Internationale Kontakte des VDB

VDB und RLUK (Research Libraries UK): Digitale Transformation und Openness in deutschen und britischen wissenschaftlichen Bibliotheken

Um den Erfahrungsaustausch zur Digitalen Transformation zwischen deutschen und britischen wissenschaftlichen Bibliotheken zu verbessern und die internationale Kooperation zu fördern, haben der Verein deutscher Bibliothekarinnen und Bibliothekare (VDB) und die Research Libraries UK (RLUK) seit Juni 2021 vier Online-Veranstaltungen durchgeführt. Wichtige Anknüpfungspunkte dieser Veranstaltungsreihe waren und sind die digitale Transformation in deutschen und britischen wissenschaftlichen Bibliotheken, das Manifesto for the Digital Shift in Research Libraries der RLUK sowie die Erfahrungen mit der Covid-19-Pandemie.

Organisiert wird die Veranstaltungsreihe für den VDB von Ewald Brahms (Universität Hildesheim) sowie für die RLUK von Torsten Reimer (The British Library, London) und Matthew Greenhall (RLUK). Die Reihe ist Teil des Veranstaltungsprogramms RLUK Digital Shift Forum (https://www.rluk.ac.uk/dsf/ ). Die Anmeldungen zu den kostenlosen Veranstaltungen erfolgen über die Plattform Eventbrite (https://www.eventbrite.co.uk/). Die Veranstaltungen selbst finden als Zoom-Konferenzen statt. Die Aufzeichnungen sind zugänglich über die RLUK-Veranstaltungsplattform (https://www.rluk.ac.uk/dsf-on-demand/) oder bei YouTube1.

Die Online-Auftaktveranstaltung fand im Rahmen des 109. Deutschen Bibliothekartags in Bremen am 18.06.2021 statt. Mit ihren Referaten „Manifesto for the Digital Shift in Research Libraries“ sowie „Covid-19 and the Digital Shift in Action“ gaben Torsten Reimer und Matt Greenhall zahlreiche Impulse für diese und die folgenden Online-Veranstaltungen.

Zum Thema „Library spaces and openness post Covid-19“ referierten am 16.07.2021 Ed Fay, Leitender Bibliotheksdirektor Universitätsbibliothek Bristol sowie Konstanze Söllner, Leitende Bibliotheksdirektorin der Universitätsbibliothek der FAU Erlangen-Nürnberg. Wichtige Aspekte waren die veränderten und neuen Anforderungen an die Raum- und Serviceangebote von Universitätsbibliotheken aufgrund der digitalen Transformation sowie der Covid-19-Erfahrungen. Ed Fay bezog sich dabei u.a. auf das geplante neue Gebäude seiner Universitätsbibliothek, Konstanze Söllner skizzierte Umbauplanungen für ein früheres Siemens-Verwaltungsgebäude, das demnächst von der FAU genutzt werden und u. a. eine Bibliothek umfassen soll.

„Openness and open source in library systems“ war das Thema der Veranstaltung am 23.07.2021. Es sprachen Kirstin Kemner-Heek von der Verbundzentrale des GBV (VZG, Lokale Bibliothekssysteme) sowie William Nixon, Assistant Director (Academic Engagement and Digital) an der University of Glasgow. Am Beispiel von FOLIO zeigte Kirsten Kemner-Heek die Potentiale eines Open-Source-Bibliothekssystems auf, insbesondere mit Blick auf die Gestaltungs- und Kooperationsmöglichkeiten für Bibliotheken sowie Datenhoheit und -sicherheit. William Nixon skizzierte die Open-Access-Aktivitäten der Universität Glasgow am Beispiel von Publikationsdiensten und Repositorien.

Am 03.12.2021 stand das Thema „Building a Research Commons: Libraries as partners in the production of research” im Mittelpunkt der Veranstaltung. Zunächst präsentierte Matt Greenhall zentrale Ergebnisse der Studie The role of academic and research libraries as active participants and leaders in the production of scholarly research (https://www.rluk.ac.uk/rluk-publishes-report-on-the-role-of-research-libraries-in-the-production-of-scholarly-research/ ), die gemeinsam von der RLUK und dem AHRC (Arts and Humanities Research Council) durchgeführt wurde. Anschließend berichtete Ellen Reihl, Stellvertretende Bibliotheksdirektorin der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, über die Planungen für neue Studien- und Forschungsumgebungen in Zusammenhang mit der umfangreichen analogen und digitalen Kartensammlung der ULB Sachsen-Anhalt. Sarah Ames, Digital Scholarship Librarian und Christopher Fleet, Map Curator, von der National Library of Scotland zeigten an mehreren Beispielen, wie die schottische Nationalbibliothek als unterstützender Partner mit Forschenden, Lehrenden und auch Künstler*innen zusammenarbeitet und in diesem Zusammenhang Digitalisierungs- und Datendienste anbietet.

Mit zum Teil über 100 Teilnehmenden fanden die Online-Veranstaltungen eine erfreuliche Resonanz. Positiv wirkte sich dabei sowohl das Onlineformat, die Zeitdauer von ca. zwei Stunden sowie die Terminsetzung an Freitagvormittagen aus.

Ihre gemeinsamen Online-Veranstaltungen werden VDB und RLUK in diesem Jahr fortsetzen. Neben dem Austausch in den bisherigen Veranstaltungen bieten das Manifesto for the Digital Shift in Research Libraries sowie auch das Ende Januar erschienene RLUK-Strategiepapier Transforming the Library (2022-2025) (https://strategy.rluk.ac.uk/full-strategy/#introduction) zahlreiche Anknüpfungspunkte für den weiteren Austausch und mögliche Kooperationen.

Ewald Brahms, Universität Hildesheim

Zitierfähiger Link (DOI): https://doi.org/10.5282/o-bib/5819

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