Wissen, was verbindet

GND-Arbeit zwischen Terminologie und Redaktion

Guido Bee, Deutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main
Martin Horstkotte, Deutsche Nationalbibliothek, Leipzig
Yvonne Jahns, Deutsche Nationalbibliothek, Leipzig
Helga Karg, Deutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main
Julijana Nadj-Guttandin, Deutsche Nationalbibliothek, Frankfurt am Main

Zusammenfassung

Die Gemeinsame Normdatei (GND) ist aus dem Bibliothekswesen nicht mehr wegzudenken und wird künftig verstärkt auch in anderen Einrichtungen aus Kultur und Wissenschaft zum Einsatz kommen. Von entscheidender Bedeutung für ihre Weiterentwicklung ist die kooperative Redaktionstätigkeit der im deutschsprachigen Raum tätigen Verbundpartner*innen, die im vorliegenden Beitrag näher vorgestellt wird. Nach einem kurzen historischen Überblick werden die Schwerpunkte und Besonderheiten der gegenwärtigen Terminologiearbeit anhand von Beispielen veranschaulicht. Im Anschluss daran wird der Frage nachgegangen, wie die Redaktionsarbeit an der GND an zukünftige Herausforderungen (z. B. den zunehmenden Einsatz maschineller Erschließung und die Vernetzung mit anderen Vokabularen) angepasst werden kann.

Summary

The Integrated Authority File (GND) has become an indispensable tool in librarianship and will increasingly be used in other cultural and scientific institutions, too. This article argues that the cooperative editorial work on the GND done by the library networks in the German-speaking area is of decisive importance for the maintenance and development of the authority file. After a brief historical overview, the focus and special features of the current terminology work are illustrated by means of several examples. Finally, the article addresses the question how the editorial work on the GND can be adapted to future challenges (e.g. the growing use of machine indexing and the cross-linking with other vocabularies).

Zitierfähiger Link (DOI): https://doi.org/10.5282/o-bib/5900

Autorenidentifikation:
Yvonne Jahns: ORCID: https://orcid.org/0000-0002-6653-8597
Guido Bee: ORCID: https://orcid.org/0000-0002-2896-5790
Martin Horstkotte: ORCID: https://orcid.org/0000-0002-1685-1358
Julijana Nadj-Guttandin: ORCID: https://orcid.org/0000-0002-5157-7374

Schlagwörter: GND; Schlagwort-Redaktion; Normdatenpflege; Terminologiearbeit; Kooperative Normdatenarbeit

Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 4.0 International

1. Einleitung

Die Gemeinsame Normdatei (GND) hat in den letzten Jahren kontinuierlich an Bedeutung gewonnen. Zurzeit noch überwiegend im bibliothekarischen Bereich genutzt, wird sie in Zukunft verstärkt auch in Archiven, Museen und anderen Einrichtungen aus Kultur und Wissenschaft Anwendung finden. Das Interesse an ihrer Nutzung und Weitergestaltung ist immens, was zwei Conventions, die in den Jahren 2018 und 2021 veranstaltet wurden und auf große Resonanz stießen, eindrucksvoll belegen.1

Eine Normdatei wie die GND mit ihren derzeit über 9 Millionen Datensätzen stellt besondere Anforderungen im Hinblick auf ihre terminologische Kontrolle. Es muss sichergestellt werden, dass die großen Mengen an Datensätzen, die aus unterschiedlichen Quellen ihren Weg in die GND finden, miteinander harmonieren und die Informationsrecherche nicht durch redundante oder widersprüchliche Bestandteile beeinträchtigen.

Diese Arbeit kann selbstverständlich nicht von einer Institution allein geleistet werden, sondern erfordert eine intensive Zusammenarbeit aller beteiligten Institutionen. Michael Knoche hat auf diesen Sachverhalt in seinem Aufsatz „Was macht die Zusammenarbeit von Bibliotheken so schwierig?“ nachdrücklich hingewiesen: „Bibliotheken [sind] wie wenige andere Institutionen auf Arbeitsteilung und Kooperation angelegt. […] Alle Bibliotheksleistungen […] können sinnvoll nur noch in abgestimmter Kooperation organisiert werden.“2 Als Hemmschuh für diese Kooperation sieht Knoche die mangelnde Vernetzung und Koordination der Akteure des deutschen Bibliothekswesens.

Auf die kooperative Arbeit an der GND trifft dieser Vorwurf wenn überhaupt, dann nur sehr bedingt zu, denn die Formung und Ausgestaltung dieser Normdatei kann in großen Teilen als gelungenes Beispiel für vernetzte bibliothekarische Zusammenarbeit gelten. Den Kern dieser Zusammenarbeit bildet ein seit Jahrzehnten gut eingespieltes Redaktionsverfahren, das bereits bei den Vorgängersystemen der GND Anwendung fand, mittlerweile aber zahlreiche Modifikationen erfahren hat und kontinuierlich verbessert wurde. Das Vokabular wird heute gemeinsam von vielen Kolleg*innen redigiert, wobei ein reger Austausch über die Bedeutung einzelner Begriffe, sprachliche Moden, Recherchegewohnheiten der Nutzer*innen und andere Faktoren stattfindet. Dies bestätigt, dass das zur Charakteristik dieser Normdatei herangezogene Adjektiv „gemeinsam“ – wie schon bei der Namensgebung beabsichtigt – sich nicht nur auf die Zusammenführung zuvor getrennt bestehender Normdateien, sondern auch auf den die Arbeit an der GND prägenden kooperativen Charakter bezieht.

Der folgende Beitrag beschreibt die Spezifika und Herausforderungen der GND-Redaktionsarbeit in ihrer gegenwärtigen Form.3 Wir, die Verfasser*innen dieses Aufsatzes, sind selbst GND-Redakteur*innen, die hier einen Einblick in unsere Werkstatt und Antworten auf Fragen geben wollen, die sich Vielen im Zusammenhang mit der GND stellen. Auf diese Weise soll veranschaulicht werden, nach welchen Maßstäben die riesige Datenbank erweitert wird, wie ein neuer Begriff in die Normdatei kommt und wie die Pflege dieses universalen Vokabulars gelingt, um eine sowohl allgemein- als auch fachsprachlich anspruchsvolle Recherche möglich zu machen. Obwohl der Fokus vor allem auf den in der GND abgebildeten Sachbegriffen liegt und sich auch die angeführten Beispiele weitgehend auf Sachschlagwörter beschränken, sind die dabei thematisierten Fragestellungen größtenteils auf die anderen in der GND vorhandenen Entitätentypen (Personen, Geografika, Körperschaften, Konferenzen und andere Veranstaltungen, Werke) übertragbar.

Der Beitrag beginnt mit einem kurzen historischen Überblick, der die Geschichte der kooperativen redaktionellen Arbeit im deutschsprachigen Raum skizziert und den Entstehungshintergrund der derzeitigen Verfahrensweisen verdeutlicht. Danach wird beschrieben, wie Terminologiearbeit im GND-Kontext derzeit praktisch vollzogen wird und welche Besonderheiten es dabei zu beachten gilt. Im Anschluss daran wird der Frage nachgegangen, wie die GND-Redaktionsarbeit sinnvoll an die Herausforderungen der Zukunft angepasst werden kann. Dabei wird besonders auf Prozesse wie die GND-Öffnung, den zunehmenden Einsatz maschineller Erschließung und die Vernetzung mit anderen Vokabularen Bezug genommen, welche die Weiterentwicklung der GND künftig entscheidend prägen werden.

2. Geschichte und Organisation der Schlagwortredaktion im deutschsprachigen Raum

Die heutzutage selbstverständlich erscheinenden Möglichkeiten von Bibliotheken, elektronisch miteinander zu kommunizieren und Daten zu tauschen, sind ein Phänomen der jüngeren Vergangenheit. Bis ins 20. Jahrhundert gab es in erster Linie unilaterale Informationsflüsse unter Bibliotheken bzw. zwischen Verlagen und Bibliotheken. Die Frankfurter und Leipziger Messkataloge der frühen Neuzeit, die von Buchhändlern erstellten Buchproduktionsverzeichnisse des 19. Jahrhunderts sowie die 1931 daraus entstandene Deutsche Nationalbibliografie4 waren informatorische Medien zur Effizienzsteigerung, keine Mittel der wechselseitigen Kooperation. Auch auf das engere Feld der verbalen Inhaltserschließung im deutschsprachigen Raum trifft dies zu: Während die Library of Congress bereits seit 1898 mit ihren Subject Headings (LCSH) den englischsprachigen Goldstandard für die verbale Inhaltserschließung anbot,5 konstatierte Bernd Maassen noch 1980: „Seit fast 30 Jahren erschließt die Deutsche Bibliothek ihre Druckwerke der Reihe A […] mit Hilfe von Schlagwörtern und Systematik; dennoch ist der Bekanntheitsgrad – und dementsprechend die Nutzung – dieser Dienstleistung gering.“6

Der Durchbruch in der Bibliothekskooperation, die letztendlich zur heutigen Form der GND-Redaktion führen sollte, wurde durch eine Kombination verschiedener Faktoren herbeigeführt. Die technischen Voraussetzungen schuf die in den 1960er Jahren einsetzende Bibliotheksautomatisierung mittels elektronischer Datenverarbeitung (EDV). Impulsgeber waren in diesem Bereich vor allem die in demselben Jahrzehnt neugegründeten Hochschulen. Bereits ab 1968 nutzte die Bibliothek der Ruhr-Universität Bochum die mittels Magnetband gelieferten Titelaufnahmen der Deutschen Bibliothek,7 die ihrerseits 1966 begonnen hatte, die Nationalbibliografie EDV-gestützt zu erstellen.8 Die Deutsche Bücherei in Leipzig folgte 1971 mit der EDV-Einführung,9 und die Auslieferung der Schlagwörter der Deutschen Bibliothek in der Nationalbibliografie wurde ab 1977 auf Magnetband vorgenommen.10 Mit dem Scheitern der Einheitsklassifikation rückte die verbale Inhaltserschließung in den Fokus der deutschsprachigen Bibliothekswelt.11 1979 hatte die Deutsche Bibliothek die fast 30 Jahre lang intern tradierten Sacherschließungsprinzipien veröffentlicht.12 Die Einsicht in die Notwendigkeit eines einheitlichen Regelwerks für die verbale Inhaltserschließung führte zur Erarbeitung der Regeln für den Schlagwortkatalog (RSWK) und deren erster Ausgabe im Jahr 1986.13 Damit im Zusammenhang stand die 1987 vollendete Erarbeitung der Standardschlagwortliste (SWL).14 Kurz darauf wurde auf dieser Basis die Schlagwortnormdatei (SWD) im Rahmen eines 1988-1990 durchgeführten Projekts implementiert. Mit der SWD begann für die verbale Inhaltserschließung die Kooperation im Bereich der Normdateien und damit die SWD-Redaktion, die in den Anfangsjahren teils noch auf Papier, teils schon mit elektronischen Kommunikationsmitteln durchgeführt wurde.15 Das damalige Verfahren ist seitdem technisch stark verbessert worden, ist aber in den Grundzügen in der 2012 eingeführten GND wie in ihren vorherigen Bestandteilen SWD, Personennamendatei (PND), Gemeinsame Körperschaftsdatei (GKD) und Einheitssachtiteldatei des Deutschen Musikarchivs (EST-Datei)16 gleich geblieben. In den deutschsprachigen Bibliotheksverbünden sowie der DNB existieren Schlagwortredaktionen, die die Arbeit an der GND kooperativ übernehmen.17 Perspektivisch werden an dieser Arbeit weitere GND-Agenturen teilnehmen, die nicht Teil des Bibliothekswesens sind.18

3. Terminologiearbeit und Fachredaktion

Eine statistische Untersuchung der GND-Schlagwörter anhand ihrer fachlichen Systematiknummern19 zeigt eine ausgewogene Verteilung der Daten auf alle Disziplinen.20 Daraus lässt sich der umfangreiche fachliche Aufwand für die kontinuierliche Pflege erahnen.

Das stetige Anwachsen der Normdatei hat zur Folge, dass die terminologische Kontrolle tendenziell aufwändiger wird. Bei jedem neuen Sachverhalt, der nicht mit dem vorhandenen Vokabular beschrieben werden kann, ist zu prüfen, ob ein neues Schlagwort in die Normdatei aufgenommen werden muss. Ist dies der Fall, wird unter Beachtung der gültigen Regelwerke RSWK und RDA21 (Resource Description and Access) mithilfe festgelegter Nachschlagewerke die in der deutschen Sprache gebräuchlichste Bezeichnung ermittelt und als Deskriptor eines Normdatensatzes in die vorhandene Terminologie eingepasst.

Ist das Schlagwort Teil der GND geworden, ist die Arbeit an dem betreffenden Datensatz nicht beendet. Die Praxis führt vor Augen, dass die Schlagwörter der GND im Laufe der Jahre immer wieder geprüft und neuen Gegebenheiten angepasst werden müssen.

Ein gewisser Korrekturbedarf ergibt sich bereits infolge der verwendeten Regelwerke. Diese unterliegen selbst Veränderungen und durchlaufen immer wieder Revisionen, die sich auf die Erfassungspraxis auswirken.22 Der Gefahr einer zu starken Heterogenität der Daten wird dadurch begegnet, dass die Datensätze kontinuierlich intellektuell überprüft und dem aktuellen Stand der Regelwerke angepasst werden.

Weitere Veränderungen ergeben sich daraus, dass aus der Arbeit mit der GND mittlerweile der Anspruch erwachsen ist, die in ihr enthaltenen Begriffe mit ihren spezifischen Relationen in Form eines semantischen Netzes darzustellen. Dafür muss besonders bei älteren Datensätzen die Verweisungs- und Relationierungsstruktur verbessert werden.23 Das Füllen von Lücken im Bereich der hierarchischen und assoziativen Verweisungen trägt entscheidend zur Erweiterung der Navigationsmöglichkeiten bei. In vielen Fällen ist es außerdem sinnvoll, fehlende Definitionen und Verwendungshinweise nachzutragen. Auch die den Schlagwörtern zugewiesenen Notationen der GND-Systematik und der DDC-Klassifikation24 müssen überprüft und ggf. ergänzt werden.

Bei der Terminologiepflege ist zu berücksichtigen, dass diese sich stets im Kontext der jeweiligen gesellschaftlichen Diskurse über Begriffe und deren semantische Konnotationen vollzieht. Die Verbundpartner stehen dabei immer wieder vor der Herausforderung, einerseits auf den Sprachwandel zu reagieren, andererseits lediglich temporäre sprachliche Veränderungen (Sprachmoden) nicht überzubewerten, um Konsistenz auch über einen längeren Zeitraum zu gewährleisten.25

Ein immer wieder auftretendes Problem sind etwa Neologismen.26 Sehr häufig verbergen sich hinter neuen Wortbildungen bekannte Begriffsinhalte, die bereits als synonyme oder quasi-synonyme Benennungen in der GND vorhanden sind. In vielen Fällen ist es daher möglich, die neue Bezeichnung als abweichende Benennung in einen bestehenden Datensatz zu integrieren. So entschieden sich die Expert*innen, den derzeit modernen Begriff „Coworking space“ nicht als eigenes Schlagwort zu erfassen, sondern als abweichende Benennung am Schlagwort Bürogemeinschaft zu notieren. In manchen Fällen hielt man es dagegen für sinnvoller, den durch die neue Bezeichnung repräsentierten Begriffsinhalt als Kombination bereits in der GND vorhandener Schlagwörter darzustellen, z. B. im Fall des nur begrenzt gebräuchlichen Begriffs „Seed Capital“, der aktuell durch eine Kombination der Schlagwörter Unternehmensgründung und Finanzierung dargestellt wird.

Ein weiteres Problem sind Wörter, deren unscharfe Bedeutung ein einheitliches Begriffsverständnis nicht zulässt. Auf die Aufnahme entsprechender Einträge ist bisher aus guten Gründen verzichtet worden. Ein Beispiel hierfür ist der Begriff „Filmemacher“, der meistens (aber nicht immer) auf Regisseur*innen, mitunter aber auch auf Drehbuchautor*innen und Produzent*innen Anwendung findet sowie häufig (aber ebenfalls nicht durchgehend) auf Filmschaffende bezogen wird, die viele Funktionen gleichzeitig ausüben. Eine Aufnahme als abweichende Benennung kommt hier nicht in Frage, weil ein eindeutiger Bezug zu den genannten Berufsbezeichnungen nicht gegeben ist. Eine Aufnahme als Vorzugsbenennung aber verbietet sich ebenfalls, birgt sie doch die Gefahr einer Streuung der Ergebnisse beim Retrieval, da bestimmte Dokumente mit „Regisseur“, andere mit „Filmemacher“ verknüpft würden.

Ein weiteres Grundproblem lässt sich mit „semantische Genauigkeit vs. pragmatische Verwendung“ bezeichnen. Aus Gründen der Praktikabilität sind in der GND immer wieder auch Begriffe in einem Datensatz zusammengefasst worden, die leicht differierende Begriffskonzepte bezeichnen. Bei den darüber geführten Diskussionen bestand in jedem dieser Fälle ein Konsens, dass eine Aufspaltung in zu viele einzelne Datensätze möglicherweise im strengen Sinne logisch korrekt, aber für das angestrebte Ziel des Findens von Dokumenten wenig sinnvoll ist. Das gilt zum Beispiel für die nicht vollständig deckungsgleichen Begriffe „Badminton“ und „Federball“, die aber dennoch zusammen in einem Datensatz erfasst werden, weil eine begriffliche Trennung wenig sinnvoll wäre und bei verknüpften Titeldatensätzen die Gefahr einer thematischen Streuung bestünde.

Natürlich muss Terminologiearbeit auch den Sprachwandel berücksichtigen. Einstmals verbreitete, aber heute seltener verwendete Bezeichnungen müssen den heute gebräuchlichen weichen. So wurde die ehemalige und heute etwas altertümlich klingende Vorzugsbenennung „Lichtspielhaus“ durch „Kino“ abgelöst. Der Begriff „Big Data“ wurde in der GND zunächst als abweichende Benennung für „Massendaten“ erfasst; mittlerweile ist jedoch die in der deutschen Sprache gebräuchliche englische Bezeichnung zur Vorzugsbenennung avanciert.

Eine besondere Problematik stellen Bezeichnungen dar, die im gegenwärtigen gesellschaftlichen Diskurs als diskriminierend empfunden werden. Die Sensibilität hierfür ist bei den GND-Partnern in den letzten Jahren stark gestiegen, was in der Praxis zu zahlreichen Änderungen an GND-Datensätzen geführt hat. In einer Reihe von Fällen erwiesen sich Änderungswünsche jedoch als problematisch. Hinderlich ist hier häufig, dass bevorzugte Benennungen in der GND sowohl dem allgemeinen Sprachgebrauch entsprechen als auch durch Nachschlagewerke legitimiert sein müssen, wobei Allgemein-Enzyklopädien fachspezifischen Nachschlagewerken vorgezogen werden sollen.27 In vielen Fällen halten sowohl die Nachschlagewerke als auch der allgemeine Sprachgebrauch an den als überkommen angesehenen Bezeichnungen fest. Die GND-Redakteur*innen nehmen die kritischen Einwände gegen diese Bezeichnungen ernst, sehen aber ihren Spielraum durch die nachgeordnete Stellung der GND – diese folgt verbreiteten Sprachregularien und ist nicht selbst ein Sprachpionier, der neue Bezeichnungen etablieren soll – deutlich eingeschränkt.

Die häufigste Form der Änderungen in Bezug auf diese Problematik ist nicht die Löschung, sondern der Wechsel der bevorzugten Benennung. Viele als diskriminierend empfundene Begriffe sind deshalb als abweichende Benennungen im Datensatz erhalten geblieben, wo sie mit dem Zusatz „Diskriminierender Begriff, zu Retrievalzwecken als Quasisynonym beibehalten“ versehen wurden. Faktisch führt dies dazu, dass Nutzer*innen, die einen solchen Begriff im Suchfeld eines Bibliothekskatalogs eingeben, nicht nur die mit dem Begriff verknüpften Titel angezeigt bekommen, sondern auch dessen bevorzugte Benennung, was zu einer Sensibilisierung für den veränderten Sprachgebrauch beitragen kann. Eine komplette Tilgung problematischer Begriffe erscheint hingegen kaum machbar, zumal bei einem kooperativen System wie der GND nicht garantiert werden kann, dass ein eliminierter Begriff nicht zu einem späteren Zeitpunkt wieder eingeführt wird.

Manche der genannten Maßnahmen können die Bearbeiter*innen eigenverantwortlich durchführen. In bestimmten Fällen besteht allerdings Abstimmungsbedarf mit den Verbundpartnern. Dabei wird die Meinungsbildung über einen zu klärenden Sachverhalt zunächst verbundintern durchgeführt und über eine zentrale Redaktion strukturiert, so dass jeder Verbund mit einer Stimme spricht.28 Der weitere Austausch erfolgt über ein datenbankinternes Kommunikationsverfahren, unter GND-Nutzer*innen als Mailboxverfahren bekannt, das grundsätzlich von jedem Verbundpartner angestoßen werden kann. Jede Mailbox ist mit dem Datensatz verknüpft, auf den sich die Diskussion bezieht. Die Verbundpartner haben hier die Gelegenheit, ihre Kolleg*innen um Rat zu fragen und / oder Änderungsvorschläge zu unterbreiten. Die genaue Vorgehensweise ist durch eine Redaktionsanleitung geregelt.29 Nach Austausch der Argumente müssen sich alle Beteiligten deutlich positionieren. In strittigen Fällen wird der Vorschlag, für den die meisten Teilnehmer*innen votiert haben, umgesetzt.

Nicht alle hier angesprochenen Probleme lassen sich durch die Mailboxkommunikation beheben. In manchen Fällen grundsätzlicher Natur, die die Weiterentwicklung der GND tangieren, kann das Problem zur Klärung an den GND-Ausschuss30 übermittelt werden.

4. Zukunftsperspektiven der Terminologiearbeit und Fachredaktion

Durch die vom Standardisierungsausschuss beschlossene Öffnung31 der GND für außerbibliotheka­rische Anwendergemeinschaften aus dem GLAM32 -Bereich sind mittel- und langfristig Veränderungsprozesse auf verschiedenen Ebenen zu erwarten. Das Vokabular der GND soll zukünftig von bibliothekarischen und nicht-bibliothekarischen Anwender*innen gemeinsam verwendet werden können. Es werden neue Begriffe und Benennungen in die Normdatei Eingang finden und neue Agenturen33 wie z.B. LEO-BW-Regional34 werden Verantwortung für ihre Beiträge zum gemeinsamen Vokabular übernehmen. Die Kooperations- und Redaktionsprozesse für die Arbeit an der GND werden also differenzierter werden und mittels unterschiedlicher technischer Zugangswege erfolgen. Daraus ergibt sich zwangsläufig, dass die Verfahrensregeln angepasst werden müssen. Ganz entscheidend für das Gelingen ist dabei die Verbesserung der technischen Rahmenbedingungen, wozu u.a. die Visualisierung von Änderungen und eine für alle leicht zugängliche Historienverwaltung gehören.

Bislang wurde die GND primär in Bibliotheken für die Formal- und Inhaltserschließung eingesetzt. Vorrangiges Ziel war also die eindeutige Identifizierung eines begrifflichen Konzepts zur wiederum eindeutigen Referenzierung einer Ressource; der Umgang mit der GND war geleitet vom Prinzip Suchen – Sortieren – Finden. Die Normdatenarbeit stand in unmittelbarem Zusammenhang mit den in den Bibliotheken eingehenden Ressourcen. Erfasst wurden nur Datensätze mit unmittelbarer Relevanz für die vorliegende Ressource, so dass die Nutzer*innen zu jedem GND-Schlagwort im Teilbestand der Sacherschließung mindestens eine ‚dazugehörige‘ Ressource im D-A-CH-Raum erwarten durften. Ein Auffüllen der GND ‚auf Vorrat‘ oder das Abarbeiten von fachlichen Lücken im Vokabular stand daher bisher kaum im Fokus, auch wenn in manchen Bereichen Schlagwörter lediglich zur korrekten Darstellung von Hierarchieebenen erfasst wurden. Diese Bindung der Normdatenarbeit an vorhandene Ressourcen ist als Grundlage bibliothekarischer GND-Arbeit unerlässlich, um beim Retrieval zu viele ‚Leerstellen‘, also Schlagwörter ohne damit verbundene Ressourcen, zu vermeiden. Durch die Einbindung neuer Anwendergemeinschaften werden Verbindungen nicht nur in andere Vokabulare, sondern auch in andere Anwendungskontexte eröffnet. Derzeit wird ermittelt, welche Bedürfnisse die neuen Gemeinschaften in Bezug auf das GND-Vokabular haben und wie den Nutzungsszenarien aller Anwender*innen Genüge getan werden kann. Ein großer Vorteil bei der Bewältigung dieser Herausforderungen ist sicher die Tatsache, dass das Vokabular der GND auf der natürlichen Sprache basiert und der Allgemeinsprache entspricht. Das macht die Konzepte der GND für alle, egal ob Fachkundige oder Laien, verständlich und für alle Fachgebiete einsetzbar.

Was bedeutet es nun aber für die praktische Redaktions- und Terminologiearbeit, wenn neue „player“, neue „stakeholder“ mit ihren Vorstellungen von Sprache, von Konzepten, Begriffen und Benennungen in der GND mitarbeiten? Es ist absehbar, dass das in manchen Bereichen schon sehr spezialisierte Vokabular der GND noch spezifischer werden wird. Zudem müssen GND-Verfahren für die Integration von Vokabularen erarbeitet werden, die auf der Basis sich u.U. widersprechender Regeln erstellt wurden. Darüber hinaus müssen in der Redaktionsarbeit klare Kommunikationsprozesse zur kollaborativen Festlegung von Begriffsinhalt, Begriffsumfang und bevorzugter bzw. abweichender Bezeichnung etabliert werden. Schlussendlich muss eine Regelung für die Fälle gefunden werden, in denen eine sinnvolle Integration von Vokabularen nicht möglich ist und Konkordanzen bessere Lösungen für die Verzahnung darstellen.

Crosskonkordanzen (oder auch Crosswalks, Mappings, Thesaurusübergänge) stellen Relationierungen zwischen den Schlagwörtern unterschiedlicher Vokabulare her. Eine Anleitung zu ihrer Erstellung bietet die ISO-Norm 25964 – Teil 2,35 die auf die Interoperabilität von Thesauri gerichtet ist. Bisher liegen Relationen zwischen der GND und den englischen Äquivalenten der Library of Congress Subject Headings (LCSH),36 den französischen Entsprechungen aus dem Répertoire d’autorité-matière encyclopédique et alphabétique unifié (RAMEAU),37 aber auch zum italienischen Nuovo Soggetario38 sowie den Encabezamientos de materia de la Biblioteca Nacional de España (EMBNE)39 vor. Diese Verknüpfungen ermöglichen multilinguale Katalogrecherchen, Metasuchen in Portalen, in denen Dokumente mit diesen Normdaten heterogen erschlossen sind, aber auch Fremddatenübernahmen aus anderen Katalogen oder die Unterstützung von maschinellen Erschließungsprozessen. Dieselben Ziele werden auch mit den Verlinkungen zu deutsch- und englischsprachigen Fachthesauri verfolgt. Hier sind derzeit Relationen zum Thesaurus Sozialwissenschaften (TheSoz),40 zum Standard-Thesaurus Wirtschaft (STW),41 zum Agrovoc42 und zu den Medical Subject Headings (MeSH)43 verfügbar.44 Gemeinsam mit den für diese Thesauri zuständigen Partnerinstitutionen werden die Relationen von fachlich versierten Redakteur*innen intellektuell oder semiautomatisch gepflegt. Der Aufbau solcher Crosskonkordanzen erfolgte in der Regel im Rahmen von Forschungsprojekten wie etwa „Multilingual Access to Subjects (MACS)“45 oder „Kompetenzzentrum Modellbildung und Heterogenitätsbehandlung (KoMoHe)“46 . Innerhalb eines GND-Datensatzes werden die aus Crosskonkordanzen stammenden, äquivalenten Fremddaten in eine eigene Kategorie (MARC/Pica 7XX) aufgenommen.47

Auch wenn die einzelnen Schritte, Arbeitsgänge und Absprachen noch nicht alle klar sind, so wird doch deutlich, dass neben eindeutig definierten gemeinsamen Regeln für das Vokabular bei einer zukünftig so inhomogenen Anwendergemeinschaft wie der der GND-Anwender*innen auch Best-Practice-Ideen für Kommunikationsabläufe nötig sind. Hierzu gibt es bereits zahlreiche vielversprechende Vorschläge. So soll die Beteiligung an der GND durch Web-Erfassungsmasken für neue Datensätze technisch unterstützt werden, so dass nicht alle Anwender*innen mit bibliothekarischen Katalogisierungsclients arbeiten müssen.48 Schon bei der Eingabe soll außerdem ein direkter Zugriff auf die einschlägigen Regeln für die konkrete Satzart ermöglicht werden. Die Einbindung eines neuen Begriffs in das Beziehungsgeflecht der GND soll durch ein Visualisierungstool unterstützt werden, was für GND-Neulinge wie für erfahrene GND-Redakteur*innen gleichermaßen hilfreich wäre. Ein solches Tool wird derzeit im Rahmen des GND-Entwicklungsprogramms unter dem Namen GND-Explorer realisiert.49

Der GND-Explorer soll Einblicke in die Relationen eines Schlagworts zu anderen Schlagwörtern vermitteln und so eine Verbesserung der Datenstruktur ermöglichen. Er soll darüber hinaus die Verbindung zu den erschlossenen Ressourcen herstellen, um eine konsistente Inhaltserschließung zu fördern. Diese Funktion, mit einer zielgerichteten Recherche über Normdaten zu einschlägigen Medienwerken zu gelangen, soll auch den Nutzer*innen der Bibliothekskataloge zur Verfügung gestellt werden.

Eine verbesserte Darstellung wird auch für die von der Anwendergemeinschaft an den Normdatensätzen geführte Mailboxkommunikation benötigt. Diese wird erst seit 2017 in der WinIBW50 archiviert. Bisher ist sie wenig nutzungsfreundlich und kann nur intern angezeigt werden. Die dauerhafte Einsehbarkeit der Diskussionsbeiträge und der Ergebnisse des fachlichen Austauschs ist aber gerade vor dem Hintergrund einer wachsenden Anwendergemeinschaft unerlässlich.

Weitere Impulse für die Erweiterung der GND kommen aus dem Bereich der maschinellen Inhaltserschließung in der DNB. Besonders vielversprechend ist hier der Einsatz des Tools Annif,51 das auch eine Vorschlagskomponente für die Einführung neuer GND-Schlagwörter enthält. Da weiterhin Vokabular aus allen Wissensgebieten benötigt wird, sind solche automatisch generierten Vorschläge insbesondere für die Bereiche von großer Bedeutung, die nicht intellektuell erschlossen werden. Welcher Art die neuen Begriffe sein werden und auf welche Art und Weise sie in die GND integriert werden können, bleibt noch abzuwarten. Eine intellektuelle Prüfung der Vorschläge wird Aufgabe der Fachwissenschaftler*innen in der DNB-Redaktion sein. Bei der intellektuellen Sichtung wird unter anderem auch zu prüfen sein, ob sich aus einzelnen Vorschlägen Hinweise zur Disambiguierung von Homonymen und Polysemen sowie Anreicherungen für abweichende Bezeichnungen ableiten lassen. Daneben wird man sich auch der Frage widmen müssen, ob und in welchem Maße sich das GND-Vokabular im Hinblick auf eine maschinelle Verwendung optimieren ließe, ohne dass dabei Informationsverluste in Kauf genommen werden müssten.

Trotz des Bestrebens nach Einheitlichkeit des GND-Vokabulars zeichnet es sich heute schon ab, dass aufgrund der partikularen Interessen unterschiedlicher Anwendergemeinschaften zukünftig solche Informationen in den Datensatz aufgenommen werden, die nur für einen bestimmten Nutzerkreis relevant und sinnvoll sind bzw. die in unterschiedlichem Sinn verwendet werden. Präzise Kennzeichnungen von Anwendungskontexten in Unterfeldern der GND-Daten bieten hier eine Lösung.

Damit die in den letzten Jahren forcierte stärkere Hierarchisierung der Daten sowie die Binnendifferenzierung innerhalb eines GND-Datensatzes auch genutzt werden können und sich in guten Retrievalergebnissen manifestieren, müssen die Recherchesysteme entsprechend angepasst werden. Andernfalls bleibt der Wert der inhaltlichen Erschließung den Nutzer*innen weiterhin oft verborgen.52

Ungeachtet der hier skizzierten Veränderungsprozesse hinsichtlich GND-Anwendergemeinschaften, technologischer Weiterentwicklungen und verschiedener Erschließungsverfahren: Die Regelbasiertheit der Normdatei mit ihrer Reduktion von Sprache auf normierte Deskriptoren steht weiterhin im Mittelpunkt aller Redaktions- und Terminologiefragen und ermöglicht das Nebeneinander individueller Verwendungsprofile. Auch in Zukunft werden RDA und RSWK als Regelwerke für die Erfassung von GND-Schlagwörtern von Bedeutung sein. Die RSWK befinden sich momentan in einer Umbruchphase. Das vom Standardisierungsausschuss beauftragte Expertenteam RAVI („Expertenteam RDA-Anwendungsprofil für die verbale Inhaltserschließung“)53 erarbeitet ein neues, modularisiertes Regelwerk. Ausgehend von use-cases und den im IFLA LRM54 verankerten user tasks soll es auch die Anbindung von unterschiedlichen Anwendergemeinschaften ermöglichen und heterogene Bedürfnisse besser abbilden, indem individuelle Verwendungsprofile festgelegt werden können. Dieses neue Regelwerk wird zukünftig gemeinsam mit dem neuen Erschließungshandbuch RDA-DACH55 sowie der GND-Dokumentation in einer neuen Online-Umgebung56 präsentiert werden. Weitere neue Tools wie z. B. der Erschließungsassistent DA-357 haben das Potenzial, zukünftig auch für die GND-Redaktionsarbeit genutzt werden zu können.

Es zeigt sich, dass die Öffnung der GND zum einen viele Herausforderungen mit sich bringt, die es zu lösen gilt, zum anderen aber gerade Veränderungsprozesse anstößt, auf die erfahrene Nutzer*innen der GND schon lange gewartet haben.

 

Literaturverzeichnis

1 Die erste sog. GNDCon fand vom 3. bis 4. Dezember 2018 in Frankfurt am Main statt; vgl. Deutsche Nationalbibliothek: GNDCon 2018, <https://wiki.dnb.de/display/GNDCON2018>, Stand: 05.01.2023. Die zweite GNDCon fand als virtuelle Veranstaltung vom 7. bis 11. Juni 2021 statt; vgl. Deutsche Nationalbibliothek: GNDCon 2.0. Digital, Divers und Dezentral, <https://wiki.dnb.de/display/GNDCON>, Stand: 05.01.2023.

2 Knoche, Michael: Was macht die Zusammenarbeit von Bibliotheken so schwierig?, in: Bonte, Achim; Rehnolt, Juliane (Hg.): Kooperative Informationsinfrastrukturen als Chance und Herausforderung, Berlin 2018, S. 43-52, hier S. 43.

3 Ausführlicher thematisiert wird die terminologische Reaktionsarbeit in einem immer noch sehr lesenswerten Aufsatz von Martin Kunz, der aber den Sachstand der 1990er Jahre widerspiegelt; vgl. Kunz, Martin: Strategien zukünftiger Terminologiearbeit, in: Dialog mit Bibliotheken 7, 1995, S. 23-37. Ein vor kurzem erschienener instruktiver Artikel von Esther Scheven zum Qualitätsmanagement in der GND berührt die Redaktionsarbeit nur am Rande; vgl. Scheven, Esther: Qualitätssicherung in der GND, in: Franke-Maier, Michael u. a. (Hg.): Qualität in der Inhalterschließung, Berlin u. a. 2021, S. 93-112. Online: <https://doi.org/10.1515/9783110691597-006>, Stand: 05.01.2023.

4 Grimmer, Roland; Junker, Christa: Geschichte der gedruckten Deutschen Nationalbibliographie, in: Dialog mit Bibliotheken 14 (3), 2002, S. 10-20, hier S. 10-11.

5 Siehe Stone, Alva T.: The LCSH Century. A Brief History of the Library of Congress Subject Headings, and Introduction to the Centennial Essays, in: Cataloging & Classification Quarterly 29 (1-2), 2000, S. 1-15.

6 Maassen, Bernd: Inhaltserschließung als zentrale Dienstleistung der Deutschen Bibliothek, in: Dahlberg, Wolfgang (Hg.): Wissensstrukturen und Ordnungsmuster, Frankfurt 1980, S. 327-337, hier S. 327.

7 Braun, Traute: Regionale Verbundsysteme in der Bundesrepublik Deutschland, München 1993, S. 33.

8 Vgl. Grimmer, Roland; Junker, Christa: Geschichte der gedruckten Deutschen Nationalbibliographie, in: Dialog mit Bibliotheken 14 (3), 2002, S. 10-20, hier S. 16.

9 Dazu eine durchaus kritische Würdigung in Rau, Christian: „Nationalbibliothek“ im geteilten Land. Die Deutsche Bücherei 1945-1990, Göttingen 2018, S. 525-528.

10 Kelm, Barbara: Die Schlagwortgebung in der Deutschen Bibliothek, in: Jung, Rudolf; Sickmann, Ludwig (Hg.): Schlagwortgebung und Schlagwortkatalog, Köln 1978, S. 95-120, hier S. 95.

11 Das von 1972 bis 1977 betriebene Projekt Einheitsklassifikation zielte darauf ab, ein für alle denkbaren Anwendergruppen und Bibliothekstypen geeignetes Klassifikationssystem zu schaffen, was sich schließlich als unrealisierbar herausstellte. Hierzu vgl. Bee, Guido: Universalklassifikationen in Bibliotheken des deutschen Sprachraums, in: Alex, Heidrun; Bee, Guido; Junger, Ulrike (Hg.): Klassifikationen in Bibliotheken. Theorie – Anwendung – Nutzen, Berlin; Boston 2018, S. 23-63, hier S. 47ff.

12 Kelm, Barbara; Schulze, Christa (Bearb.): Regeln für die Ansetzung und Verwendung der Schlagwörter, Frankfurt am Main 1979.

13 Kommission des Deutschen Bibliotheksinstituts für Sacherschließung (Bearb.); Fritz Junginger (Red.): Regeln für den Schlagwortkatalog, Berlin 1986. Ab der 4. Auflage (2017) erscheint das Werk unter dem Titel: Regeln für die Schlagwortkatalogisierung.

14 Lehmann, Klaus-Dieter: Vorwort, in: Stephan, Werner (Hg.): Die Schlagwortnormdatei, Entwicklungsstand und Nutzungsmöglichkeiten, Berlin 1990, S. 5-8, hier S. 6.

15 Schubert, Hans-Jürgen: Aus der Arbeit der zentralen Redaktion München des bayerischen Verbundes für die SWD, in: Stephan, Werner (Hg.): Die Schlagwortnormdatei, Entwicklungsstand und Nutzungsmöglichkeiten, Berlin 1990, S. 83-91, hier S. 86.

16 Siehe Wiechmann, Brigitte: Die Gemeinsame Normdatei (GND). Rückblick und Ausblick, in: Dialog mit Bibliotheken 24 (2), 2012, S. 20-22. Online: <https://d-nb.info/1118655095>, Stand: 05.01.2023.

17 Deutsche Nationalbibliothek: Mailboxadressierung, <https://wiki.dnb.de/display/ILTIS/Mailboxadressierung>, Stand: 05.01.2023.

18 Vgl. Übersicht der aktuellen GND-Partner: Gemeinsame Normdatei: Partner der GND, <https://gnd.network/Webs/gnd/DE/UeberGND/Partner/partner_node.html>, Stand: 05.01.2023.

19 Vgl. hierzu Scheven, Esther; Stella, Kristina: GND-Systematik. Leitfaden zu ihrer Vergabe, Leipzig 2011.

20 Vgl. Deutsche Nationalbibliothek: GND-Dashboard. Systematik der Sachbegriffe, <https://deutsche-nationalbibliothek-gnd-dashboa-dashboardgnd-app-zrznpr.streamlitapp.com>, Stand: 05.01.2023.

21 Vgl. Deutsche Nationalbibliothek: RDA, <https://www.dnb.de/DE/Professionell/Standardisierung/Standards/_content/rda.html?nn=58044#doc1109530bodyText1>, Stand: 05.01.2023.

22 Vgl. Scheven, Esther: Qualitätssicherung in der GND, in: Franke-Maier, Michael u. a. (Hg.): Qualität in der Inhalterschließung, Berlin u. a. 2021, S. 93-112. Online: <https://doi.org/10.1515/9783110691597-006>, Stand: 05.01.2023, hier S. 96.

23 Vgl. Kunz, Martin: Strategien zukünftiger Terminologiearbeit, in: Dialog mit Bibliotheken 7, 1995, S. 23-37, hier S. 33.

24 Fachhochschule Köln: crisscross, <https://ixtrieve.fh-koeln.de/crisscross/index.html>, Stand: 05.01.2023.

25 Als Maßstab dienen hier die in der Liste der fachlichen Nachschlagewerke für die Gemeinsame Normdatei aufgeführten Referenzpublikationen, <https://d-nb.info/1037142683>, Stand: 05.01.2023.

26 Vgl. Kunz, Martin: Strategien zukünftiger Terminologiearbeit, in: Dialog mit Bibliotheken 7, 1995, S. 23-37, hier S. 29.

27 Vgl. RSWK § 9, 3.: „Zur Feststellung der Gebräuchlichkeit sind die jeweils neueste deutschsprachige Allgemeinenzyklopädie einschließlich ihrer Nachträge, danach andere allgemeine und fachliche Nachschlagewerke einschließlich der Fachthesauri heranzuziehen.“ Scheven, Esther; Nadj-Guttandin, Julijana (Bearb.): Regeln für die Schlagwortkatalogisierung, <https://d-nb.info/1126513032/34>, Stand: 05.01.2023. Vgl. auch: Deutsche Nationalbibliothek: Liste der fachlichen Nachschlagewerke für die Gemeinsame Normdatei, 2021. S. 387ff.: Rangfolge (Prioritätenliste), <https://d-nb.info/1037142683>, Stand: 05.01.2023.

28 Vgl. Kunz, Martin: Strategien zukünftiger Terminologiearbeit, in: Dialog mit Bibliotheken 7, 1995, S. 23-37, hier, S. 33.

29 Vgl. Deutsche Nationalbibliothek: Informationsseite zur GND, <https://wiki.dnb.de/display/ILTIS/Informationsseite+zur+GND>, Stand: 05.01.2023.

30 „Im GND-Ausschuss versammeln sich die GND-Zentrale und die Agenturen zur Koordination aller auf die GND bezogenen Aktivitäten und Projekte sowie zur Organisation des operativen Betriebs der GND.“ Deutsche Nationalbibliothek: GND-Ausschuss, <https://wiki.dnb.de/display/STAC/GND-Ausschuss>, Stand: 05.01.2023.

31 Vgl. Deutsche Nationalbibliothek: Gemeinsame Normdatei, <https://www.dnb.de/DE/Professionell/Standardisierung/GND/gnd_node.html>, Stand: 05.01.2023.

32 Das Akronym GLAM steht für „Galleries, Libraries, Archives, Museums“; vgl. GLAM, in: Wikipedia, <https://de.wikipedia.org/wiki/GLAM>, Stand: 05.01.2023.

33 „Agenturen sind Kooperationspartner mit koordinierender Funktion für andere Einrichtungen, die an der GND mitarbeiten. Alle mitarbeitenden Einrichtungen sollten in der Regel an eine Agentur angebunden sein.“ In: Gemeinsame Normdatei: Kooperationsvereinbarung zur Gemeinsamen Normdatei, <https://gnd.network/Webs/gnd/SharedDocs/Downloads/DE/mitmachen_GNDKooperationsvereinbarung.pdf>, Stand: 05.01.2023.

34 Landesarchiv Baden-Württemberg: GND-Agentur LEO-BW-Regional, <https://www.leo-bw.de/gnd-agentur>, Stand: 05.01.2023.

35 International Organization for Standardization: Thesauri and interoperability with other vocabularies. Part 2: Interoperability with other vocabularies (ISO Standard 25964-2:2013), <https://www.iso.org/standard/53658.html>, Stand: 05.01.2023.

36 Vgl. Library of Congress: Library of Congress Subject Headings, <https://id.loc.gov/authorities/subjects.html>, Stand: 05.01.2023.

37 Vgl. Bibliothèque Nationale de France: Centre national Rameau, <https://rameau.bnf.fr/>, Stand: 05.01.2023.

38 Vgl. Biblioteca Nazionale Centrale di Firenze: Nuovo soggettario, <https://thes.bncf.firenze.sbn.it/>, Stand: 05.01.2023.

39 Vgl. Biblioteca Nacional de España: El portal de datos bibliográficos de la Biblioteca Nacional de España, <https://datos.bne.es/inicio.html>, Stand: 05.01.2023.

40 Vgl. Gesis: Thesoz Thesaurus, <https://lod.gesis.org/thesoz/de/>, Stand: 05.01.2023.

41 Vgl. ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft: Standard-Thesaurus Wirtschaft, <https://zbw.eu/stw/version/latest/about.de.html>, Stand: 05.01.2023.

42 Vgl. Food and Agriculture Organization of the United Nations: AGROVOC, <https://www.fao.org/agrovoc/>, Stand: 05.01.2023.

43 Vgl. National Library of Medicine: Medical Subject Headings, <https://www.nlm.nih.gov/mesh/meshhome.html>, Stand: 05.01.2023.

44 Vgl. Deutsche Nationalbibliothek: GND-Mappings zu externen Thesauri, <https://wiki.dnb.de/display/GND/GND-Mappings+zu+externen+Thesauri>, Stand: 05.01.2023.

45 Vgl. Jahns, Yvonne; Karg, Helga: Translingual Retrieval. Moving between Vocabularies - MACS 2010, in: Boteram, Felix; Gödert, Winfried; Hubrich, Jessica (Hg.): Concepts in Context. Proceedings of the Cologne Conference on Interoperability and Semantics in Knowledge Organization, July 19th - 20th, 2010. Würzburg 2011, S. 51-68.

46 Vgl. Mayr, Philipp; Petras, Vivien: Building a terminology network for search. The KoMoHe project, in: Greenberg, Jane; Klas, Wolfgang (Hg.): Metadata for semantic and social applications. Proceedings of the International Conference on Dublin Core and Metadata Applications, 22-26 September, Göttingen, 2008, S. 177-182. Online: <https://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/46387>, Stand: 05.01.2023.

47 Im Rahmen des GND-Projekts GND-mul entstand bis zum Herbst 2022 eine Referenz-Infrastruktur für alle künftigen Crosswalks, vgl. Deutsche Nationalbibliothek: GND-mul, <https://wiki.dnb.de/display/GND/GND-mul>, Stand: 05.01.2023.

48 Deutsche Nationalbibliothek: GND-Webformular, <https://www.dnb.de/DE/Professionell/Standardisierung/GND/gnd_Webformular/gnd_webformular.html>, Stand: 05.01.2023.

49 Die Betaversion ist zugänglich unter: Gemeinsame Normdatei: GND-Explorer, <https://explore.gnd.network/>, Stand: 05.01.2023. Bereits bestehende Visualisierungen der GND sind z. B. die WebGND der Firma Eurospider: WebGND, <http://gnd.eurospider.com/s>, Stand: 05.01.2023, oder die Anwendung lobid des hbz: <https://lobid.org/>, Stand: 05.01.2023.

50 Katalogisierungsclient von OCLC, niederländisch: Intelligent Bibliografisch Werkstation voor Windows, <https://help-de.oclc.org/Metadata_Services/WinIBW>, Stand: 05.01.2023.

51 National Library of Finland: Annif. Tool automated subject indexing and classification, <https://annif.org/>, Stand: 05.01.2023.

52 Das fordert bereits im Jahr 2010 Heidrun Wiesenmüller; vgl. Wiesenmüller, Heidrun: Daten härter arbeiten lassen und besser präsentieren. Sacherschließung und Normdaten in Online-Katalogen, in: BuB 62 (1), 2010, S. 48-54. Vgl. auch Wiesenmüller, Heidrun: Verbale Erschließung in Katalogen und Discovery-Systemen. Überlegungen zur Qualität, in: Franke-Maier, Michael u.a. (Hg.): Qualität in der Inhaltserschließung, Berlin u.a. 2021, S. 279-301. Online: <https://doi.org/10.1515/9783110691597-014>, Stand: 05.01.2023.

53 Deutsche Nationalbibliothek: FG Erschliessung. Exper*innenteam „RDA-Anwendungsprofil für die verbale Inhaltserschließung“ (ET RAVI), <https://wiki.dnb.de/pages/viewpage.action?pageId=198100254>, Stand: 05.01.2023.

54 International Federation of Library Associations and Institutions (IFLA): IFLA Library Reference Model. A Conceptual Model for Bibliographic Information, <https://repository.ifla.org/handle/123456789/40>, Stand: 05.01.2023.

55 Vgl. Projekt 3R-DACH, Deutsche Nationalbibliothek: 3R für DACH-Bibliotheken (3R-DACH-BIB), <https://www.dnb.de/DE/Professionell/ProjekteKooperationen/Projekte/3rDachBib/3rDachBib_node.htm>, Stand: 05.01.2023.

56 Technische Grundlage für diese neue DACH-Dokumentationsplattform wird Wikibase sein. Vgl. Gemeinsame Normdatei: GND meets Wikibase, <https://gnd.network/Webs/gnd/DE/Projekte/Wikibase/projektGNDmeetsWikibase_node.html>, Stand: 05.01.2023.

57 Vgl. Beckmann, Regine u. a.: Der Digitale Assistent DA-3, in: o-bib. Das Offene Bibliotheksjournal, 6 (3), 2019, S. 1-20, <https://www.o-bib.de/bib/article/view/5530>, Stand: 05.01.2023.