Oral-History.Digital

Eine Erschließungs- und Rechercheplattform für audiovisuelle narrative Forschungsdaten

Einführung

Universitätsbibliotheken stehen im digitalen Wandel derzeit vor großen Herausforderungen. Zu ihren wichtigsten Handlungsfeldern gehört der Aufbau nachhaltiger Informationsinfrastrukturen für Forschungs- und Kulturdaten.1 Neben institutionellen Repositorien eher generischen Charakters wird dabei der Bedarf einzelner Forschungscommunities nach spezifischen Angeboten für bestimmte Datentypen immer deutlicher. Dies gilt etwa für die audiovisuellen Forschungsdaten aus dem Bereich der Oral History. Diese Zeitzeugen-Interviews sind wichtige Quellen für die Geschichtswissenschaft und andere Disziplinen sowie für Ausstellungen und Bildungsprojekte, aber über viele Institutionen verstreut und schwer auffindbar, oft schlecht erschlossen und nur vor Ort zugänglich.

Für diese Interviewsammlungen hat ein DFG-gefördertes Konsortium nun die Erschließungs- und Rechercheplattform Oral-History.Digital aufgebaut. Im Sinne der FAIR-Prinzipien macht dieses neue Interviewportal die bislang verstreuten Sammlungen von Zeitzeugen-Interviews auffindbar, zugänglich, verknüpfbar und nachnutzbar. Mit dieser Infrastruktur erweitert die in dem Projekt federführende Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin ihr Portfolio digitaler Forschungs- und Publikationsservices im Bereich audiovisueller Forschungsdaten. Oral-History.Digital ist seit September 2023 online zugänglich2, wurde in einer Vorversion aber bereits im Mai 2023 auf der BiblioCon vorgestellt. 3

Der vorliegende Beitrag skizziert zunächst den Datentypus Zeitzeugen-Interview in seinen vielfältigen Entstehungs-, Erschließungs- und Forschungskontexten und umreißt dann die wichtigsten Zielstellungen, Funktionalitäten und Perspektiven von Oral-History.Digital.

Die Geburt des Zeitzeugen

Zu unserem kulturellen Gedächtnis und zum Quellenkorpus geistes-, sozial- und kulturwissenschaftlicher Forschung gehören nicht nur schriftliche Texte oder Bildwerke, sondern auch audiovisuelle Aufzeichnungen, darunter etwa die narrativ-biografischen Interviews der Oral History. Sie halten mündliche Erzählungen von persönlichen Lebensgeschichten für die Nachwelt fest und stehen damit genau an der Schwelle vom individuellen und kommunikativen Gedächtnis der Zeitzeug*innen zum medial geformten kulturellen Gedächtnis der Gesellschaften.4

Im Zuge der vor allem medial inspirierten „Geburt des Zeitzeugen“5 wurden in den letzten Jahrzehnten viele Interviewprojekte nach der Methode der Oral History durchgeführt, besonders mit Überlebenden des Holocaust. In der „Era of the Witness“6 widmeten sich viele Interviewvorhaben der Erinnerung an den Nationalsozialismus – von David Boders Drahtrecorder-Aufnahmen 1945 über die großen Video-Sammlungen der letzten Jahrzehnte (wie Fortunoff Archive, Visual History Archive und Zwangsarbeit 1939-1945) bis zu den jüngst vorgenommenen dreidimensionalen Aufnahmen.7 Im Sinne einer emanzipatorischen „Geschichte von unten“ wurden aber auch Lebensgeschichten von Frauen, Arbeiter*innen oder Geflüchteten aufgezeichnet, also von Menschen, die eher selten schriftliche Zeugnisse hinterlassen.8 Auch die unterschiedlichen Erfahrungen aus DDR- und Wende-Zeit wurden an vielen Stellen gesammelt. In geringerem Umfang entstanden auch Interviews mit Elitenangehörigen, etwa Politiker*innen und Wissenschaftler*innen. Die Freie Universität Berlin und andere deutsche Hochschulen dokumentieren inzwischen ihre eigene Geschichte mit Oral-History-Projekten.9 Insgesamt wächst die Anzahl, aber auch die Themen- und Sprachenvielfalt vorhandener Interviewsammlungen laufend.

Interdisziplinäre Forschung

Das geht einher mit einer wachsenden Nutzung von Oral-History-Quellen in der – früher primär auf Schriftquellen orientierten – zeithistorischen Forschung. Vor allem mit dem Cultural Turn und dem Boom der Memory Studies sind audiovisuell aufgezeichnete Erinnerungen zu wesentlichen Quellen für die Alltags-, Kultur- und Erfahrungsgeschichte geworden.10 Hinzu kommt ihre zentrale Rolle in der Geschichtsvermittlung durch Ausstellungen und Bildungsprojekte. Inzwischen analysieren auch Literaturwissenschaft, Linguistik oder Philosophie Oral-History-Interviews.11

Dabei rücken neben dem subjektiv-biographischen Charakter des Zeugnisses verstärkt die mediale Verfasstheit und die digitale Rezeption in den Fokus. Während lange Zeit vor allem wenige selbst geführte Interviews analysiert wurden, wächst das Interesse an der Zweitauswertung bereits gesammelter Interviews. Qualitativ-hermeneutische Interpretationen einzelner Interviews herrschen noch vor, daneben treten aber auch komparative Gruppenanalysen12 sowie mustererkennende Verfahren wie das Topic Modeling.13 Um der mit quantitativen Analysen oft verbundenen Gefahr der Dekontextualisierung zu begegnen, sollte das „Distant Reading“ über größere Sammlungen mit einem „Close Listening“ anhand einzelner Sequenzen verschränkt werden.14 Der jüngste Boom der Künstlichen Intelligenz ist in der Oral History noch wenig reflektiert worden.

Generell sind bei der Nutzung audiovisueller Interviews die Persönlichkeitsrechte der Interviewten besonders zu beachten. Angesichts der kollaborativen Produktion sensibler Daten im Interviewprozess hat die Oral-History-Community schon früh über forschungsethische Verantwortung diskutiert.15 Nicht erst seit Inkrafttreten der DSGVO ist der bestmögliche Ausgleich zwischen Schutzverpflichtung und Zugänglichkeit eine kontinuierliche Aufgabe der Sammlungsinhaber*innen.

Verstreute Quellen

Ein großes Hindernis für die Sekundäranalyse von Oral-History-Interviews liegt in ihrem heterogenen Erschließungszustand. Die in verschiedenen Erinnerungsinstitutionen und Forschungsprojekten entstandenen Audio- oder Video-Interviews sind verstreut, mit unterschiedlichen Verzeichnungssystemen erschlossen und häufig schlecht zugänglich. Große Interview-Archive wie das Archiv Deutsches Gedächtnis an der FernUniversität in Hagen (über 3.000 Interviews) oder die Werkstatt der Erinnerung in Hamburg (über 2.000 Interviews) sind oder waren lange Zeit nur vor Ort zu konsultieren. Ähnliches gilt für die KZ- und DDR-Gedenkstätten mit ihren rund 10.000 Interviews. Viele kleine und ältere Sammlungen sind akut bedroht. Eine sammlungsübergreifende Recherche in den verstreuten Beständen ist nicht möglich.

Die meisten Interviewprojekte sind völlig unzureichend finanziert, nicht selten aus ehrenamtlichem Engagement entstanden. Im Vergleich zum angelsächsischen Raum ist die Oral History in Deutschland nur schwach institutionalisiert, auch im bibliothekarischen Bereich. Anders in den USA: Dort sind Oral-History-Zentren bereits seit den 1970er Jahren ein wichtiger Bestandteil von Universitätsbibliotheken, etwa in Yale, Columbia oder Berkeley.

Die Diskussion darüber, wie die im Umgang mit Forschungsdaten geforderten FAIR-Prinzipien – auffindbar, zugänglich, interoperabel und wiederverwendbar – für Oral-History-Interviews umgesetzt werden können, hat gerade erst begonnen.16 Die Übertragbarkeit der in der Forschung mit indigenen Minderheiten entwickelten CARE-Prinzipien auf die deutsche Oral History ist noch unklar.17 Während in einigen anderen Ländern bereits nationale Oral-History-Archive18 und Zeitzeugen-Editionsprojekte19 entstehen, hat die Oral History in Deutschland noch großen Nachholbedarf. Insgesamt entspricht die wissenschaftliche Erschließung von Oral-History-Interviews in keiner Weise dem öffentlichen Interesse, das ihnen in der „Era of the Witness“ entgegengebracht wird.

Das Interviewportal Oral-History.Digital

An dieser Stelle setzt das seit 2020 von der DFG geförderte Projekt Oral-History.Digital an. Die Erschließungs- und Recherche-Plattform für wissenschaftliche Sammlungen von audiovisuell aufgezeichneten narrativen Interviews ist im September 2023 online gegangen.20 Oral-History.Digital unterstützt Sammlungsinhaber*innen bei der Archivierung, Erschließung und Bereitstellung, sowie Forschende und Lehrende bei der Recherche, Annotation und Auswertung von Zeitzeugen-Interviews.

Interviewprojekte können in der Erschließungsansicht Audio- und Video-Interviews mit Transkripten, Biografien, Bildern etc. einstellen, bearbeiten und bereitstellen. Je nach Erschließungszustand und Rechtesituation können die Interviews mittels einer differenzierten Nutzungsverwaltung dann zugänglich gemacht werden. Sammlungsinhaber*innen finden zudem Werkzeuge und Empfehlungen für Transkription, Spracherkennung, Verschlagwortung etc. Langzeitarchivierung und Persistent Identifiers gewährleisten die dauerhafte Verfügbarkeit der Interviews.

Forschende können in der Rechercheansicht von Oral-History.Digital sammlungsübergreifend in großen Beständen recherchieren, aber auch in der Tiefe eines einzelnen Interviews zielgerichtet navigieren. Der Katalog listet Institutionen, Archive und Sammlungen auf; die Suche dagegen führt zu einzelnen Interviews. Wenn die Nutzer*innen für das jeweilige Archiv freigeschaltet wurden, können sie per Volltextsuche über time-codierte Transkripte direkt an ausgewählte Interviewstellen springen und diese Segmente in ihrer persönlichen Arbeitsmappe annotieren. Die untertitelte Video-Ansicht macht Sprechweise, Mimik und Gestik einer quellennahen Auswertung zugänglich. In dieser Hinsicht bietet das Portal also auch Funktionen einer digitalen Forschungsumgebung.

Abb.1-ohd-katalog

Abbildung 1: Katalog des Interviewportals Oral-History.Digital (Ausschnitt), https://portal.oral-history.digital/de/catalog

Abb.2-ohd-suche

Abbildung 2: Suchfilter im Interviewportal Oral-History.Digital, https://portal.oral-history.digital/de/searches/archive

Abb.3-erlebte-geschichte

Abbildung 3: Interview- und Transkriptansicht im Interviewarchiv „Erlebte Geschichte“, https://archiv.erlebte-geschichte.fu-berlin.de

Eine Infrastruktur für die Community

Fünf Partnerinstitutionen arbeiten in Oral-History.Digital zusammen. Mit der Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin, dem Archiv Deutsches Gedächtnis der FernUniversität in Hagen und der Werkstatt der Erinnerung an der Forschungsstelle für Zeitgeschichte Hamburg bringen die größten Oral-History-Einrichtungen in Deutschland ihre Sammlungsbestände, Erfahrungen und Kontakte in eine gemeinsame Forschungsinfrastruktur ein. Das Bayerische Archiv für Sprachsignale der Universität München gewährleistet die Langzeitarchivierung und bringt seine Expertise im Bereich von Sprach­erkennung, Alignment und Anonymisierung ein. Der Lehrstuhl für Medieninformatik der Universität Bamberg unterstützt die Arbeiten zu Normdaten und Datenmodellierung. An der FernUniversität in Hagen wird die Rechercheumgebung für eine auf dem Topic Modeling basierende Studie zur Oral History der Migration erprobt.21

Konzeptionell und technologisch stützt sich Oral-History.Digital auf Erfahrungen aus früheren Projekten am heute zur Universitätsbibliothek gehörenden Center für Digitale Systeme der Freien Universität Berlin. Seit 2006 werden hier digitale Interview-Sammlungen entwickelt und kuratiert – von der Interviewführung über die Software-Entwicklung und wissenschaftliche Erschließung bis zur didaktischen Aufbereitung für die Bildungsarbeit. Neben dem Pionierprojekt Zwangsarbeit 1939-1945 (seit 2009) sind dort die Online-Archive Erinnerungen an die Okkupation in Griechenland (seit 2018), Colonia Dignidad. Ein chilenisch-deutsches Oral History-Archiv (seit 2022), Eiserner Vorhang. Tödliche Fluchten und Rechtsbeugung (seit 2022), 40 Jahre Asyl in der Kirche (seit 2023) und Erlebte Geschichte. Geschichte der Freien Universität Berlin (seit 2023) entstanden.22

Oral-History.Digital wird in der Community gemeinsam mit einem interdisziplinären Beirat konzipiert. Fast 30 Pilotarchive bringen ihre jeweils einzigartigen Interviewsammlungen ebenso ein wie ihre vielfältigen Erfahrungen und Anforderungen. Darunter befinden sich so unterschiedliche Einrichtungen wie das Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung, das Westfälische Landesmuseum für Industriekultur, die KZ-Gedenkstätten Buchenwald und Flossenbürg, die Staatlichen Museen zu Berlin oder die Universitäten Halle, Erfurt und Bochum.23 Die Infrastruktur lebt von dieser intensiven Zusammenarbeit universitärer und außeruniversitärer Institutionen in der übergreifenden Erschließung von Forschungs- und Kulturdaten.

Perspektiven

Im Sinne der FAIR-Prinzipien macht Oral-History.Digital die Interviews als audiovisuelle Forschungsdaten auffindbar, zugänglich, verknüpfbar und nachnutzbar. Dabei werden aber die Spezifika des Quellentyps beachtet: Lebensgeschichtliche Interviews sind nicht nur Daten, sondern sensible Zeugnisse von oft traumatischen Erfahrungen. Die damit verbundenen rechtlichen und ethischen Fragen werden bei der weiteren Ausgestaltung der Infrastruktur immer wieder neu reflektiert. Damit wird zugleich auch die grundsätzliche Operationalisierung der FAIR-, möglicherweise auch der CARE-Prinzipien, für konkrete Anwendungsfälle diskutiert.

Im Alltag stehen die meisten Archivpartner allerdings vor ganz pragmatischen Problemen: Die Erschließung von Interview-Sammlungen ist sehr aufwändig. Besonders gilt das für die Erstellung der zur Navigation in den audiovisuellen Medien erforderlichen timecodierten Transkriptionen. Die automatische Spracherkennung macht jedoch in jüngster Zeit so große Fortschritte, dass sie bereits Transkripte in nicht fehlerfreier, aber lesefähiger Qualität erzeugen kann. Für ihre Anwendung integriert Oral-History.Digital die Webservices der LMU München mit verschiedenen Spracherkennern.24 Zudem entwickelt die Freie Universität Berlin, unterstützt vom NFDI-Konsortium 4Memory, im aktuellen Projekt ASR4Memory einen KI-gestützten, datenschutzkonformen Transkriptionsservice für historische audiovisuelle Forschungsdaten.25

Auch die sammlungsübergreifende Erschließung mit einheitlichen Metadaten steht in der Oral History noch am Anfang. Mit ihren Importfunktionen, Guidelines und Workshops fördert Oral-History.Digital die Etablierung von Standards in der heterogenen Community unterfinanzierter Projekte. Die Implementierung komplexerer Im- und Exportformate, die Weiterentwicklung von Schnittstellen, die umfassendere Integration von Normdaten und die verstärkte Nutzung von Permanent Identifiers erfolgt allmählich und orientiert sich an den Bedürfnissen und Kapazitäten der mitwirkenden Sammlungsinhaber*innen.

Die mehrsprachig angelegte Plattform versorgt bereits jetzt eine internationale und interdisziplinäre Fachcommunity mit vielsprachigen Interviews in einem deutsch- und englischsprachigen Portal sowie in einzelnen – je nach Interviewsammlung – russisch-, griechisch- oder spanischsprachigen Online-Archiven. Die internationale Kooperation wird in den kommenden Jahren ausgebaut, um den Blick auch über den Tellerrand einer Nationalen Forschungsdateninfrastruktur hinaus zu weiten.

Die Freie Universität Berlin wird Oral-History.Digital auch nach Ablauf der zweiten Förderphase im Jahr 2026 als wissenschaftliche Dienstleistung weiter betreiben. Durch entsprechende Verträge mit bislang zwei Dutzend Archivpartnern konnte ein nachhaltiges Betriebsmodell eingerichtet werden. Auch die Mitwirkung an der Nationalen Forschungsdaten-Infrastruktur über das NFDI-Konsortium 4Memory und weitere Kooperationsprojekte mit den Projektpartnern und anderen Konsortien sichern eine kontinuierliche Weiterentwicklung ab. Wie bei allen zunächst projektfinanzierten Infrastrukturen bleibt die Nachhaltigkeit jedoch eine Herausforderung.

Cord Pagenstecher, Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin, https://orcid.org/0000-0002-2412-5348

Zitierfähiger Link (DOI): https://doi.org/10.5282/o-bib/6007

Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 4.0 International.

1 Deutscher Bibliotheksverband e.V.: Wissenschaftliche Bibliotheken 2025. Strategiepapier zur Gestaltung von Zukunftsaufgaben im wissenschaftlichen Bibliothekswesen, 2018, https://www.bibliotheksverband.de/sites/default/files/2022-02/Strategiepapier_Wissenschaftliche%20Bibliotheken%202025%20-%20FINAL.pdf, Stand: 04.12.2023.

2 https://portal.oral-history.digital, Stand: 04.12.2023.

3 Dieser Beitrag beruht auf dem Vortrag in der Sektion „Zeitzeug:innen zu Wort kommen lassen“ am 23.05.2023 anlässlich der 111. BiblioCon in Hannover.

4 Vgl. Assmann, Aleida: Erinnerungsräume. Formen und Wandlungen des kulturellen Gedächtnisses, München 1999.

5 Sabrow, Martin; Frei, Norbert (Hg.): Die Geburt des Zeitzeugen nach 1945, Göttingen 2012.

6 Wieviorka, Annette: The Era of the Witness, Ithaca 2006.

7 Klingenböck, Gerda: „Stimmen aus der Vergangenheit“. Interviews von Überlebenden des Nationalsozialismus in systematischen Sammlungen von 1945 bis heute, in: Baranowski, Daniel (Hg.) „Ich bin die Stimme der sechs Millionen“. Das Videoarchiv im Ort der Information, Berlin 2009, S. 27–40. Apostolopoulos, Nicolas; Pagenstecher, Cord (Hg.): Erinnern an Zwangsarbeit. Zeitzeugen-Interviews in der digitalen Welt, Berlin 2013. Apostolopoulos, Nicolas; Barricelli, Michele; Koch, Gertrud (Hg.): Preserving Survivors‘ Memories. Digital Testimony Collections about Nazi Persecution: History, Education and Media, Berlin 2017. Ballis, Anja; Gloe, Markus: Interactive 3D Testimonies of Holocaust Survivors in German language. Methodological Framework for Research and Education, in: Ballis, Anja; Gloe, Markus (Hg.): Holocaust Education Revisited. Orte der Vermittlung – Didaktik der Nachhaltigkeit, Wiesbaden 2020, S. 343–368, https://doi.org/10.1007/978-3-658-24207-7_21. Doßmann, Axel: Überforderte Zeugenschaft. Holocaust-Interviews in der Geschichtskultur und historischen Bildung, in: Knigge, Volkhard (Hg.): Jenseits der Erinnerung – Verbrechensgeschichte begreifen. Impulse für die kritische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus nach dem Ende der Zeitgenossenschaft, Göttingen 2022, S. 234–258.

8 Leh, Almut: Vierzig Jahre Oral History in Deutschland. Betrag zu einer Gegenwartsdiagnose von Zeitzeugenarchiven am Beispiel des Archivs „Deutsches Gedächtnis“, in: Westfälische Forschungen. Zeitschrift des LWL-Instituts für westfälische Regionalgeschichte 65, 2015, S. 255–268. Andresen, Knud; Apel, Linde; Heinsohn, Kirsten (Hg.): Es gilt das gesprochene Wort. Oral History und Zeitgeschichte heute, Göttingen 2015.

9 Erlebte Geschichte. Menschen erzählen – Leben mit der Freien Universität Berlin, https://erlebte-geschichte.fu-berlin.de, Stand: 04.12.2023. Zeitzeugnisse aus 40 Jahren FernUniversität, https://www.fernuni-hagen.de/universitaet/geschichte/zeitzeugen, Stand: 04.12.2023. Erinnerte Oldenburger Universitätsgeschichte, https://uol.de/uni-archiv/erinnerte-oldenburger-universitaetsgeschichte, Stand: 04.12.2023.

10 Apel, Linde; Leh, Almut; Pagenstecher, Cord: Oral History im digitalen Wandel. Interviews als Forschungsdaten, in: Apel, Linde (Hg.): Erinnern, erzählen, Geschichte schreiben. Oral History im 21. Jahrhundert, Berlin 2022, S. 193–222.

11 Z.B. Knopp, Sonja; Schulze, Sebastian; Eusterschulte, Anne (Hg.): Videographierte Zeugenschaft. Ein interdisziplinärer Dialog, Weilerswist 2016. Kasten, Erich; Roller, Katja; Wilbur, Joshua (Hg.): Oral History Meets Linguistics, Fürstenberg 2017. Freyburger, Philipp: Körperliches und sinnhaftes Bezeugen. Multimodale Analysen von Oral-History-Interviews mit ZeitzeugInnen aus nationalsozialistischen Gefangenenlagern, Freiburg 2023.

12 Z.B. Borchers, Roland: Auf der Suche nach Anerkennung. Erinnerungen polnischer NS-Zwangsarbeiter:innen, Berlin 2023. Rebstock, Grete: Stigma und Schweigen. NS-Zwangsarbeit aus sowjetischer Perspektive. Ein Beitrag zur Oral History, Leiden 2023.

13 Hodel, Tobias; Möbus, Dennis; Serif, Ina: Von Inferenzen und Differenzen. Ein Vergleich von Topic-Modeling-Engines auf Grundlage historischer Korpora, in: Von Menschen und Maschinen: Mensch-Maschine-Interaktionen in digitalen Kulturen. Hagen 2022, S. 185–209, https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:708-dh12451, Stand: 04.12.2023. Brown, Madeline; Shackel, Paul: Text Mining Oral Histories in Historical Archaeology, in: International Journal of Historical Archeology, 27, 2023, S. 865–881, https://doi.org/10.1007/s10761-022-00680-5.

14 Der von dem Literaturwissenschaftler Franco Moretti geprägte Begriff Distant Reading bezeichnet die digitale Analyse großer Textmengen, etwa aller (digitalisierten) Werke einer bestimmten Epoche oder Gattung, ohne die Texte selbst einem Close Reading zu unterziehen. Vgl. Moretti, Franco: Distant Reading, London 2013. Burckhardt, Daniel; Geyken, Alexander; Saupe, Achim; Werneke, Thomas: Distant Reading in der Zeitgeschichte. Möglichkeiten und Grenzen einer computergestützten Historischen Semantik am Beispiel der DDR-Presse, in: Zeithistorische Forschungen, 16 (1), 2016, https://doi.org/10.14765/zzf.dok-1345. Pagenstecher, Cord: Testimonies in Digital Environments. Comparing and (De-)contextualizing Interviews with Holocaust Survivor Anita Lasker-Wallfisch, in: Oral History. The Journal of the Oral History Society, 46 (2). 2018, S. 109–118.

15 Leh, Almut: Forschungsethische Probleme in der Zeitzeugenforschung, in: BIOS - Zeitschrift für Biographieforschung und Oral History, 13 (1), 2000, S. 64–76.

16 Apel, Linde; Leh, Almut; Pagenstecher, Cord: Oral History im digitalen Wandel, S. 207–217.

17 Imeri, Sabine; Rizzolli, Michaela: CARE Principles for Indigenous Data Governance. Eine Leitlinie für ethische Fragen im Umgang mit Forschungsdaten?, in: o-Bib. Das offene Bibliotheksjournal, 9 (2), 2022, https://doi.org/10.5282/o-bib/5815.

18 Z.B. Österreichische Mediathek (A), https://www.mediathek.at/menschenleben, Stand: 04.12.2023. Australian Generations (AUS), http://artsonline.monash.edu.au/australian-generations, Stand: 04.12.2023. National Life Stories (GB), https://blogs.bl.uk/sound-and-vision/oral-history, Stand: 04.12.2023. Archiwum Historii Mówionej (PL), www.audiohistoria.pl, Stand: 04.12.2023.

19 Z.B. Critical Editions Series des Fortunoff Video Archive for Holocaust Testimonies, https://editions.fortunoff.library.yale.edu, Stand: 04.12.2023.

20 Projektwebseite: https://www.oral-history.digital, Stand: 04.12.2023. Interviewportal: https://portal.oral-history.digital, Stand: 04.12.2023.

21 Bis zu ihrem viel zu frühen Tod war zudem Julia Obertreis mit ihrem Erlanger Lehrstuhl für osteuropäische und Zeitgeschichte eine wichtige Projektpartnerin. Vgl. Oral-History.Digital, Projektwebseite, Partner, https://www.oral-history.digital/partner, Stand: 04.12.2023.

22 Team Digitale Interview-Sammlungen, https://www.fu-berlin.de/dis und die einzelnen Interview-Archive unter https://www.zwangsarbeit-archiv.de, https://www.occupation-memories.org/de, https://www.cdoh.net/, https://www.eiserner-vorhang.de, https://www.fu-berlin.de/aik, https://erlebte-geschichte.fu-berlin.de, alle Stand: 04.12.2023.

23 Oral-History.Digital, Interviewportal, Katalog, https://portal.oral-history.digital/de/catalog, Stand: 04.12.2023.

24 BAS Web Services, https://clarin.phonetik.uni-muenchen.de/BASWebServices/interface, Stand: 04.12.2023. Deutschsprachige Anleitung unter https://www.oral-history.digital/dokumente/index.html#asr, Stand: 04.12.2023.

25 ASR4Memory, https://www.fu-berlin.de/asr4memory, Stand: 30.01.2024.