Die Pandemie als Motivator

Werkstattbericht zur Entwicklung eines E-Learning-Konzeptes für Schülerkurse

Zum Hintergrund

Die Universitätsbibliothek Mannheim, im Folgenden UB genannt, bietet schon seit vielen Jahren Recherchekurse für Schüler*innen an. Die Unterbrechung der Präsenzlehre auf dem Campus am 15. März 2020 und die Schließung der UB Mannheim am 17. März 2020 führten dazu, dass geplante Schülerkurse abgesagt und auf unbestimmte Zeit nicht nachgeholt werden konnten. Es entstand die Idee, den Schüler*innen einen digitalen Ersatz anzubieten. Virtuelle Kurse sollten eine Teilnahme von zu Hause ermöglichen.

Im Folgenden werden Ablauf und Inhalt des analogen Schülerkurses vor der Pandemie beschrieben. Daran anknüpfend wird die Entstehung der digitalen Schülerkurse erläutert. Auch die Hürden und deren Überwindung werden beschrieben. Zuletzt wird von den Erfahrungen mit dem Schüler-Online-Kurs berichtet und ein Fazit gezogen.

Die Ausgangslage

Die Haupt-Zielgruppe der Workshops der UB sind Schüler*innen der gymnasialen Oberstufe, die an einem Seminarkurs teilnehmen. Das Schülerkursteam der UB besteht aus acht bis zehn Kolleg*innen. Eingehende Kursanfragen der Lehrkräfte werden zentral von einer Kollegin organisiert. Je nach Thema des Kurses teilt sie den Workshop einem der vier Bibliotheksbereiche zu. Neben dem Bereich zu Betriebswirtschaftslehre gibt es einen zu Recht, Steuern und Geschichte, einen Bereich zu den MINT-Fächern und Politik- und Sozialwissenschaften sowie einen Bibliotheksbereich zu Sprachwissenschaften, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Philosophie, Psychologie und Pädagogik. Kolleg*innen des zuständigen Bereichs bereiten den Workshop inhaltlich vor und führen ihn durch. Neben einer Führung durch die jeweilige Bibliothek und einer kurzen Präsentation über UB und Universität, besteht der Workshop aus einer Gruppenarbeit inklusive Buchsuche im Regal.

Im Workshop teilen wir die Schüler*innen in vier Gruppen mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten ein. Sie bearbeiten auf bereitgestellten Tablets selbstständig Aufgaben zu unserem Onlinekatalog, der Literaturrecherche, wissenschaftlichen Suchmaschinen, Zitation und Literaturverzeichnissen. Bei Bedarf unterstützt die Kursleitung die Schüler*innen dabei mit zielführenden Fragen und Denkanstößen. Danach suchen die Gruppen vorgegebene Buchtitel im Onlinekatalog und holen diese aus dem Regal. Anschließend präsentieren sie die Ergebnisse ihrer Aufgaben vor dem Plenum, wobei die Dozierenden fehlende Informationen ergänzen. Ein Kahoot-Quiz und eine Feedback-Runde bilden den Abschluss des Workshops.

Die Idee zum Online-Kurs

Die Schulen führten im Lockdown 2020 ihren Unterricht zwar digital fort, aber wir konnten nicht die gewohnte Unterstützung mit Schülerkursen vor Ort bieten. Der physische UB-Bestand war zum damaligen Zeitpunkt nicht für Besucher*innen ohne Bibliotheksausweis zugänglich. So starteten wir das Projekt, den analogen Kurs auf ein digitales Angebot mit Schwerpunkt auf frei zugängliche E-Ressourcen umzustellen.

Entstehung und Durchführung der Schüler-Online-Kurse

Team-Zusammensetzung und Arbeitsorganisation

Anfangs waren die Autor*innen des Berichtes ein Zwei-Personen-Team, das vorrangig im Homeoffice arbeitete. Zunächst arbeiteten wir kollaborativ via Mark-Down-Dokument in der UB-eigenen Nextcloud. Wir trafen uns in der Talk-App und organisierten Aufgaben und Fortschritte in der Deck-App. Das Schulungsteam der UB, das uns für Rat und Entscheidungshilfen zur Seite stand, informierten wir regelmäßig über die Projekt-Fortschritte.

Konzeptualisierung

Zu Beginn des Prozesses klärten wir essenzielle Fragen, wie die geeignete Form der Wissensvermittlung und deren technische Umsetzung. Wir wollten keine reine Vortragsveranstaltung anbieten. In Anlehnung an das analoge Konzept sollte es auch partizipative Inhalte für die Schüler*innen geben, in denen sie das Gelernte anwenden oder vertiefen sollten.

Wir wollten zudem nicht nur ein vorübergehendes Ersatzangebot erstellen. Der Kurs sollte auch nach der Krise im Schulungsportfolio der UB verbleiben. Wir dachten für die Zukunft an ein kombiniertes Angebot aus Bibliotheksführungen, Workshops und digitalen Intensivkursen, wie etwa zur Datenbankrecherche. Unsere „Vision“ basierte auf dem „Konzept zur Vermittlung von Informationskompetenz an Schüler der gymnasialen Oberstufe“&#1&# des Netzwerk Informationskompetenz Baden-Württemberg. Dort lautet eine Empfehlung „Bei der Weiterentwicklung des Konzepts sollte auch der Einsatz von E-Learning-Methoden angestrebt werden, da diese eine effiziente Vor- und Nachbereitung der Schulungen ermöglichen (...).“&#2&#.

Zunächst stellten wir dem bestehenden Konzept unsere Idee zum digitalen Kurs gegenüber. Wir adaptierten, erweiterten und löschten, bis unser Themenschwerpunkt „frei zugängliche E-Ressourcen“ herausgearbeitet war. Dem voran stellten wir die Themenfindung der Schreibarbeit, die in vergangenen Schülerkursen häufig von Seiten der Lehrkräfte vermisst wurde. Die Literatur-Recherche, das Zitieren digitaler Quellen und die Analyse von Literaturverzeichnissen sollten den Themenschwerpunkt umrahmen.

Quellen-Sichtung

Den Unterlagen der UB-Schreibberatung für Studierende entnahmen wir die „Weißes-Blatt“-Methode, bei der man ein Brainstorming auf einem leeren Blatt durchführt, ohne die Ergebnisse zu bewerten.

Ein Massive-Open-Online-Course (MOOC) zu Information Literacy der Europäischen Union, der zwischenzeitlich nicht mehr online ist, war maßgebliche Inspirationsquelle. Für uns interessant war in diesem MOOC der Medienwechsel zur Vermittlung von Inhalten. Es wurde mit Text-, Video- und Audiobeiträgen sowie Multiple-Choice-Tests gearbeitet.

In Anlehnung an diesen MOOC suchten wir in YouTube nach Videos zur Wissensvermittlung und Entwicklung von Informations- und Medienkompetenz. Sie sollten zudem eine Auflockerung des Kurses darstellen.

Nach der Quellen-Sichtung erstellten wir eine Präsentation als Basis unserer digitalen Veranstaltung. Diese erste Version mit dem Grundgerüst des neuen Konzepts präsentierten wir dem Schülerkursteam, das motivierendes Feedback gab.

Bei der Gestaltung der Präsentation arbeiteten wir mit vorhandenen Image-Fotos der UB und der Universität sowie mit Foto-Ausschnitten aus Flipchart-Blättern des analogen Kurses.

Software-Sichtung

Zunächst formulierten wir folgende Anforderungen an die verfügbaren Software-Produkte auf dem Markt: Datenschutz nach der DSGVO, Stabilität in der Performance, technische und infrastrukturelle Voraussetzungen, interaktive Möglichkeiten und eine einfache Handhabung.

Unter Abwägung aller Kriterien entschieden wir uns für die Konferenzsoftware BigBlueButton. Diese bot einen Präsentationsmodus, die Einbettung von YouTube-Videos, eine Chatfunktion, Bildschirmfreigabe und die Erstellung von Nebenräumen. Außerdem betrieb die UB dieses Open-Source-Programm bereits auf einem selbst gehosteten Server. Datensicherheit, Stabilität und Support waren somit gewährleistet.

Testläufe und Stimmungsbild-Abfragen

Das Konzept testeten wir mehrfach im kleineren und größeren Rahmen. Neben dem Kursteam und weiteren Kolleg*innen gaben auch unsere Auszubildenden hilfreiches Feedback. Diese zweifelten an der Motivation der Jugendlichen im Homeschooling. Unklarheit herrschte auch über die vorhandene Ausstattung mit mobilen Endgeräten oder Computern in den Privathaushalten.

Das veranlasste uns zur Einbeziehung der Lehrkräfte. Anfang Juli 2020 führten wir eine Lime-Survey-Umfrage mit 63 Adressat*innen von Schulen und Lehrkräften durch, mit denen wir im Rahmen der Workshops bereits Kontakt hatten. Wir befragten sie nach ihren Homeschooling-Erfahrungen sowie zu verwendeter Software und Ausstattung der Jugendlichen zuhause. Auch nach Erfahrungen mit unseren analogen Workshops und dem Interesse an digitalen Kursen befragten wir die Lehrkräfte.

Am 24. Juli 2020 beendeten wir die Umfrage. Trotz beginnender Schulferien erhielten wir neun, in dieser Anzahl selbstverständlich nicht repräsentative Rückmeldungen. Daraus ergab sich, dass zumindest die Ausstattung mit mobilen Geräten in allen Schulen ausreichend war. Sechs von neun Lehrkräften votierten für aufgezeichnete E-Learning-Module statt der Teilnahme an digitalen Live-Veranstaltungen. Auch wenn die Workshops vor Ort wieder möglich wären, konnten sich sieben der neun Befragten die Teilnahme an einem Online-Kurs vorstellen. Das bestärkte uns in unserem Vorhaben.

Hürden und Stolpersteine

Bevor wir uns über das tatsächliche Schulungsformat einig wurden, öffneten unsere Bibliotheksbereiche Mitte Juli 2020 wieder. Die damit notwendige Präsenz vor Ort schmälerte unsere Kapazitäten, das Projekt voran zu treiben. Mitte August waren wir nicht mehr im Zeitplan, die Fertigstellung war eigentlich bis September angedacht. Die ersten Workshop-Anfragen drängten jedoch zu einer Entscheidung. Mitte September entschieden wir gemeinsam mit dem Schulungsteam, das entwickelte Kurs-Konzept fertigzustellen. Zur selben Zeit beschloss die Direktion der UB für offizielle Videokonferenzen nur noch die Software Zoom zu verwenden, da die Universität Mannheim Lizenzen für alle Mitarbeitenden erworben hatte.

Nun musste das Konzept bis zum ersten Kurs Mitte November 2020 auf Zoom zugeschnitten werden. Zwischenzeitlich wurden die ersten Videos des neu gegründeten E-Learning-Teams fertig und konnten kurzfristig in unser Konzept integriert werden.

Die Kurse starten

Buchung und Organisation

Seit Ende 2020 werben wir auf der UB-Webseite für unsere Schüler-Online-Kurse. Bei der Terminabstimmung wird darauf geachtet, wer vom Schülerkursteam im Homeoffice arbeitet oder für die Kurszeit einen ruhigen Arbeitsplatz hat, um die Kurse möglichst ungestört abhalten zu können. Zudem wird die Rollenverteilung festgelegt. Die Kursleitung – in Zoom als Host betitelt – erstellt über eine Meeting-Vorlage den Veranstaltungsraum. Die unterstützende Person erhält hierin später die Funktion des Co-Hosts.

Die Zugangsdaten zur Veranstaltung versenden wir vierzehn Tage vor dem Kurstermin und vereinbaren einen kurzen Technik-Test. Dazu treffen sich Host und Lehrkraft im Zoom-Raum und besprechen den Ablauf und die im Kurs verwendeten Tools.

Kursablauf und -inhalt

Der Co-Host beginnt den Kurs mit einer kurzen Technik-Einführung. Nach der Begrüßung schaltet der Host Kameras und Ton der Gruppe zur besseren Performance aus.

Der Co-Host holt dann jeweils mit einer Zoom-Umfrage ein Stimmungsbild der Gruppe zum folgenden Themenabschnitt ein. Die Moderationswechsel erfolgen mit An- und Abschalten von Bild und Ton zwischen Host und Co-Host. Aus unseren Tests wissen wir, dass wechselnde Stimmen die Konzentration der Gruppe positiv beeinflussen. Auch mit der Umfrage halten wir die Konzentration der Schüler*innen aufrecht. Zudem passen wir die Intensität, mit der wir ein Thema bearbeiten, dem Umfrageergebnis an.

Mit dem Video „(...) Virtuelle Führung durch die Bibliotheksbereiche“3 geben wir zu Beginn des Kurses einen Einblick in die Standorte. Im Themenblock „Schreibthema finden“ stellen wir die Wortlistentabelle und das Brainstorming auf dem „weißen Blatt“ vor. Die Klasse assoziiert bis zu drei Minuten Begriffe zur ihrem Seminarthema und schreibt sie in den Chat. Der Co-Host platziert den Input sinnvoll auf dem Zoom-Whiteboard und erklärt, wie daraus eine Mind-Map entstehen kann.

Mithilfe des Videos „(...) Forschungsfrage ableiten“4 der Bibliothek Wirtschaft & Management stellen wir als Arbeitstechnik die sechs W-Fragen (Was, Wer, Wo, Wann, Warum, Wie) vor. Hierzu sammelt der Co-Host mit der Gruppe bis zu drei Minuten W-Fragen zum Seminarthema im Chat.

Das Thema „Plattformen zur wissenschaftlichen Literaturrecherche“ leitet der Host mit dem Video „Was ist eine Datenbank und welche verschiedenen Typen gibt es?“5 ein. Via Bildschirmfreigabe und vorbereiteten Rechercheanfragen erläutert er unseren Online-Katalog Primo, Google Scholar und die Bielefeld Academic Search Engine BASE. Bei der Vorstellung des Katalogs zeigen wir zusätzlich das UB-Video „Primo in 120 Sekunden“6. Zur Vertiefung der behandelten Themen lassen wir die Gruppe mit einem Entscheidungsspiel7 das Gelernte Revue passieren.

Abbildung_1_Folie.png  Abb. 1: „Artikel_Bild_Folie.PNG“: „Folie aus dem Online-Kurs mit Behauptung im Entscheidungsspiel“8

Im Themenschwerpunkt „freie Onlineressourcen“ stellen wir zuerst die Angebote der UB Mannheim vor, die nicht angemeldete Personen nutzen können: die Elektronische Zeitschriften-Bibliothek EZB und das Datenbank-Informationssystem DBIS. Anhand einer vorbereiteten Beispiel-Recherche erläutern wir die Kennzeichnung der Suchtreffer mit dem Ampelsystem (grün = frei zugänglich), zeigen den Aufbau der Datensätze und wie man zur eigentlichen Datenbank gelangt.

Danach erläutern wir Open Access als Aspekt von Open Science. Als Beispiele stellen wir das Directory of Open Access Books DOAB, die Open Research Library und BASE vor. Alle Plattformen werden via Bildschirmfreigabe mit vorbereiteten Rechercheanfragen erläutert. Zwischen DOAB und Open Research Library zeigen wir Ähnlichkeiten (gleicher Datenbestand) und Vorteile (in der Open Research Library Datensätze direkt lesbar etc.) auf.

Ausschnitte aus dem Scribbr-Video „Richtig zitieren in 5 Schritten“9 bereiten danach das folgende Zitate-Quiz vor. Hierzu werden drei Beispiel-Zitate von Online-Ressourcen vorgestellt. Mithilfe des Zoom-Umfragetools bestimmt die Gruppe jeweils, ob es sich um das Zitat eines Internetartikels, Artikel aus einem E-Book oder aus einem E-Journal handelt. Der Co-Host erläutert nach der Auflösung jeweils, wie das Zitat gelesen werden muss. Den inhaltlichen Abschluss dieses Themenblocks bildet die Erläuterung von Literaturverzeichnissen durch den Host. Mit einer offenen Fragerunde sowie dem Einholen von Feedback wird der Kurs beendet. Nach der Veranstaltung dokumentieren die Dozierenden ihre eigenen Eindrücke sowie das Feedback der Schüler*innen und Lehrkräfte.

Die Lehrkraft erhält im Nachgang per Mail Feedback-Fragen zu Themen und Ablauf des Kurses sowie zum Interesse an weiteren Kursen. Als Anhang versenden wir außerdem unser digitales Kurs-Handout. Durch das direkte Feedback im Kurs sowie die Antworten per Mail gewinnt das Schülerkursteam wichtige Erkenntnisse zur Optimierung der Kurse.

Fazit

Die Kurse in Zahlen

Von Dezember 2020 bis November 2021 veranstalteten wir sieben Online-Kurse, sowie Ende 2022 einen weiteren. Die Online-Kurse dauerten wie die Präsenzkurse zwischen 90-120 Minuten. Diese wurden unter sechs Teamkolleg*innen aufgeteilt und in verschiedenen Host- / Co-Host-Konstellationen durchgeführt. Wie auch im analogen Kurs, haben sich zwei Rollen durchgesetzt: die Kursleitung (Host) und die Assistenz (Co-Host). Der Host sollte sicher in Ablauf und Themenschwerpunkten des Kurses sein. Für beide Rollen ist eine Affinität zu Konferenzsoftware und Spaß am Chatten und Moderieren von Vorteil.

Die Technik

Zoom arbeitete stets zuverlässig. Bei den meisten Kursen gab es kaum technische Probleme. Die regelmäßige Aktualisierung der Zoom-Version auf allen Schulungs-Endgeräten des Teams stellte sich als essentiell für den reibungslosen Ablauf heraus. Unterschiedliche Zoom-Versionen von Host und Co-Host verursachten Probleme. Nach jedem Update mussten alle benötigten Funktionen getestet und möglicherweise geänderte Menüführungen gesichtet werden.

Das Feedback

Manche Lehrkräfte hatten mit geteilten Klassen in Präsenz und zuhause zu arbeiten. Für Andere war die Sicherstellung eines Endgerätes für alle Schüler*innen die Herausforderung.

Die Schülerinnen und Schüler selbst gaben bei den meisten Kursen positives Feedback. Sie nahmen entweder von Computern der Schule oder von zuhause teil, auch via Tablet oder Smartphone. Kurze Störungen, wie ein Ausfall des WLANs, gehörten zu den bekannten Risiken digitaler Veranstaltungen, beeinträchtigten aber nicht nachhaltig.

Den Schwierigkeitsgrad unseres Schüler-Online-Kurses bewerteten die Lehrkräfte teilweise höher als jenen der Workshops vor Ort, da die Inhalte komplexer und umfangreicher sind. Dies wurde von einer Lehrkraft sogar positiv hervorgehoben.

Die Zoom-Umfragen zur Einleitung der einzelnen Themenfelder begrüßten die Lehrkräfte durchweg positiv. Der Medienwechsel bei der Vermittlung der Kurs-Inhalte ist weder negativ noch herausragend positiv bewertet worden. Dies führen wir auf die Generation der Digital Natives zurück, die an abwechslungsreichen Medienkonsum gewöhnt sind.

Die Akzeptanz

So gut das digitale Konzept unserer Workshops bei den Lehrkräften auch ankam – alle zogen bei der anschließenden Evaluation den analogen dem digitalen Kurs vor. Bei der Lehrkräfte-Umfrage im Sommer 2020 hatte sich das bereits angekündigt. Positiv ist hingegen, dass anders, als es die knappe Mehrheit in der Umfrage 2020 angab, die Live-Veranstaltung gut angenommen wurde. Fünf von sieben Lehrkräften, die den Online-Kurs gebucht hatten, konnten sich ergänzend zu den Schülerkursen vor Ort auch einen digitalen Zusatztermin vorstellen.

Status Quo und Ausblick

Sowohl zum Schutz vulnerabler Kolleg*innen im Team als auch im Hinblick auf die Qualität der Inhalte des Onlinekurses, bieten wir diesen weiterhin an. Da die Universität Mannheim seit dem Frühjahrsemester 2022 zum Normalbetrieb vor Ort übergegangen ist, bietet auch die UB seit dem Herbstsemester 2022 wieder analoge Kurse an. Allerdings haben wir uns vorbehalten, abhängig von der Pandemielage auch in Zukunft bei analogen Kursen eine Maskenpflicht einzuführen, Kurse als Online-Veranstaltung durchzuführen oder ganz abzusagen.

Das Schülerkursteam formiert sich gerade neu. Zudem hat es vor dem Herbstsemester 2022 das bestehende analoge Konzept überarbeitet, das nach zwei Jahren doch etwas Patina angesetzt hatte. Die ersten Kurse vor Ort fanden schon statt. Unter den Anmeldungen war lediglich eine Lehrkraft für den analogen als auch digitalen Kurs offen. Dieser Lehrer hatte mit einem Seminarkurs den Schüler-Online-Kurs besucht. Das spricht unserer Meinung nach für das Online-Konzept. Denkbar wäre, die Schulen aktiv über das digitale Angebot zu informieren, sobald sich ein großes, stabiles und flexibles Schulungsteam gebildet hat.

Um richtig in das neue, analoge Konzept einzusteigen und neue Mitglieder integrieren zu können, hat sich das Team bis jetzt auf die analogen Kurse beschränkt. Damit wir unserem Wunsch nach einem hybriden Angebot gerecht werden können, sollte das Team perspektivisch in der Lage sein, beide Angebote zu bedienen. Dabei werden wir auch weiterhin versuchen Affinitäten und Fähigkeiten Einzelner zu berücksichtigen.

Kerstin Großardt, Universitätsbibliothek Mannheim, https://orcid.org/0000-0003-0714-3074

Willi Gondzik, Universitätsbibliothek Mannheim, https://orcid.org/0009-0002-9081-7526

Zitierfähiger Link (DOI): https://doi.org/10.5282/o-bib/5909

Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 4.0 International.

1 Konzept zur Vermittlung von Informationskompetenz an Schüler der gymnasialen Oberstufe. Empfehlung der baden-württembergischen Hochschul- und Landesbibliotheken, <https://www.informationskompetenz.de/>, 2008, <https://www.informationskompetenz.de/wp-content/uploads/2015/02/NIK_BW_Konzept_zur_Vermittl_1555.pdf>, Stand: 28.03.2023.

2&# Ebd., S.2, Grundlagen und allgemeine Ziele

3&# UB Mannheim: Virtuelle Führung durch die Bibliotheksbereiche, YouTube. Online: <https://youtu.be/tEX12doxDck>, Stand: 03.01.2023.

4&# Die Bibliothek Wirtschaft & Management Berlin: Lernvideo Forschungsfrage ableiten, YouTube. Online: <https://youtu.be/C_kytqK98i4>, Stand: 10.01.2023.

5&# Digi4all: Was ist eine Datenbank und welche verschiedenen Typen gibt es?, YouTube: <https://www.youtube.com/watch?v=ZGWAAIqIB04>, Stand: 10.01.2023.

6&# UB Mannheim: Bibliothekskatalog Primo in 120 Sekunden, YouTube. Online: <https://youtu.be/hgp4YYn-iPA>, Stand: 03.01.2023.

7&# Entscheidungsspiel, https://ikgrossegruppen.miraheze.org/wiki/Hauptseite, <https://ikgrossegruppen.miraheze.org/wiki/Entscheidungsspiel>, Stand: 10.01.2023.

8&# UB Mannheim: Schüler-Online-Kurs. Die W-Fragen stehen für Suchanfragen im Internet (WWW), 2021

9&# Scribbr: Richtig zitieren in 5 Schritten, YouTube. Online: <https://youtu.be/t7cV9iZaH-s>, Stand: 10.01.2023.