/about/transformative-agreements/agreement-registry/, Stand: 01.08.2025.
15 In der ESAC-Registry werden ausschließlich Transformationsverträge für Zeitschriften erfasst. Die Abschlüsse müssen definierten Kriterien folgen. Insofern bildet die ESAC-Registry nur einen Ausschnitt aus dem gesamten Pool existierender Transformationsverträge in Deutschland ab. Vgl. ESAC Initiative: Guidelines for Transformative Agreements, https://esac-initiative.org/about/transformative-agreements/guidelines-for-transformative-agreements/, Stand: 01.08.2025.
16 OAT-Verträge, https://forum13plus.de/articles/vertraege.html, Stand: 01.08.2025.
17 F13+ Konkret, https://forum13plus.de/articles/konkret.html, Stand: 01.08.2025.
18 Arbeitskreis Forum 13+: Spektrum zur Bewertung von Open-Access-Transformationsverträgen und Verlagsangeboten, 2021, https://doi.org/10.3249/ugoe-publ-12. Das Forum 13+ - Spektrum wurde integriert in ESAC Initiative: Reference Guide to Transformative Agreements, https://esac-initiative.org/about/transformative-agreements/reference-guide/, 2022, Stand: 01.08.2025, und ist in diesem Rahmen für den anglo-amerikanischen Sprachraum adaptiert worden: ESAC Initiative: How transformative is it? A spectrum of transformation drivers, leading to an open scholarly publishing paradigm, 2022, https://esac-initiative.org/wp-content/uploads/2022/04/ESAC_HowTransformativeIsIt_Apr2022.pdf, Stand: 01.08.2025.
19 Vgl. OAT-Verträge, https://forum13plus.de/articles/vertraege.html, Stand: 01.08.2025.
20 Das Modell Subscribe to Open (S2O) beruht darauf, dass Abonnenten einer Zeitschrift die Subskriptionszahlungen fortsetzen und auf diesem Weg den Wechsel in ein Open-Access-Modell finanzieren. Für Autorinnen und Autoren fallen bei diesem Ansatz keine Publikationsgebühren an. Der Nachteil des Modells liegt darin, dass die Nachhaltigkeit der Transformation der Zeitschrift in den Open Access davon abhängt, ob weiterhin genügend Abonnementzahlungen eingehen.
21 Vgl. dazu auch Schäffler, Hildegard: Negotiating Transformative Agreements – Standards and Variation, Achievements and Challenges, Konferenz openCost: The Road to Publication Cost Transparency – The Next Stage, Regensburg, 07.-09.10.2024. Vortragsfolien, https://indico.desy.de/event/45166/contributions/174873/, Stand: 23.09.2025.
22 Vgl. hierzu Open acces journal flips, https://www.cambridge.org/core/services/open-research/open-access-journal-flips, Stand: 03.08.2025.
23 Vgl. dazu Mittermaier: Transformationsverträge, 2025, aber auch Dér, Ádám: What Gets Missed in the Discourse on Transformative Agreements, in: Katina 12.02.2025, https://katinamagazine.org/content/article/open-knowledge/2025/transformative-agreements-discourse-what-gets-missed, Stand: 23.09.2025.
24 Vgl. z.B. Schäffler, Hildegard; Voigtschild, Fabian; Weiß, Philipp: Open-Access-Transformation von wissenschaftlichen Monographien. Das Beispiel der Millennium-Studien, in: Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie 71 (2), 2024, S. 80-90, https://doi.org/10.3196/186429502471235. Stand: 23.09.2025.
25 Die Zahlen sind dem Open Access Monitor entnommen, hier Web of Science, und beziehen sich auf den Zeitraum 01/2021 bis 05/2025.Vgl. dazu Open Access Monitor, https://open-access-monitor.de/publications. Stand: 23.09.2025.
26 Verträge nach dem Opt-in-Modell bieten wissenschaftliche Einrichtungen die Möglichkeit zur Teilnahme an. Die Einrichtungen können von diesem Angebot Gebrauch machen (= in den Vertrag hineinoptieren), oder darauf verzichten. Alle teilnehmenden Einrichtungen beteiligen sich an der Finanzierung des Abschlusses. Die Vertragskonditionen gelten nur für die teilnehmenden Einrichtungen. Alle Abschlüsse, der Forum 13+-Akteure und auch die aktuellen DEAL-Verträge folgen dem Opt-in-Modell.
27 Kursive Schrift bedeutet, dass die Abschlüsse nicht überregional verfügbar sind.
28 Allianz: Strategie 2026-2030, 2025.
29 Ebd., S.3.
30 Ebd., S.6.
31 Ebd., S.12.
32 Ebd., S.12.
33 Eine weitere Initiative zur Entwicklung des wissenschaftsgeleiteten Publizierens im Open Access hat Niederschlag gefunden in einem aktuellen Diskussionspapier der Leopoldina: Tautz, Diethard; Holzer, Angela; Schmidt, Klaus M.; Buchner, Johannes; Grötschel, Martin; Jurburg, Stephanie: Ein neues Verfahren zur direkten Finanzierung und Evaluation wissenschaftlicher Zeitschriften. Diskussion Nr. 38, Halle (Saale): Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina, 2025, https://doi.org/10.26164/leopoldina_03_01261, Stand: 23.09.2025.
34 Vgl. DFG: DFG fördert nationale Servicestelle für Diamond Open Access, in: Information für die Wissenschaft 2025 (7), 23.01.2025, https://www.dfg.de/de/aktuelles/neuigkeiten-themen/info-wissenschaft/2025/ifw-25-07 und Servicestelle Diamond Open Access (SeDOA), https://diamond-open-access.de/, Stand: 03.08.2025.
35 Vgl. Allianz: Strategie 2026-2030, 2025, S.4.