Bestandsmanagement, Formulare und Strukturen
Wie Bibliotheken in den USA und Kanada mit Book Challenges umgehen
Zusammenfassung
Im kanadischen und US-amerikanischen Bibliothekswesen gibt es eine Tradition, wie mit Beschwerden von Nutzer*innen über Medien im Bibliotheksbestand – sogenannten challenges – umgegangen wird. Einerseits haben sich auf den nationalen Ebenen seit Jahrzehnten Infrastrukturen etabliert (Arbeitsgruppen, Kampagnen, Datensammlungen, grundlegende Policy-Dokumente) sowie ein Konsens ausgeprägt, welcher diese Beschwerden als Versuch von «book bans» und Angriffe auf die Meinungsfreiheit interpretiert. Andererseits haben sich im Handeln der Bibliotheken selber Abläufe etabliert, die in das Bestandsmanagement integriert sind. Die Beschwerden werden hier als Recht der Nutzer*innen begriffen, auf die es zu reagieren gilt, u.a. mit Verhandlungen, die an Gerichtsverfahren erinnern. Mit dem Fokus auf public libraries und school libraries stellt der Artikel diese Situation, so wie sie aktuell ist, vor.
Summary
There is a tradition in the Canadian and US libraries of dealing with user complaints about items in the library collection – so-called challenges. On the one hand, infrastructures (working groups, campaigns, data collections, fundamental policy documents) have been established at the national levels for decades and a consensus amongst libraries has been developed that interprets these complaints as attempts at “book bans” and attacks on freedom of expression. On the other hand, the libraries themselves have developed processes that are integrated into their collection management. Here, the complaints are understood as a right of the users, which must be responded to, including with negotiations reminiscent of court proceedings. With a focus on public libraries and school libraries, the article presents this situation as it currently stands.
Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 4.0 International.
1. Einleitung
1.1 Problemaufriss und Grenzen des Artikels
Bibliotheken in den USA und Kanada haben seit Jahrzehnten Arbeitsweisen etabliert, um mit sogenannten challenges – Beschwerden von Nutzer*innen der jeweiligen Bibliothek, die darauf abzielen, ein Buch oder ein anderes Medium aus dem Bestand einer Bibliothek zu entfernen oder den Zugang zu ihm einzuschränken – umzugehen. Es gehört zur professionellen Identität von Bibliothekar*innen in diesen Ländern, auf solche challenges angemessen reagieren zu können und dabei auf das Wissen des jeweiligen Bibliothekswesens, bibliothekarische Infrastrukturen, in der Profession verankerte Richtlinien und im Arbeitsalltag eingeübte Abläufe zurückzugreifen.
Dass so ein Umgang mit challenges etabliert ist, stellt einen Unterschied zwischen den Bibliothekswesen dieser beiden Länder und denen im DACH-Raum dar. Hierzulande werden challenges als relativ neues Phänomen betrachtet.1 In diesem Artikel soll, auf der Basis der in den letzten Jahren publizierten Literatur, gezeigt werden, wie Bibliotheken in den USA und Kanada handeln.2 Es geht dabei hier nicht darum, für eine direkte Übernahme der dort angewandten Strategien in den DACH-Raum zu werben. Stattdessen wird dafür argumentiert, bei der weiteren Diskussion im DACH-Raum die Erfahrungen aus anderen Ländern einzubeziehen. Dies kann u.U. zu einer gewissen Entdramatisierung der Situation – die im DACH-Raum teilweise als überwältigend wahrgenommen zu werden scheint3 – beitragen.4
Die Zahl der Publikationen zum Themenbereich in den USA und Kanada ist recht gross und auch ansteigend. Es war für diesen Artikel hier weder sinnvoll noch möglich, sie vollständig darzustellen. Vielmehr waren Beschränkungen nötig:5
- Die verwendete Literatur wurde auf den Erscheinungszeitraum von 2020 bis Anfang 2024 beschränkt. Nur wenn in dieser beständig auf ältere Literatur – insbesondere Monographien – verwiesen wurde, wurde diese als Hintergrundliteratur mit einbezogen (vgl. das Verzeichnis der Primärliteratur). Ergänzt wurde sie für diesen Artikel um Literatur, die für den Kontext, v.a. den Themenbereich Bestandsmanagement, notwendig war (vgl. hierzu das Verzeichnis der Sekundärliteratur).
- Die Recherche wurde auf die USA und Kanada beschränkt, ausserdem nur auf englischsprachige Texte.6
Es werden nur public libraries und school libraries thematisiert. Andere Bibliothekstypen oder Einrichtungen (beispielsweise Museen oder Archive) sind in den USA und Kanada ebenfalls mit diesem Thema befasst. Aber die beiden Bibliothekstypen haben eine besondere Bedeutung, da sie (a) die Einrichtungen sind, welche – neben Schulen – am häufigsten von challenges betroffen sind und (b) Kinder zu ihren expliziten Zielgruppen zählen. Der vermutete Einfluss von Medien auf Kinder spielt bei den meisten challenges eine Rolle.7
1.2 Scoping review
Als Basis für diesen Artikel wurde eine scoping review zum Themenbereich book / media challenges, censorship in libraries und Ähnlichem durchgeführt. Eine scoping review versucht, möglichst effektiv einen Überblick zu einem Themenbereich zu geben. Sie ist geeignet, um Vermutungen über Trends zu überprüfen – also zum Beispiel den Eindruck, dass ein Thema wichtiger wird – oder aber um eine erste Übersicht zu einem Themenbereich zu gewinnen. Dafür wird eine Anzahl möglichst unterschiedlicher, aber aktueller Texte zu einem Thema gesucht. Diese sollen eine möglichst grosse Bandbreite an Textformen, Zielgruppen etc. umfassen, die anschliessend gelesen und inhaltlich kategorisiert werden. In diesem Fall wurde eine systematische Recherche in den Datenbanken LISA und LISTA durchgeführt, je Datenbank die 200 aktuellsten Beiträge recherchiert und nach einer Wertung, bei der Duplikate, Rezensionen etc. aussortiert wurden, insgesamt 43 Artikel ausgewertet. Zusätzlich wurden sieben ältere Monographien und sieben Artikel beigezogen, auf die in diesen Artikeln ständig verwiesen wurde.
Der in diesem Beitrag zur Verfügung stehende Platz reicht nicht aus, um die Scoping Review und ihre Ergebnisse ausführlich darzustellen. Dies wird an anderer Stelle geschehen.
Grundsätzlich zeigt sich aber folgendes:
- Der Eindruck einer grossen Zahl von Literatur zum Themenbereich stimmt. Das Thema wird seit vielen Jahren in vielen Aspekten besprochen, diskutiert und auch erforscht. Es muss als ein umfassenderer Diskurs beachtet werden. Es gibt eine Reihe von Unterthemen (beispielsweise Fragen nach den Auswirkungen der challenges auf Bibliothekar*innen), die darzustellen jeweils umfangreiche Texte benötigen würde.
- In US-amerikanischen Texten beschäftigen sich Autor*innen nur mit der US-amerikanischen Situation und verorten z.B. auch Lösungsansätze nur in den US-amerikanischen Strukturen. In kanadischen Texten wird oft die Situation in den USA kurz dargestellt, um dann auf die Situation in Kanada einzugehen und zu fragen, ob sie in Zukunft so wird, wie sie in den USA schon sei. Ein Blick über diese beiden Länder hinaus wird nie angestrebt.
- Sehr auffällig ist, dass das Thema book challenges in allen möglichen Publikationsformen erwähnt wird. Es ist kein rein praxisorientiertes oder nur die Wissenschaft interessierendes Thema. Gleichzeitig gibt es eine ganze Anzahl von Publikationen, die dabei eine skandalisierende Sprache verwenden und z.B. von Zensur sprechen. Aber überwiegend werden Bezeichnungen wie book challenge oder material challenge verwendet.
- Viele Texte betonen, dass es in den letzten Jahren eine neue Qualität dieser challenges gebe: Die Zahlen seien steigend, die challenges würden organisierter geschehen und sie seien grundsätzlich zu einem politisch verhandelten Thema geworden. Für beide Länder liegen Zahlen zur Entwicklung dieser challenges vor. Sie werden je Land an (mindestens) einer zentralen Stelle gesammelt und dann von dieser publiziert.
- Immer wieder wird betont, dass sich die challenges auf bestimmte Themen sowie Gruppen von Nutzer*innen und Autor*innen beziehen.8 Der Grossteil der challenges – insbesondere, wenn sie von organisierten Gruppen erhoben werden – bezieht sich aktuell auf LGBTQ+-Themen oder auf Bücher über Erfahrungen von Minoritäten (BIPOC, American natives / First Nations, Asian americans).
- Auffällig ist an fast allen Texten, dass es in den USA und Kanada offenbar zwei Unterthemen gibt, auf die alle bibliothekarische Praxis aufbaut: Erstens, Strukturen auf nationaler Ebene, die sich mit dem Thema book challenges beschäftigen und auf die Bibliothekar*innen zurückgreifen können.9 Zweitens, dass das Thema intensiv mit einem strukturierten Bestandsmanagement in Verbindung steht. Bibliotheken dieser beiden Länder haben im Idealfall eine Reihe interner Richtlinien.10 Dies wird z.B. in der bibliothekarischen Ausbildung vermittelt, es wird auf sie in der bibliothekarischen Literatur zurückverwiesen und kontinuierlich an ihnen gearbeitet.11 In einer Anzahl von Texten, in denen sich Bibliothekar*innen explizit dazu äussern, wie sie mit book challenges umgegangen sind, werden diese explizit als handlungsleitend beschrieben.12 Im Folgenden werden diese beiden – offenbar für beide Bibliothekswesen äusserst relevanten – Unterthemen genauer dargestellt.
1.3 Aufbau des Artikels
Nach der Einleitung in diesem Abschnitt ist der Beitrag wie folgt aufgebaut: Im nächsten Abschnitt werden bibliothekarische Strukturen thematisiert, die etabliert wurden, um mit den challenges umzugehen. Diese Infrastrukturen bieten auf der einen Seite eine Basis für die Arbeit der Bibliotheken vor Ort, gehören auf der anderen Seite aber auch zum Kontext, in dessen Rahmen von Bibliotheken oder auch «challengern» gehandelt wird. Im dritten Abschnitt wird dann dargestellt, wie Bibliotheken konkret mittels Bestandsmanagement und strukturierten Abläufen mit challenges umgehen. Im Fazit im letzten Abschnitt wird dann u.a. eine Einschätzung dazu gegeben, was aus diesen Darstellungen im vorliegenden Artikel für den DACH-Raum gelernt werden kann.
2. Strukturen auf nationaler Ebene
Das Thema book challenges ist für die Bibliothekswesen in den USA und Kanada schon seit Jahrzehnten aktuell. In beiden Ländern existieren bei den jeweiligen nationalen Bibliotheksverbänden – der American Library Association (ALA) und der Canadian Federation of Library Associations / Fédération canadienne des associations de bibliothéques (CFLA-FCAB) – Strukturen zu diesem Thema: In Kanada das Intellectual Freedom Committee / Comité sur la liberté intellectuelle (IFC-CLI), eine Arbeitsgruppe des Verbandes, und in den USA das Office for Intellectual Freedom (OIF), welches als Büro des Verbandes u.a. festangestelltes Personal hat. Beide Strukturen haben ähnliche Aufgaben und arbeiten ähnlich – aber in den USA immer in einem grösseren Umfang, mit mehr Ressourcen und grösserer Professionalität, allerdings auch für ein Land mit rund zehnmal mehr Bevölkerung als in Kanada. In den Bundesstaaten / Provinzen / Territorien existieren jeweils weitere Bibliotheksverbände, in einigen Fällen auch Schulbibliotheksverbände, die zum Teil ebenfalls Arbeitsgruppen zum Thema unterhalten.13
Beide, IFC-CLI und OIF, unterhalten ständig gepflegte Homepages zum Thema, die auf den Hauptseiten der Verbände prominent verlinkt sind.14 Über diese Seiten ist es Bibliothekar*innen in den beiden Ländern u.a. möglich, book challenges, die in ihrer Bibliothek eingereicht werden, zu melden.15
Die Sammlung dieser Zahlen und deren jährliche Publikation stellen einen sichtbaren Teil der Arbeit von IFC-CLI und OIF dar. Die Publikation erfolgt in verschiedenen Formen: Als Berichte, zusammengefasst auf Websites,16 in Artikeln in der bibliothekarischen Presse und in Pressemeldungen, die auch regelmässig aufgegriffen werden. In vielen Artikeln wird auf diese Zahlen zurückverwiesen, in den letzten Jahren beispielsweise, um eine massive Zunahme der challenges in den USA zu zeigen17 oder aber um Unterschiede zwischen den Bundesstaaten / Provinzen / Territorien herauszustellen. Die IFC-CLI macht die challenges in einer Datenbank frei zugänglich,18 die Daten der OIF werden oft in der Forschung verwendet.19
Aus diesen Daten werden jährlich, in den USA auch für unterschiedliche Jahrzehnte, «Top 10» oder «Top 100»-Listen der Bücher, gegen die jeweils die meisten challenges eingereicht wurden, erstellt. Diese werden dann oft unter Schlagzeilen wie «Here are 2023′s most challenged books in Texas and nationwide»20 von der weiteren Presse oder auch in Social Media Kanälen aufgegriffen.21
Diese Berichte kumulieren jedes Jahr in einer Kampagne: Seit 1982 die Banned Books Week in den USA und seit 1984 die Freedom to Read Week / Semaine de la liberté dʹexpression in Kanada.22 Diese werden jeweils von Koalitionen von Organisationen getragen, aber hauptsächlich vom OIF beziehungsweise den IFC-CLI organisiert. Vor Ort setzen die Bibliotheken sie selbstständig um. Im Vorfeld dieser Wochen werden Poster, Flyer, Logos sowie weitere Merchandise-Artikel (Taschen, Kleidungsstücke etc.) erstellt, die von Bibliotheken und Unterstützer*innen genutzt werden können. In den Bibliotheken werden z.B. Veranstaltungen zum Thema organisiert oder Ausstellungen der meistkritisierten Bücher präsentiert. Zudem greifen viele Verbände in den Bundesstaaten / Provinzen / Territorien diese Kampagnen auf. Nicht zuletzt arbeiten bei den Kampagnen weitere Vereinigungen mit, beispielsweise die PEN-Verbände der Länder, Vereinigungen des Buchhandels oder in den USA der Comic Book Legal Defense Fund. Eine Anzahl dieser Vereinigungen sammelt ebenso challenges und publiziert regelmässig Listen von «most banned books / comics», was z.T. zu einer unübersichtlichen Zahl solcher Listen führt, selbst wenn sie jeweils ähnliche Trends zeigen.23
Die Teilnahme an diesen Wochen ist für die Bibliotheken freiwillig. Zudem gibt es Kritik an diesen Kampagnen aus dem Bibliothekswesen selbst, beispielsweise daran, dass das Wort «banned» benutzt wird, wenn es sich eigentlich um regelkonform eingereichte Beschwerden handelt.24 Gleichwohl werden beide Wochen in vielen Bibliotheken «gefeiert» und z.B. auch oft als Aufhänger für Beiträge in der Tagespresse genutzt.
Weiterhin geben OIF und IFC-CLI Bibliothekar*innen Unterstützung in lokalen Auseinandersetzungen. Beispielsweise vermitteln sie Wissen über challenges, liefern Dokumente oder die Mitarbeiter*innen von OIF und IFC-CLI treten in lokalen Auseinandersetzungen als Expert*innen auf, um den bibliothekarischen Standpunkt zu vertreten.
Das OIF ist zudem für eine Anzahl von weiteren Publikationen zuständig. Der Grossteil der Monographien, die in den letzten Jahren zum Thema erschienen sind, stammen aus diesem Büro oder sind von ihm gefördert worden.25 Zudem gibt es seit 2016 das Journal of Intellectual Freedom & Privacy heraus.
3. Bestandsmanagement: Policies und «book court»
3.1 Bestandsstrategien
Von Bibliotheken in den USA und Kanada wird erwartet, dass sie jeweils eine Bestandsstrategie haben. Dies wird in Ausbildung und professioneller Literatur vermittelt sowie mit einer Anzahl von Handbüchern unterstützt.26 Es wird als Normalität vorausgesetzt: z.B. wird in der Forschung davon ausgegangen, dass diese Bestandsstrategien so verbreitet sind, dass sie untersucht werden können.27 Sie gehören zur «professionellen Identität» von Bibliotheken dieser Länder. Es gibt für sie unterschiedliche Bezeichnungen, z.B. «Collection development plan», «Media collection strategy» oder «Collection guidelines». Zudem können sie aus einem, aber auch aus mehreren Dokumenten bestehen. Was sie aber praktisch alle beinhalten, ist Folgendes:28
- eine Darstellung der Aufgaben der jeweiligen Bibliothek. Diese werden hergeleitet aus dem jeweiligen Umfeld der Bibliothek, der Trägerschaft (z.B. ob es die Gemeinde oder die Schule ist), aber auch aus grundsätzlichen Prinzipien und Dokumenten, die im jeweiligen Bibliothekswesen als Basis der eigenen Profession gelten. Diese Dokumente sind in den USA umfangreicher und ausdifferenzierter als in Kanada (siehe Abschnitt 3.2).
- eine Darstellung über den Medienbestand, der angestrebt wird. Es wird definiert, welche Medien in der Bibliothek vorhanden sein sollen, aber auch, aufgrund welcher Kriterien über die Aufnahme und Entfernung eines Mediums entschieden wird. Diese Kriterien sollen möglichst konkret dargelegt sein. Ein für den Zusammenhang der challenges relevantes Beispiel wäre, dass die Entscheidung für oder gegen die Aufnahme eines Mediums auf der Basis von bibliothekarischen und anderen vertrauenswürdigen Rezensionen erfolgen soll.29
- eine Darstellung, ob gegen die Auswahl der Bücher in der Bibliothek Einspruch erhoben werden kann – also, ob eine challenge möglich ist – und wenn ja, wie und von wem.30 Dass dieser Punkt Bestandteil der Bestandsstrategien ist, zeigt, dass dies als Normalität angesehen wird: Es wird akzeptiert, dass es immer Gründe geben kann, die Entscheidungen der Bibliothek zu kritisieren und es wird ein Weg eröffnet, diese Gründe vorzubringen.
Die Bestandsstrategien werden im Idealfall mit den Trägern abgestimmt und auch veröffentlicht: Die Gemeinde, die Schulbehörde oder auch die Library Boards stimmen dann dem Dokument, und damit z.B. auch dem darin vorgesehenen Weg für eine challenge, zu, was dem jeweiligen Dokument eine höhere Autorität verleiht.
Relevant ist, dass diese Strategien zu einer professionell geführten Bibliothek in den USA und Kanada gehören. Bibliothekar*innen sind angehalten, sich bei der Arbeit mit dem Bestand an diese Dokumente zu halten, also v.a. die genannten Kriterien auch anzuwenden.31
3.2 Library «Laws»
Bibliotheken berufen sich beim Erstellen der Bestandsstrategien, aber auch bei konkreten challenges, auf eine Anzahl von bibliothekarischen Dokumenten. In Kanada sind diese v.a. als offizielle Statements der verschiedenen Bibliotheksverbände gefasst, die in der CFLA-FCAB föderiert sind.32 Diese Statements sind keine Berufsethiken, sondern konkrete Aussagen über die Arbeit von Bibliotheken.
Die Dokumente in den USA sind dagegen grösstenteils in einer Form verfasst, die sich an US-amerikanischen Gesetzen orientiert, auch wenn sie nicht von einem Parlament – wohl aber der ALA-Versammlung – erlassen wurden und selbstverständlich keine Strafbestimmungen enthalten: Sie definieren in den ersten Artikeln die Grundideen und -ziele, die zum Erlass des «Gesetzes» führten; danach werden in weiteren Artikeln die Rechte und Pflichten genannt, welche aus diesen Zielen abgeleitet werden. In den Dokumenten wird zudem vermerkt, wann sie geändert wurden. Und, sie heissen zum Teil explizit so wie Gesetze, insbesondere die Library Bill of Rights.
Diese «Gesetze» wurden im US-amerikanischen Bibliothekswesen über Jahrzehnte erarbeitet, weiterentwickelt, interpretiert und tradiert. Sichtbar ist dies im Intellectual Freedom Manual, welches 2021 in der zehnten Auflage erschienen.33 Es enthält alle diese «Laws» und jeweils Auslegungen, welche sie in den Kontext der tatsächlichen Gesetzgebung und -anwendung in den USA stellen sowie einzelne Fälle diskutieren, in denen die Regeln aus den «Gesetzen» angewendet wurden. Bis in die achte Ausgabe waren auch Darstellungen der Geschichte dieser «Laws» Teil des Manuals. Allerdings ist dessen Textmenge immer mehr gewachsen, so dass sie heute in einer eigenen Monographie als «supplement» erscheinen.34
Das Vorhandensein dieser «Gesetze» und Statements versetzt Bibliothekar*innen in die Lage, gegenüber Trägern und «challengern» eine Professionalität zu vermitteln, die zumeist dazu führt, dass tatsächlich den in den Bestandsstrategien niedergelegten Wegen zur Verhandlung der Beschwerden gefolgt wird. Wie weiter unten (Abschnitt 3.3) dargestellt wird, folgen diese Aushandlungen stark Beschwerden bei Behörden und Gerichtsverfahren.
Die Existenz dieser Statements und «Gesetze» hat dazu geführt, dass sich in den Bibliothekswesen beider Länder ein inhaltlicher Konsens zum Thema etabliert hat. Dieser Konsens wird immer wieder kritisiert und auch angepasst – das aber immer innerhalb der Profession, so wie staatliche Gesetze auch im Rahmen des jeweiligen Staates kontinuierlich überarbeitet werden, wenn sich neue Interessen und Ziele ergeben oder sich in der Umsetzung Probleme zeigen.
Zusammengefasst lautet dieser Konsens, dass sich Bibliotheken als Orte verstehen, deren Bestand allen Mitgliedern der jeweiligen Community ermöglicht, möglichst viele Standpunkte und Erfahrungen gespiegelt zu bekommen und möglichst unterschiedlichen Interessen zu folgen.35 Zudem wird betont, dass jedes Buch von allen Leser*innen jeweils neu interpretiert wird, also auch keine Interpretation vorgegeben werden kann.36 Diese Offenheit wird als notwendig für eine moderne Gesellschaft angesehen. In den USA wird zudem oft ein Zusammenhang hergestellt mit dem First Amendment zur US-Verfassung, welches Meinungsfreiheit garantiert. In Kanada wird stattdessen, obwohl der Konsens der gleiche ist, auf Entscheidungen des Supreme Court – des höchsten Gerichts des Landes – verwiesen.37
3.3 Formulare und «book courts»
Wie erwähnt, können Bibliotheken jeweils eigene Wege festlegen, wie sie auf challenges reagieren. Aber viele folgen dabei offenbar dem gleichen Aufbau, wohl auch, weil dieser in der bibliothekarischen Ausbildung vermittelt und von den Bibliotheksverbänden unterstützt wird.38
Dieser prototypische Weg beginnt mit einer offiziellen challenge eines Buches. Dafür müssen vorgegebene Formulare genutzt werden. Auf diesen werden immer wieder ähnliche Dinge abgefragt.39 Die Beschwerdeführenden müssen nachweisen, dass sie berechtigt sind, die jeweilige Beschwerde zu führen. Bei public libraries heisst dies, dass sie in der jeweiligen Gemeinde wohnen. In school libraries müssen sie Erziehungsberechtigte von Schüler*innen oder selber Schüler*in der jeweiligen Schule sein. Zudem wird verlangt, dass sie das jeweilige Buch gelesen haben. Eine challenge darf nicht alleine schon auf der Basis erhoben werden, dass etwas potentiell Negatives über das betreffende Buch berichtet wurde. Anschliessend müssen sie ihre Beschwerde darlegen, inklusive expliziter Angaben zu Zitaten etc. Zudem müssen sie formulieren, was genau sie verlangen: Geht es um die Entfernung des Mediums aus der Bibliothek oder aber z.B. darum, dass Kindern oder Jugendlichen das jeweilige Medium nicht zugänglich sein soll. Wert wird in der Literatur immer wieder darauf gelegt, dass diese Beschwerden jeweils pro Medium eingereicht werden.40
Über diese Beschwerden wird dann von einem Komitee entschieden. Die Zusammensetzung dieses Komitees ist grundsätzlich im vornherein geklärt. Oft bestehen die Komitees aus Bibliothekar*innen, Mitgliedern des Library Boards, aber auch Vertreter*innen lokaler Behörden bzw. der Schulleitung selber. Das Komitee berät über die Beschwerde und trifft eine Entscheidung. Diese kann darin bestehen, der Beschwerde vollständig bzw. teilweise stattzugeben oder aber, sie abzulehnen.
Die Beschwerdeführenden haben dann meist die Möglichkeit, diese Entscheidung anzufechten.41 Passiert dies, dann wird – zumindest in den USA – eine weitere, wohl teilweise auch öffentliche, Anhörung einberufen, in der Literatur umgangssprachlich als «book court» bezeichnet.42 Diese ist dann zumeist explizit als Gerichtsverfahrens organisiert. Ein weiteres Komitee fungiert hier als Gericht, eine Person – zumeist ein*e Bibliothekar*in – übernimmt die Verteidigung des Buchs, die Beschwerdeführenden in gewisser Weise die Anklage. Als Basis für die Entscheidung in dieser Sitzung werden die Beschwerde, die Bestandsstrategie und auch die ihr zugrundeliegenden Dokumente verwendet, ebenso weitere Dokumente wie die Entscheidungen anderer Bibliotheken und «book courts», Rezensionen des Buches oder auch Aussagen von Expert*innen – oft Vertreter*innen der Bibliotheksverbände.43 Zumeist werden die Bücher bei der «Verteidigung» in einen Kontext eingeordnet. Viele Beschwerden fokussieren auf einzelnen Szenen, die als anstössig angesehen werden, während Bibliothekar*innen diese Szenen als notwendig für eine bestimmte Geschichte darstellen oder die Offenheit der Interpretation betonen.44
Auch die Ergebnisse dieser Verhandlungen werden veröffentlicht. In die Verhandlungen werden Vertreter*innen der Träger einbezogen, zumeist als Teil des Komitees. Dadurch soll sichergestellt werden, dass die Beschwerde wirklich bearbeitet, aber dann auch als «erledigt» angesehen wird.
Wichtig ist, dass das Stellen einer Beschwerde als Recht der Nutzer*innen angesehen wird. Bibliothekar*innen werden immer wieder darauf hingewiesen, dass unterschiedliche Meinungen auftreten können, auch über Bestandsentscheidungen, dass die Nutzer*innen das Recht hätten, ihre Meinung zu äussern und dass es zu einer Demokratie gehört, einen institutionellen Weg vorzugeben, wie die dadurch auftretenden Konflikte bewältigt werden können.45 Bibliothekar*innen werden darauf vorbereitet, dass solche Beschwerden vorkommen werden und dass sie gleichzeitig dem «Prozess vertrauen» lernen sollten.46 Grundsätzlich sollten Bibliothekar*innen darauf vorbereitet sein, Gespräche mit Personen zu führen, die sich über ein Medium beschweren wollen. Sie sollen ihnen erklären, warum es im Bestand vorhanden ist. Wenn dann der Wunsch zur Beschwerde weiterbesteht, sollen sie den Personen den Beschwerdeprozess erläutern und die notwendigen Formulare vorlegen.
3.4 Erfahrungen
In der Literatur findet sich immer wieder der Hinweis, dass diese Eskalationsmöglichkeiten fast nie ausgenutzt werden.47 Zumeist würde es den potentiellen Beschwerdeführer*innen darum gehen, dass ihre Position gehört wird. Deshalb würden sie sich oft mit einem klärenden Gespräch zufriedengeben. Teilweise scheint es in der Literatur, als müsste in diesen Gesprächen erst erläutert werden, dass es in jeder Gemeinde Menschen mit verschiedenen Erfahrungen gibt.48 Aber nur in seltenen Fällen werden überhaupt formelle challenges erhoben und noch viel seltener wird der «book court» angerufen. Dies heisst aber auch, dass die oft zitierten Zahlen über «book bans» nur einen Ausschnitt der realen Gespräche, die in den Bibliotheken stattfinden, abbilden.
Was zudem betont wird, ist, dass diese einigermassen klaren Strukturen Bibliothekar*innen helfen, bei challenges professionell zu handeln.49 Dafür sei es aber notwendig, den Prozessen strikt zu folgen, Bestandsstrategien à jour zu halten und die Bedeutung der Regelungen gegenüber den Trägern zu verteidigen.50 Gleichwohl wird immer wieder betont, dass eine challenge trotzdem für die meisten Bibliothekar*innen Stress bedeutet – insbesondere, wenn es der erste challenge in einer bibliothekarischen Karriere ist.51 Gleichwohl herrscht offenbar die Überzeugung vor, dass die Strukturen eine nicht zu unterschätzende Hilfe bedeuten.
Diese Prozesse sind nicht immer erfolgreich: Es werden sehr wohl Entscheidungen zur Entfernung von Büchern aus Bibliotheken oder aber zur Erschwerung des Zugangs zu ihnen getroffen. Zudem gibt es in den letzten Jahren, wie schon erwähnt, in den USA Kampagnen, die solche challenges landesweit organisieren.52 In Kanada wurde dies mehrfach zum Anlass genommen, davor zu warnen, dass dies auch in Kanada passieren könnte.53 Gleichzeitig gibt es eine Anzahl von Fällen, in denen Politiker*innen auf Ebene eines Bundesstaates den Bestand aller public oder school libraries regeln wollen.54 Beides – die organisierten Kampagnen als auch die Entscheidungen auf Ebene von Bundesstaaten – bedürfen anderer Strategien. Allerdings gibt es auch mit solchen Veränderungen Erfahrungen: Das gesamte hier beschriebene System von Dokumenten und Strukturen ist das Ergebnis früherer Auseinandersetzungen über die Bestandsarbeit von Bibliotheken und von Versuchen, von ausserhalb der Bibliotheken auf diese einzuwirken. Auch die Positionen, die jetzt offiziell von den Bibliotheksverbänden vertreten werden, haben sich im Rahmen solcher Auseinandersetzungen entwickelt.55 Es ist zu erwarten, dass am Ende dieses Zyklus von Auseinandersetzungen ein erweiterter Konsens existiert und der Situation angepasste Strukturen entwickelt sein werden.
4. Fazit
Dieser Text hat dargestellt, wie in public und school libraries in den USA und in Kanada mit Beschwerden über einzelne Bücher umgegangen wird. Dabei ist sichtbar geworden, dass es sich hierbei um kein neues Phänomen handelt. Vielmehr gibt es diese Beschwerden schon lange, aber auch Strukturen und ein professionelles bibliothekarisches Handeln, welches darauf reagiert. Es gehört zur professionellen Identität von Bibliothekar*innen in diesen Ländern, auf der einen Seite den Nutzer*innen das Recht zuzugestehen, diese Beschwerden zu erheben und zu erfahren, wie Entscheidungen über den Bibliotheksbestand getroffen werden. Auf der anderen Seite wurde in beiden Bibliothekswesen die Grundüberzeugung entwickelt, dass alle Nutzer*innen ein Recht darauf haben, einen möglichst einfachen Zugang zu möglichst diversen Medien zu erhalten. Diese Grundüberzeugungen sind klarer ausgearbeitet als dies im DACH-Raum der Fall ist. Zudem haben Bibliotheken in den USA und Kanada Strukturen etabliert, mit denen auf diese Beschwerden reagiert wird. Auf der Ebene der einzelnen Bibliotheken sind diese auf die Aushandlung von Konflikten ausgelegt (vgl. Abschnitt 3), aber auf der nationalen Ebene auch auf deren Skandalisierung (vgl. Abschnitt 2).
Wichtig ist, dass diese Praxis und die Begründungen in den beiden, ansonsten recht ähnlichen, Ländern verschieden ist. Nicht nur, dass in den USA mehr Ressourcen eingesetzt werden. Es existieren auch mehr grundlegende Dokumente, die in einem anderen Stil gehalten sind und auf andere Grundlagen verweisen als in Kanada. Zudem existiert eine andere Tradition von Berichten über konflikthafte Auseinandersetzungen – in den USA scheinen sie Teil der normalen Berichterstattung in der bibliothekarischen Literatur zu sein, in Kanada wird in den Beiträgen immer wieder neu begründet, warum sie thematisiert werden. Gerade dies sollten man beachten, wenn man die Frage stellt, ob sich aus diesen Schilderungen etwas für Bibliotheken im DACH-Raum lernen lässt: Wenn sich schon die USA und Kanada bei den Erfahrungen und Umsetzungen relevant unterscheiden, dann wird dies nur noch mehr gelten, wenn man deren Erfahrungen in weitere Länder übersetzen will.
Was sich aber lernen lässt, ist, dass es immer Beschwerden über den Bestand von Bibliotheken geben wird. In den USA und Kanada wird dies als Teil der bibliothekarischen Arbeit angesehen, der irgendwie angegangen werden muss. Dies sollte auch im DACH-Raum geschehen. Zudem zeigte sich, wie sinnvoll es sein kann, wenn Bibliotheken in Bestandsstrategien darlegen, auf Basis welcher Kriterien Bestandsentscheidungen getroffen werden sowie ob, von wem und wie gegen diese Entscheidungen Beschwerden vorgebracht werden können. Zudem scheint es sinnvoll, sich Gedanken darüber zu machen, ob im DACH-Raum klar geregelte Abläufe für solche Beschwerden etabliert werden sollten. Es müssen nicht die gleichen sein wie in Kanada und den USA. Sinnvoll werden Lösungen sein, die auf der einen Seite den Bibliothekar*innen Sicherheit im Umgang mit den Beschwerden geben und auf der anderen Seite die Grundprinzipien des jeweiligen Landes beachten. Sie könnten sich z.B. an dem landestypischen Vorgehen von Behörden orientieren.
Zuletzt aber – und das ist als Aufruf zu verstehen – haben die Beispiele USA und Kanada gezeigt, dass es hilfreich ist, wenn Bibliotheksverbände Daten über solche challenges sammeln und publizieren. Dies hilft Bibliothekar*innen zu verstehen, dass sie mit diesen Beschwerden jeweils nicht allein konfrontiert sind. Es ermöglicht, sich über das Thema grundsätzlich Gedanken zu machen und als Bibliothekswesen Positionen zu beziehen, aber auch, Auseinandersetzungen vor Ort als Teil der professionellen Arbeit anzusehen, die in allen Bibliotheken betrieben wird. Und es ermöglicht eine Öffentlichkeitsarbeit für Bibliotheken, die zu grosser Unterstützung von Bibliotheken durch «naheliegende» Verbände, durch grosse Teil der Presse und der Öffentlichkeit führt.56
Literatur
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1 Sichtbar ist dabei seit einigen Jahren v.a. das Netzwerk Medien an den Rändern (Berufsverband Information Bibliotheken e.V. o.D.). Aber z.B. auch auf der Jahrestagung der Vereinigung juristischer Bibliotheken der Schweiz im Mai 2024 war dem «Umgang mit schwierigen Beständen» eine Session gewidmet. (vgl. Vereinigung der juristischen Bibliotheken der Schweiz: Jahrestagung der Vereinigung der juristischen Bibliotheken der Schweiz 2024, 2024. https://www.lawlibraries.ch/docs/tagung2024/ABGS-Programma-2024-de.pdf.). Es ist kein «Spezialthema» mehr.
2 Dieser Beitrag vertieft den Vortrag des Autors „Bestandsmanagement, Formulare und Strukturen – Wie Bibliotheken in den USA und Kanada mit Book Challenges umgehen“ am 06.06.2024 auf der 112. BiblioCon2024 in Hamburg.
3 Dieser Eindruck entstand aktuell wieder bei den Veranstaltungen zum Thema «Medien an den Rändern», die im Rahmen der BiblioCon2024 stattfanden. Es ist eine subjektive Wertung des Autors, aber es scheint, als wäre die Auseinandersetzung im DACH-Raum weniger professionell und eingespielt als in den USA und Kanada.
4 Was in diesem Text nicht geleistet wird, ist ein Vergleich zwischen der Situation im Bereich challenges und Zensur von Medien in den USA und Kanada auf der einen und dem DACH-Raum auf der anderen Seite. Dafür wäre es z.B. notwendig, zuerst die Situationen im DACH-Raum zu erheben. Zudem sollten in so einen Vergleich im Idealfall weitere Länder und andere Bereiche – beispielsweise die Situation an Schulen – mit einbezogen werden.
5 Damit wurde allerdings auch eine Darstellung der Entwicklung dieses Feldes in den letzten rund 90 Jahren unmöglich. Hier wird nur der heutige Stand geschildert. Vgl. für einen Überblick dieser Geschichte: Garnar, Martin, Office for Intellectual Freedom (Hg.): A history of ALA policy on intellectual freedom. a supplement to the Intellectual freedom manual, tenth edition, Chicago 2021. Steele, Jennifer Elaine: Challenges to Children’s Picture Books with LGBTQ Themes. A 30-Year Review, in: Children & Libraries: The Journal of the Association for Library Service to Children 20 (2), 2022, S. 3–9. https://doi.org/10.5860/cal.20.2.3.
6 In Kanada liegen insbesondere Policies oft auch gleichzeitig in Französisch vor, sind dann allerdings inhaltlich gleich wie die jeweilige englische Version.
7 Tucker, Trisha: Dangerous reading. How socially constructed narratives of childhood shape perspectives on book banning, in: Public Library Quarterly 43 (2), 2024, S. 135–149. https://doi.org/10.1080/01616846.2023.2232289.
8 Z.B. Tudor, Alissa; Moore, Jennifer; Byrne, Sephra: Silence in the Stacks. An Exploration of Self-censorship in High School Libraries, in: School Libraries Worldwide 28 (1), 2023, S. 1–25. https://doi.org/10.29173/slw8555. Nyby, Michael J.: The demography of censorship. Examining correlations between community demographics and materials challenges in Canadian libraries, in: Partnership. The Canadian Journal of Library & Information Practice & Research 18 (1), 2023, S. 1–28. https://doi.org/10.21083/partnership.v18i1.7105. Walters, Jayne: Out of Many, One. Practicing Defensive Librarianship, in: Children & Libraries. The Journal of the Association for Library Service to Children 20 (4), 2022, S. 5–7. https://doi.org/10.5860/cal.20.4.5. Knox, Emily: Documenting the Surge, in: Journal of Intellectual Freedom & Privacy 7 (1), 2022, S. 3. https://doi.org/10.5860/jifp.v7i1.7844.
9 Z.B. Garnar, Martin; Magi, Trina J., American Library Association Office for Intellectual Freedom (Hg.): Intellectual freedom manual, Chicago 2021. Mroczek, Emily: Public Awareness and Advocacy Committee: Advocating in a Time of Book Challenges, in: Children & Libraries. The Journal of the Association for Library Service to Children 21 (2), 2023, S. 37–38. https://doi.org/10.5860/cal.21.2.37. Pekoll, Kristin: Beyond banned books. defending intellectual freedom throughout your library, Chicago 2019.
10 Teel, Zoë Abbie: Guardians of Freedom. Examining Privacy, Censorship, and Government Legislation in Collection Development, in: The Serials Librarian 84 (1–4), 2023, S. 11–16. https://doi.org/10.1080/0361526X.2023.2245862.
11 Vgl. Roe, Brent: Censorship. What we’re trying to say...Drafting the IFLA Statement on Censorship, in: Alexandria 30 (1), 2020, S. 16–21. https://doi.org/10.1177/0955749020954133. Williams, Renee Nichelle: Self-Censorship in Secondary School Libraries, Ed.D., Cambridge College, United States – Massachusetts 2020. https://www.proquest.com/lisa/docview/2469515374/abstract/554987F90F1348E4PQ/1, Stand: 20.03.2024.
12 Z.B. Becnel, Kim; Moeller, Robin A.: “I’m Conflicted about My Shelf of Censorship”. High School Library Graphic Novel Collection Development in North Carolina, USA, in: School Libraries Worldwide 26 (1), 2020, S. 124–135. https://doi.org/10.29173/slw8252. Nye, Valerie (Hg.): Intellectual freedom stories from a shifting landscape, Chicago 2020.
13 Eine vollständige Übersicht würde auch deren Aktivitäten einzeln auflisten. Dies ist für den vorliegenden Text aus Platzgründen nicht zu leisten, würde aber wohl auch zu vielen Wiederholungen führen.
14 American Library Association: Banned & Challenged Books | Banned Books, 2024, https://www.ala.org/bbooks, Stand: 13.06.2024. IFC-CLI: Censorship Support, Canadian Federation of Library Associations, 2023, https://cfla-fcab.ca/en/about/committees/censorship_support/, Stand: 13.06.2024.
15 Konkret betrieben wird die kanadische Datenbank vom Centre for Free Expression an der Toronto Metropolitan University.
16 American Library Association: Censorship by the Numbers | Banned Books, 2023, https://www.ala.org/bbooks/censorship-numbers, Stand: 13.06.2024.
17 Z.B. Price, Richard S.: Contesting Obscenity. Book Challengers and Criminalizing Literature, in: Journal of Intellectual Freedom & Privacy 7 (4), 2023, S. 34–45. https://doi.org/10.5860/jifp.v7i4.7747.
18 Centre for Free Expression: Databases, Centre for Free Expression, o.D., https://cfe.torontomu.ca/databases, Stand: 28.08.2024.
19 Knox, Emily J. M.: Responding with Policy, in: Journal of Intellectual Freedom & Privacy 7 (4), 2023, S. 3–4. https://doi.org/10.5860/jifp.v7i4.8043.
20 Garnand, Ileana: Here are 2023’s most challenged books in Texas and nationwide, in: lonestarlive, 2024. Online: https://www.lonestarlive.com/news/2024/04/here-are-2023s-most-challenged-books-in-texas-and-nationwide.html, Stand: 18.06.2024.
21 Carter, Franklin; Book and Periodical Council: BPC Bulletin News Roundup. Recent Attempted Book Bans, Centre for Free Expression, 2024, https://cfe.torontomu.ca/bpc-bulletins/bpc-bulletin-news-roundup-recent-attempted-book-bans, Stand: 13.06.2024. Moreshead, Abigail; Salter, Anastasia: Stand with the Banned. Credibility bias and the fertishization of the «classic» Banned Books on etsy, in: First Monday 28 (12), 2023, S. 1–18. https://doi.org/10.5210/fm.v28i12.13284.
22 American Library Association: Banned Books Week | Banned Books, 2024, https://www.ala.org/bbooks/banned, Stand: 13.06.2024. Book and Periodical Council: Welcome to Freedom to Read, Freedom to Read, 2024, https://www.freedomtoread.ca/, Stand: 13.06.2024.
23 Meehan, Kasey; Friedman, Jonathan: 2023 Banned Books Update: Banned in the USA, PEN America, 2023. https://pen.org/report/banned-in-the-usa-state-laws-supercharge-book-suppression-in-schools/, Stand: 18.06.2024. Comic Book Legal Defense Fund: Banned Comics, Comic Book Legal Defense Fund, o.D., https://cbldf.org/banned-comic/, Stand: 18.06.2024. Die Zusammenarbeit der Organisation ist bei diesem Thema noch enger. Zu erwähnen ist, dass sie immer mehr institutionalisiert wird, inklusive der Gründung von gemeinsamen Organisationen, die sich nur diesem Thema widmen, z.B. Freedom to Read (Kanada).
24 Vgl. Crowley, Bill: When Librarians Talk with Conservatives about Libraries, in: Library Philosophy & Practice, 2023, S. 1–24. Kimmel, Sue C.; Hartsfield, Danielle E.: Does ALA Ban Books? Examining the Discourse of Challenged Books, in: The Library Quarterly 89 (3), Chicago, United States 2019, S. 217–231. https://doi.org/10.1086/703469.
25 Z.B. Scales, Pat R.: Books under fire. a hit list of banned and challenged children’s books, Chicago 2021. Oltmann, Shannon M. (Hg.): The fight against book bans. perspectives from the field, New York 2023. Nye, stories, 2020. Pekoll, Beyond, 2019.
26 Z.B. Johnson, Peggy: Fundamentals of collection development and management, London 2018. Hoffmann, Frank W.; Wood, Richard John: Library collection development policies. school libraries and learning resource centers, Lanham 2007 (Good policy, good practice, 2). Wood, Richard John; Hoffmann, Frank: Library collection development policies. a reference and writers’ handbook, Lanham 2002.
27 Siehe u.a. Tokarz, Rayla E.: Exploring Collection Development Policies at R1 Research University Libraries, in: Collection Management 49 (1–2), 2024, S. 46–66. https://doi.org/10.1080/01462679.2024.2323428. Rutherford, Erin M.: A Content Analysis of Collection Development Policies in American Art Museum Libraries, in: Art Documentation: Journal of the Art Libraries Society of North America 41 (1), 2022, S. 97–119. https://doi.org/10.1086/719379.
28 Wood & Hoffmann, Policies, 2002.
29 Ein Effekt dieser Regeln ist, dass es ein Interesse an solchen «bibliothekarischen Rezensionen» gibt, die auch kontinuierlich in der praxisorientierten Presse – beispielsweise dem Library Journal oder dem School Library Journal – publiziert werden.
30 Vgl. Hoffmann & Wood, Policies, 2007: S. 63–80, inclusive Beispielstexten.
31 Johnson, Fundamentals, 2018.
32 CFLA-FCAB: Position Papers, Canadian Federation of Library Associations, 2016, http://cfla-fcab.ca/en/guidelines-and-position-papers/, Stand: 18.06.2024. Canadian School Libraries: CSL Statement. Book Challenges and Censorship in Canada’s School Libraries, in: Canadian School Libraries 7 (2), 2023, S. 1.
33 Garnar et al., Manual, 2021.
34 Garnar & Office for Intellectual Freedom, History, 2021.
35 Vgl. die Zusammenfassung in Lawrence, E.E.: Of acquisitions and interference: accounting for systemic threats to the freedom to read, in: Journal of Documentation 80 (2), 2023, S. 277–297. https://doi.org/10.1108/JD-05-2023-0089, inklusive einer Kritik dieses Konsenses als zu wenig ausreichend.
36 Tucker, Childhood, 2024. Pickering, Grace: “Harmful to Minors”. How Book Bans Hurt Adolescent Development, in: The Serials Librarian 84 (1–4), 2023, S. 32–45. https://doi.org/10.1080/0361526X.2023.2245843. Oltmann, fight, 2023.
37 Z.B. Canadian School Libraries, Statement, 2023.
38 Insbesondere scheinen die beiden Eskalationsstufen Entscheidung durch ein Komitee und «book court» teilweise zu einer Stufe zusammengefasst zu sein.
39 Vgl. als Beispiel Mansfield / Richland County Public Library: Request for Consideration of Library Materials, 2022, https://www.mrcpl.org/wp-content/uploads/2022/04/Request-for-Reconsideration-of-Library-Materials-0322.pdf, Stand: 18.06.2024. bzw. als Template ALA: Sample Reconsideration Form | ALA, 2018, https://www.ala.org/tools/challengesupport/selectionpolicytoolkit/sampleforms, Stand: 18.06.2024.
40 Knox, Responding, 2023. Dies trägt wohl auch dazu bei, dass Bibliotheksverbände überhaupt Daten zur Anzahl von challenges auf der Ebene von einzelnen Medien erheben können. Gerade politisch organisierte Kampagnen reagieren darauf oft, indem sie diesen Weg akzeptieren und deshalb Personen suchen, die jeweils lokal challenges über die immer gleichen Medien erheben. Anschliessend schulen sie diese Personen darin, wie challenges erhoben werden und publizieren z.T. eigene Listen von Büchern mit Beschwerdegründen und Zitaten. (Z.B. BookLook: Library UBC Rating, Book Look, o.D., https://www.booklook.info, Stand: 19.06.2024.)
41 In der Literatur wird nicht ersichtlich, ob auch die betroffene Bibliothek die Entscheidung anfechten kann. Da sich das Verfahren an Gerichtsverfahren anlehnt, bei denen auch beide beteiligte Seiten die Möglichkeit einer Berufung haben, ist dies aber zu vermuten.
42 Oltmann, Fight, 2023.
43 Hilburn, Jessica: Report From the Field, in: Information Today, Medford, United States 2024, S. 10–12. Kirkland, Anita Brooks: Sleeping with the Elephant. Canada Deals with the Scourge of Censorship Sweeping Across America, in: Canadian School Libraries Journal 7 (2), 2023, S. 1.
44 Tucker, Childhood, 2024.
45 Garnar & Office for Intellectual Freedom, History, 2021.
46 Z.B. mehrfach in den einzelnen Beiträgen in Oltmann, Fight, 2023.
47 Oltmann, Fight, 2023. Crowley, Talk, 2023. Walters, Defensive Librarianship, 2022.
48 Crowley, Talk, 2023. Walters, Defensive Librarianship, 2022.
49 Tell, Guardians, 2023.
50 Davies, Claire Louise: Shelf Awareness: Public Librarians and Diverse Collections, Ed.D., University of Southern California, United States – California 2022. https://www.proquest.com/lisa/docview/2702464211/abstract/73942EEDCEEA4882PQ/1, Stand: 20.03.2024.
51 Crowley, Talk, 2023. Steele, Jennifer Elaine: Cases of Censorship in Public Libraries: Wichita Falls, TX, in: Public Library Quarterly 40 (2), 2021, S. 108–124. https://doi.org/10.1080/01616846.2019.1692324.
52 Pickering, Harmful, 2023.
53 Clark-Hunt, Laura Kelly; Creel, Stacy: Interviews with Public Librarians on Their Experiences in Cases of Censorship, in: Public Library Quarterly 43 (2), 2024, S. 179–201. https://doi.org/10.1080/01616846.2023.2243201. Kohlburn, Joe: At What Cost? Missouri Librarians and the Struggle for Intellectual Freedom, in: Reference Librarian 64 (2–4), 2023, S. 85–101. https://doi.org/10.1080/02763877.2023.2211059. Nyby, demography of censorship, 2023. Kirkland, Sleeping, 2023.
54 Knox, Documenting, 2022. Bodart, Joni Richards; Randazzo, Kelly: Book Bans and Challenges in the News – 2023, in: Young Adult Library Services 21 (1), 2022, S. 18–21.
55 Garnar & Office for Intellectual Freedom, History, 2021.
56 In diesem Text nicht thematisiert, aber relevant ist, dass die challenges oft auch zu Gegenreaktionen in der Öffentlichkeit führen, also dass z.B. zivilgesellschaftliche Gruppen vor Ort gegründet werden, die sich «gegen Buchzensur» einsetzen. Vgl. Steele, Jennifer Elaine: Cases of Censorship in Public Libraries: Loudoun County, VA, in: Public Library Quarterly 39 (5), 2020, S. 434–456. https://doi.org/10.1080/01616846.2019.1660755.