Open Access an Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Pädagogischen Hochschulen in Baden-Württemberg

Eine empirische Erhebung der Bedarfe, Hemmnisse und Wünsche bei Bibliotheken und Forschenden

Verena Halbherr, Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen
Nadine Reimer, Pädagogische Hochschule Weingarten

Zusammenfassung

Einleitung: Open-Access-Publikationsverhalten und benötigte Open-Access-Dienstleistungen der Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAWs) und Pädagogischen Hochschulen (PHs) sind bisher unbekannt. Die E-Science-Strategie Baden-Württembergs zielt u.a. auf Digitalisierung, Open Access und Forschungsdatenmanagement ab zur Erhöhung der Qualität und Wettbewerbsfähigkeit von Wissenschaft. Auf Basis umfassender empirischer Umfragen werden die spezifischen Bedarfe, Hemmnisse und Wünsche der HAWs und PHs identifiziert. Somit können bedarfsorientiert für das Open-Access-Publikationsverhalten an HAWs und PHs benötigte Dienstleistungen identifiziert werden, um die Sichtbarkeit und Wettbewerbsfähigkeit der Forschung zu fördern.

Methoden: Umfassende empirische Erhebungen wurden 2020 mit einem Mixed-Methods-Ansatz durchgeführt. Neben 19 explorativen digitalen Leitfadengesprächen mit Angehörigen von Hochschulen und Instituten, wurde auf Basis dieser Gespräche sowie Umfragen und Austausch innerhalb der Open Access Community ein Fragenkatalog für die Befragung aller 47 Bibliotheksleitungen der nicht-universitären Hochschulen in Baden-Württemberg erstellt. Mit einem zweiten Fragenkatalog wurden zudem Forschende an acht ausgewählten HAWs und PHs in Baden-Württemberg online befragt. Ziel war die Erhebung der Hemmnisse, Bedarfe und Wünsche der HAWs und PHs in Baden-Württemberg.

Ergebnisse: 34 Bibliotheksleitungen (72 %) und 563 Forschende nahmen an den Umfragen teil. Aus der Bibliotheksleitungs-Befragung geht hervor, dass drei HAWs und eine PH eine/n Open-Access-Beauftragte*n haben und 12 HAWs (aller 16 HAWs) und 5 PHs (aller 6 PHs) ein Repositorium betreiben. Die Forschenden und Bibliotheksleitungen geben an, dass die Finanzierung von Open-Access-Publikationskosten an HAWs vorwiegend über Drittmittel (69 %) und an PHs über den Landesfonds (83 %) erfolgt.

Seit 2017 haben die meisten Forschenden der HAWs (71 %) und PHs (77 %) wissenschaftlich publiziert. Bewusst Open Access zu publizieren ist dabei der Hälfte der Forschenden (49 % HAW, 48 % PH) wichtig, wohingegen 7 % bzw. 4 % ein bestimmtes Journal präferieren, unabhängig von Open Access. Wissentlich Open Access publiziert haben 39 % bzw. 49 %.
Der Kenntnisstand der Bibliotheksleitungen ist sehr heterogen und viele Themen konnten sie nicht oder nicht ausreichend beantworten. Anfragen von Forschenden beziehen sich meist auf das Thema Finanzierung (58 %, 59 %). Der Großteil der Forschenden kennt weder die Publikationsmöglichkeit des Hochschul- (69 %, 60 %) oder Fachrepositoriums (77 %, 72 %) noch die DEAL-Verträge (78 %, 90 %). Die Forschenden sehen viele Vorteile von Open Access, dennoch bestehen Bedenken hinsichtlich Fake-Journals und Finanzierung. Die Forschenden wünschen sich v.a. die Übernahme von Publikationskosten (70 %, 69 %), eine Kontaktperson an der Hochschule (60 %, 74 %) und digitale Informationen auf der Hochschul-Webseite (56 %, 72 %).

Diskussion: An PHs und HAWs wird aktiv geforscht und publiziert. Die infrastrukturellen Voraussetzungen für die Unterstützung und den Beratungsbedarf der Forschenden in Bezug auf Open-Access-Publikationen sind jedoch nicht parallel mitgewachsen. Der aktiv formulierte Bedarf für adäquate Unterstützung und Informationen kann durch die geringe personelle Ausstattung nicht erfüllt werden. Bedarf besteht in der Unterstützung der Forschenden, aber v.a. auch in der Stärkung der Kompetenzen und Informationen für die Bibliotheken, um die Forschenden bedarfsorientiert beraten zu können.

Fazit: Eine gezielte Adressierung der HAWs und PHs auf Basis der empirischen Erhebungen ist notwendig, um die Open-Access-Transformation zu unterstützen und damit die Qualität und Wettbewerbsfähigkeit der Forschung an HAWs und PHs zukünftig weiterhin zu sichern. Die Open-Access-Publikationsunterstützung ist ein breites Arbeitsfeld und es bedarf vielfältiger, aktueller und hochwertiger Materialien an den einzelnen Hochschulen. Durch die geringe personelle Ausstattung wird empfohlen, die Kompetenzen Hochschul-übergreifend zu bündeln und so Synergieeffekte zu nutzen.

Summary

Introduction: The open access publishing behaviour and the required open access services at universities of applied sciences (HAWs) and universities of education (PHs) have not been studied so far. The e-science strategy of Baden-Wuerttemberg aims, among other things, at digitization, open access and research data management to increase the quality and competitiveness of science. Based on comprehensive empirical surveys, the specific needs, barriers and requests of HAWs and PHs are identified. Thus, the services required for the characteristic open access publishing at HAWs and PHs can be identified, dependent on requirements, in order to promote the visibility and competitiveness of research.

Methods: Comprehensive empirical surveys were collected in 2020 using a mixed-methods approach. In addition to 19 explorative digital guideline interviews with members of universities and institutes, a questionnaire was created for the survey of all 47 library heads of universities in Baden-Württemberg on the basis of these interviews as well as surveys and exchanges within the open access community. In addition, researchers at eight selected HAWs and PHs in Baden-Württemberg were surveyed online using a second questionnaire. The aim was to ascertain the barriers, needs and requests of the HAWs and PHs in Baden-Württemberg.

Results: 34 library heads (72 %) and 563 researchers participated in the surveys. The library head survey indicates that three HAWs and one PH have an open access officer, and 12 HAWs (of all 16 HAWs) and 5 PHs (of all 6 PHs) operate a repository. Researchers and library heads indicate that funding for open access publishing costs at HAWs is primarily through external funding (69 %) and at PHs through a federal state fund (83 %).

Since 2017, most researchers at HAWs (71 %) and PHs (77 %) have been engaged in scholarly publishing. A conscious decision for publishing open access is important to half of the researchers (49 % HAW, 48 % PH), whereas 7 % and 4 % respectively prefer a specific journal, regardless of open access. 39 % and 49 %, respectively, were aware of publishing open access.
The level of knowledge of the library heads is very heterogeneous and there are many topics which they could not answer at all or not adequately. Inquiries from researchers mostly refer to the topic of funding (58 %, 59 %). The majority of researchers are not aware of the option to publish in institutional (69 %, 60 %) or subject repositories (77 %, 72 %) or of DEAL contracts (78 %, 90 %). Researchers see many benefits of open access, yet have also concerns about fake journals and funding. Researchers would like to see publication costs covered (70 %, 69 %), a contact person at the university (60 %, 74 %), and information on the university website (56 %, 72 %).

Discussion: Members of PHs and HAWs are actively doing research and publish their results. However, the infrastructural requirements for supporting and advising researchers with regard to open access publications have not grown in parallel. The actively expressed need for adequate support and information cannot be met due to low staffing levels. There is a need to support researchers, but above all to strengthen the competencies and information for libraries so that they can advise researchers in a needs-oriented manner.

Conclusion: Targeted addressing of HAWs and PHs based on the empirical surveys is necessary to support the open access transformation and thus to continue to ensure the quality and competitiveness of research at HAWs and PHs in the future. Open access publication support is a broad field of activity and diverse, up-to-date, and high-quality materials are needed at each university. Due to the low staffing levels, it is recommended that competencies be pooled across universities for synergy effects.

Zitierfähiger Link (DOI): https://doi.org/10.5282/o-bib/5793

Autorenidentifikation:
Halbherr, Verena: GND: 1138727407; ORCID: https://orcid.org/0000-0001-7995-1738;
Reimer, Nadine: GND: 1124596038; ORCID: https://orcid.org/0000-0002-3729-5266

Schlagwörter: Open Access; Hochschule für angewandte Wissenschaften; Pädagogische Hochschule; Baden-Württemberg; empirische Erhebung

Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 4.0 International.

1. Einleitung

Die Zugänglichkeit und Nutzung wissenschaftlicher Informationen wird zunehmend wichtiger. Handlungsbedarf besteht u.a. bei den Themen Digitalisierung, Open Access (OA) und Forschungsdatenmanagement (FDM). Die E-Science-Strategie Baden-Württembergs zielt auf die Wettbewerbsfähigkeit der Wissenschaft und die Qualität von Forschung durch gut ausgebaute Informationsinfrastruktur ab, um den aktuellen und zukünftigen Bedürfnissen der Wissenschaft gerecht werden zu können.1 Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAWs) und Pädagogische Hochschulen (PHs) müssen deshalb fähig sein, strukturierte, qualitativ hochwertige Dienstleistungen zur Unterstützung des OA-Publizierens anzubieten, z.B. auch um den sich ändernden Anforderungen der Fördermittelgebenden (wie z.B. BMBF, DFG, EU) gerecht werden zu können. Die aktuellen politischen Entwicklungen und Vorgaben der Fördermittelgeber (Horizon2020, BMBF, DFG) und der aktuelle Koalitionsvertrag zeigen klar die Zukunft von OA und offener Wissenschaft.2 Zudem ist die Förderlinie des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) Baden-Württemberg „BigDIWA - Bibliotheken gestalten digitalen Wandel”, von dem das hier vorgestellte Projekt „Implementierung von Open Access an HAWen und PHen in Baden-Württemberg“ finanziert wurde, ein wichtiger Meilenstein, der die Basis für den weiteren Ausbau von OA legt.3

HAWs wurden seit 1968 als Fachhochschulen (FHs) mit einem starken Fokus auf Lehre gegründet und erweiterten Anfang der 1990er Jahre ihren Fokus um die Forschung.4 In den 24 HAWs in Baden-Württemberg spielt Lehre weiterhin eine zentrale Rolle, was sich insbesondere in der Lehrverpflichtung von Professor*innen zeigt, welche in Baden-Württemberg in der Regel bei 18 Semesterwochenstunden (SWS) liegt.5 Von der Besonderheit der starken Verbindung von Wissenschaft und Praxis profitieren auch die Studierenden in den anwendungsorientierten Studiengängen.6 An den baden-württembergischen HAWs sind Promotionen nur als kooperative Promotionen möglich, indem Hochschulen mit Promotionsrecht Hochschullehrer*innen von HAWs befristet assoziieren.7

Seit mehr als 40 Jahren gibt es in Baden-Württemberg PHs.8 Die sechs PHs haben ein universitäres Profil mit Promotions- und Habilitationsrecht und sind mit ihrer bildungswissenschaftlichen Ausrichtung v.a. auf die Ausbildung von Lehrer*innen fokussiert. Auch die PHs haben ein sehr praxisnahes Profil in der Ausbildung ihrer Studierenden. Die einzelnen Fächer stehen in sehr engem Kontext zur Schulpraxis. Zudem bieten die PHs auch Studiengänge im außerschulischen Bildungsbereich an. Die Lehrverpflichtung von Professor*innen liegt in der Regel bei 9 SWS.9

(OA-)Publizieren ist an den HAWs und PHs im Vergleich zu Universitäten weniger relevant. Auf Grundlage der E-Science-Strategie und der unklaren Situation zu Publikationsverhalten und OA-Dienstleistungen an HAWs und PHs fördert das MWK Baden-Württemberg im Rahmen des Programms „BW-BigDIWA - Wissenschaftliche Bibliotheken gestalten den digitalen Wandel“ das Projekt „Implementierung von OA an HAWs und PHs in Baden-Württemberg“ mit dem Teilziel, basierend auf umfangreichen Erhebungen, die OA-Situation gezielt zu erfassen. Die hier vorgestellten empirischen Erhebungen und Analysen wurden im Rahmen des Projekts erhoben und erstellt.10 Weiteres Teilziel ist, auf Grundlage dieser Erhebungen gezielte OA-Dienstleistungen für HAWs und PHs zu entwickeln und initial zu implementieren. Neben der Pädagogischen Hochschule Weingarten und der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen sind die Hochschule Ravensburg-Weigarten, das Kommunikations-, Informations-, Medienzentrum der Universität Konstanz, die Hochschule Konstanz - Technik, Wirtschaft und Gestaltung und das Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg Projektpartner.

2. Methoden

Im Sinne einer ersten Bestandsaufnahme wurden die spezifischen Bedürfnisse, Wünsche und Hemmnisse der HAWs und PHs in Bezug auf OA in Baden-Württemberg 2020 in Umfragen erstmals erfasst. Der Schwerpunkt der Umfragen lag auf dem Publikationsverhalten. Die umfassende empirische Mixed-Methods-Datenerhebung fand qualitativ im Rahmen von explorativen Leitfadengesprächen und quantitativ anhand zweier Online-Fragebögen statt. Eine Teilnahme an der Umfrage war freiwillig und nur möglich nach Zustimmung zu einer Einwilligungs- und einer Datenschutzerklärung. Die hierbei gewonnenen Daten werden zukünftig über ein Datenarchiv zur Verfügung gestellt (geplant SowiDataNet|datorium des GESIS-Leibniz Institut für Sozialwissenschaften).11

2.1. Leitfadeninterviews

Zur Erstellung qualitativ hochwertiger und auf Bibliotheksleitungen sowie Forschende optimal zugeschnittener Fragebogenkataloge wurden im März und April 2020 zunächst 19 explorative Leitfadengespräche mit Prorektor*innen, Forschenden, Professor*innen, Bibliotheksleitungen, Forschungsreferent*innen und Transfermanager*innen von HAWs und PHs digital durchgeführt. Darüber hinaus wurden Duale Hochschulen Baden-Württembergs (DHBWs), private Hochschulen, Universitäten und das GESIS-Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften befragt, um die Besonderheiten, Chancen und Potentiale im Vergleich zu andern Hochschultypen bzw. Forschungseinrichungen aufzuzeigen.

2.2. Erstellung der Fragenkataloge

Eine Orientierung zur Erstellung des Fragenkatalogs für Bibliotheksleitungen lieferten die Leitfadeninterviews und Umfragen aus der OA-Community, wie die Befragung von Hochschulen in Nordrhein-Westfalen unter Leitung der Fachhochschule Bielefeld im Vorprojekt openaccess.nrw (2019-2020)12, die Befragung von Pampel (2018)13 an wissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland zu OA und die Dissertation von Heise (2017)14 mit der Umfrage an wissenschaftlich tätigen deutschen Einrichtungen. Weitere Beratung erfolgte durch das KIM der Universität Konstanz, das OA-Büro Berlin, das Bibliotheksservice-Zentrum Baden-Württemberg und Bibliotheksleitungen. Die Umfrage der Forschenden wurde in Anlehnung an die Umfrage der Bibliotheksleitungen entwickelt, aber spezifisch auf die Perspektive der Forschenden ausgerichtet.

2.3. Durchführung der Pretests

Die Umfragen wurden mit der Online-Software SoSciSurvey erstellt. Nach inhaltlichen und technischen Pretests durch das Projektteam und unterschiedliche OA-Akteur*innen erfolgte eine finale Qualitätssicherung durch das GESIS Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Anschließend wurden weitere Pretests durchgeführt, um sowohl die technische Durchführung als auch die Inhalte zu überprüfen. Insgesamt wurden 37 inhaltliche und 54 technische Pretests durchgeführt.

2.4. Empirische Online-Befragung der Bibliotheksleitungen

Die Bibliotheksleitungen der HAWs und PHs in Baden-Württemberg wurden in einer quantitativen Online-Umfrage als Vollerhebung im Juli und August 2020 befragt. Ergänzend wurden die Bibliotheksleitungen der DHBWs, Kunst- und Musik-Hochschulen, Akademien für Film, Darstellende Kunst und Pop sowie der privaten Hochschulen in der Umfrage befragt (N = 47). Die Kontaktaufnahme sowie die Übermittlung von zwei Erinnerungsschreiben erfolgten per Mail nach Vorankündigung in verschiedenen Sitzungen der Bibliotheksleitungen durch eine Bibliotheksleitung der im Projekt teilnehmenden Hochschulen. Der Fragenkatalog umfasste Angaben zur Hochschule, Sensibilisierung für OA, OA-Hochschulservices, Repositorien und E-Learning, Finanzierung von OA, OA-Policy, ORCID sowie Open Science.

2.5. Empirische Online-Befragung der Forschenden

Die quantitative Umfrage der Forschenden erfolgte an acht ausgewählten HAWs (Aalen, Esslingen, Konstanz, Nürtingen-Geislingen, Offenburg, Ravensburg-Weingarten, Reutlingen, HfT Stuttgart) und drei PHs (Heidelberg, Ludwigsburg, Weingarten) in Baden-Württemberg von September bis Oktober 2020. Zielpersonen waren die Forschenden an den jeweiligen Einrichtungen, also Professor*innen, wissenschaftliche/ akademische Mitarbeitende, Doktorand*innen und Post Docs. Nicht befragt wurden Personen aus dem Forschungsreferat, den Instituten für Angewandten Forschung (IAF) und der Verwaltung. Der Versand der Umfrage erfolgte durch Prorektor*innen, Bibliotheksleitungen, Forschungsmanager*innen und Transfermanager*innen an den jeweiligen Hochschulen. Viele Hochschulen nutzen mehrere E-Mail-Verteiler. Die Auswahl der konkreten Zielgruppe erfolgte in der Ansprache der E-Mail und bei der Auswahl der beruflichen Stellung zu Beginn innerhalb der Umfrage. Der Fragenkatalog umfasste Fragen zu Hochschule und Person, Publizieren allgemein, Einstellung zu OA, gewünschte OA-Dienstleistungen und weitere Services im Bereich Forschung und Publizieren.

3. Ergebnisse

Die Ergebnisse der empirischen Befragung der Bibliotheksleitungen zeigen die Infrastruktur und personelle Ausstattung der Bibliotheken an den nicht-universitären Hochschulen. Die Ergebnisse beider Befragungen liefern ein Bild über die Finanzierungen der OA-Publikationen, den Forschungsoutput und das Publikationsverhalten sowie den Beratungsbedarf von Forschenden aus Sicht der Bibliotheken sowie aus Sicht der Forschenden selbst. Die Ergebnisse geben Informationen über die spezifischen Bedürfnisse, Wünsche und Hemmnisse gegenüber OA aus Sicht der anwendungsorientierten und von der Größe eher kleinen Hochschulen. Die ergänzenden Informationen zu Open Science, Forschungsdaten sowie den Open Educational Resources (OER) zeigen die Bedarfe in weiterem Kontext bezüglich Openness und FAIR Data speziell an diesen Hochschul-Typen.

Bei den Fachkonferenzen Open-Access-Tage 2020 und Open-Access-Tage 2021 wurden erste Ergebnisse des Projekts vorgestellt.15 Die vorliegende Publikation ergänzt diese ersten Ergebnisse aus der Befragung der Bibliotheksleitungen mit weiteren Befunden und der umfangreichen empirischen Erhebung der Forschenden.

3.1. Teilnahmequote der Hochschulen

Umfrage Bibliotheksleitungen

Von den 47 kontaktierten Bibliotheksleitungen haben 34 Personen an der Umfrage teilgenommen. Durch die persönliche Ansprache in den Anfragen und den Erinnerungsschreiben konnte eine sehr hohe Ausschöpfungsquote für eine Online-Befragung von 72 % erzielt werden. Es sind 16 HAWs, 6 PHs, 6 DHBWs, 3 Kunst- und Musik-Hochschulen, sowie 3 private Hochschulen enthalten (Tab.  1).16 In dieser Befragung wurden aufgrund der geringen Gesamtzahl nicht-universitärer Hochschulen neben den Bibliotheksleitungen der HAWs und PHs auch alle anderen Bibliotheksleitungen der nicht-universitären Hochschulen in Baden-Württemberg befragt.

 

Anzahl teilnehmende Hochschulen (n)

Anteil (%)

Anzahl Hochschulen (N)

Hochschulen für angewandte Wissenschaften

16

47 %

21

Pädagogische Hochschulen

6

18 %

6

Duale Hochschulen (DHBW)

6

18 %

10

Kunst- und Musikhochschulen

3

9 %

5

Nicht-staatliche Hochschulen

3

9 %

5

Gesamt

34

100 %

47

Umfrage Forschende

Die Befragten wurden über bestehende E-Mail-Verteiler kontaktiert (Tab. 2). Die E-Mail-Verteiler adressierten jedoch nicht trennscharf die Forschenden, sondern enthielten neben dem wissenschaftlichen Personal zum Teil auch alle Forschungsmitarbeitenden oder alle Mitarbeitenden der Hochschule. Im Unterschied zur Befragung der Bibliotheksleitungen wurden nur Forschenden an ausgewählten HAWs und PHs befragt. Es ist daher nicht möglich die Anzahl der kontaktierten Wissenschaftler*innen (Professor*innen und Forschende) zu ermitteln und Ausschöpfungsquoten (Response Rates) auszuweisen. Die Gesamtzahl der in den E-Mail-Verteilern enthaltenen Personen liegt bei ca. 4.265 (HAW: 3.361; PH: 904). Die Forschenden lieferten 563 auswertbare Fragebögen. Davon waren 435 Forschende von HAWs und 128 Forschende von PHs. Die meisten Forschenden der Umfrage von den HAWs kamen aus den Fachbereichen Ingenieurwesen, Informatik und Wirtschaft. An den PHs kamen die meisten Teilnehmenden aus dem Fachbereich Erziehungswissenschaften, gefolgt von Deutsch und Geografie.

Hochschule

Anzahl teilnehmende Forschende (n)

Anzahl Personen im E-Mail-Verteiler

Personen im E-Mail-Verteiler (Anzahl falls bekannt)

Hochschule Esslingen

70

655

Wissenschaftliches Personal, Verwaltungsmitarbeitende, Lehrbeauftragte & Forschungs­referent*innen

PH Weingarten

65

198

Professor*innen & Wissenschaftliche Mitarbeitende

Hochschule Ravensburg- Weingarten

56

355

Alle Mitarbeitende

HfT Stuttgart

55

230

Professor*innen (128) & Forschungsmitarbeitende (100-110)

Hochschule Konstanz

54

200

Professor*innen (ca. 160) & Wissenschaftliche Mitarbeitende (ca. 40)

Hochschule Reutlingen

54

679

Professor*innen & Mitarbeitende

HfWU Nürtingen- Geislingen

52

229

Professor*innen (137) & Wissenschaftliche Mitarbeitende (92)

Hochschule Offenburg

50

276

Wissenschaftliche Mitarbeitende

Hochschule Aalen

44

737

Professor*innen (167) & Mitarbeitende (570)

PH Ludwigsburg

43

406

Mitarbeitende aus Forschung & Lehre

PH Heidelberg

20

300

Mitarbeitende aus Verwaltung & Lehre

Gesamt

563

4.265

 

3.2. Infrastruktur und personelle Ausstattung

Aus der Umfrage der Bibliotheksleitungen geht hervor, dass 19 % (3 Hochschulen) der HAWs und 17 % (1) der PHs eine*n OA-Beauftragte*n haben, die/der maximal 10 % der vertraglich vereinbarten Arbeitszeit für OA zur Verfügung hat.17 Bei den sonstigen Hochschulen (bestehend aus DHBW, Kunst- und Musik-Hochschulen sowie privaten Hochschulen) hat nur eine Hochschule (11 %) eine*n OA-Beauftragte*n.

Die strukturelle Möglichkeit der OA-Publikation an der eigenen Hochschule wird zumeist durch ein Repositorium ermöglicht. 57 % (17) aller HAWs/PHs betreibt ein OA-Repositorium, 20 % (6) betreiben aktuell zwar keines, aber bauen es aktuell auf oder planen es.18 Betrachtet man diese Angaben getrennt nach Hochschultyp, so zeigt sich, dass 75 % der HAWs (12), 83  % (5) der PHs und keine der sonstigen Hochschulen von den an der Umfrage teilnehmenden Hochschulen ein Repositorium betreiben. Die Hochschulen, die kein Repositorium betreiben, geben als Gründe19 v.a. die unzureichende Kenntnis im Bereich OA, mangelnde personelle Ressourcen und unzureichende Kenntnis im Bereich Repositorium an.

Eine Analyse der Angaben der Bibliotheksleitungen (Abb. 1) zeigt, dass sich die Bibliotheken an HAWs zu 94 % (15), an PHs zu 83 % (5) und an sonstigen Hochschulen zu 67 % (8) mit OA befassen. Das IAF/ Forschungsreferat hat den zweithöchsten Anteil an Nennungen (HAWs: 81 % = 13 Hochschulen); PHs: 100 % = 6; Sonstige: 58 % = 7). Es befassen sich also mehrere Einrichtungen an den jeweiligen Hochschulen mit dem Thema.

Diagramm 1 

Nach der Einschätzung der Bibliotheksleitungen (Abb. 2) bezüglich der hauptsächlichen Zuständigkeit einer Einrichtung hinsichtlich OA, wird die Bibliothek als hauptsächlich zuständige Einrichtung bezeichnet (HAWs: 56 %=9; PHs: 67 %=4, Sonstige Hochschulen: 50 %=6).

Diagramm 2 

An 56 % (9) der HAWs, 17 % (1) der PHs und 8 % (1) der sonstigen Hochschulen erfolgt eine Erfassung aller Publikationen der Wissenschaftler*innen z.B. in Form einer Hochschulbibliografie oder von Forschungsberichten der jeweiligen Hochschule, ohne dabei die OA-Publikationen gesondert zu behandeln.20 In nur zwei HAWs und keiner anderen Hochschule erfolgt eine separate Auflistung der OA-Publikationen. An einer HAW weiß die Bibliotheksleitung nicht, ob eine separate Auflistung erfolgt.

3.3. Finanzierung

Die Finanzierung von OA-Publikationskosten erfolgt laut Angabe der Bibliotheksleitungen an den HAWs mit 69  % überwiegend über Drittmittel (11), wohingegen diese Kosten an den PHs vorwiegend über die Mittel aus dem Publikationsfonds des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg (auch MWK-Publikationsfonds)21 (83 %=5) gedeckt werden (Abb. 3).

Diagramm 3 

Zwei PHs (33 %) und eine der sonstigen Hochschulen (8 %) geben an, dass die eigene Hochschule über einen zentralen Publikationsfonds verfügt, über den OA-Publikationskosten bezahlt werden können (Abb. 4). Seit der Umfrage im Juli/ August 2020, wurden weitere Publikationsfonds an Hochschulen etabliert.

Diagramm 4 

Die Wissenschaftler*innen der HAWs (84), bei denen bislang OA-Publikationskosten angefallen sind,22 geben als Finanzierungsweg v.a. Drittmittel (51 %), Fachbereichs-/ Institutsmittel (32 %), den MWK-Publikationsfonds (19 %), den zentralen OA-Publikationsfonds der Hochschule (13 %), private Finanzierung (13 %) und Sonstiges (13 %) an. Dass keine Kosten entstanden sind, gaben 4 % an.

Die Wissenschaftler*innen der PHs geben im Rahmen der Mehrfachnennung an, dass diese v.a. aus dem zentralen OA-Publikationsfonds der Hochschule (64 %) und aus Drittmitteln (64 %) finanziert wurden. Fachbereichs-/Institutsmittel (36 %), der MWK-Publikationsfonds (9 %) und die private Finanzierung (9 %) wurden zudem zur Kostendeckung genutzt.

Um Publikationskosten dauerhaft an der eigenen Hochschule tragen zu können, halten Bibliotheksleitungen die folgenden Punkte für wichtig (Mehrfachnennungen möglich, vgl. Details im Anhang in Tab. A): An HAWs sind zusätzliche Mittel durch Mittelgeber der Hochschule sehr wichtig oder wichtig (94 %). Es folgen eingeworbene Drittmittel (81 %), Verhandlungen mit Verlagen (63 %), Umschichtung bestehender Etats (44 %) und Mittel der Hochschule (25 %). Auch an den PHs sind mit 83 % insbesondere zusätzliche Mittel durch Mittelgeber der Hochschule (Land Baden-Württemberg) sehr wichtig oder wichtig. Mittel der Hochschule sind für 50 % wichtig. Die Umschichtung bestehender Etats wird als unterschiedlich wichtig betrachtet (33 %). Eingeworbene Drittmittel sind nur für 17 % wichtig oder sehr wichtig. Die Verhandlungen mit Verlagen werden teilweise als wichtig, unwichtig oder als teils/teils wichtig gesehen. An sonstigen Hochschulen sind die Bereitstellung zusätzlicher Mittel durch Mittelgeber der Hochschule sowie Verhandlungen mit Verlagen mit dem Ziel der Kostensenkung auf nationaler Ebene sehr wichtig oder wichtig (je 75 %). Es folgen eingeworbene Drittmittel (58 %), Mittel der Hochschule (50 %) und die Umschichtung bestehender Etats (16 %).

3.4. Forschungsoutput und Publikationsverhalten

Die Befragung der Forschenden ermöglichte eine Analyse des Forschungsoutputs und des Publikationsverhaltens an HAWs und PHs. Im Rahmen der Stellenbeschreibung der Wissenschaftler*innen wird bei 27 % (HAW) bzw. 38 % (PH) das Anfertigen von Publikationen explizit gefordert. Innerhalb des letzten Jahres empfanden 20 % bzw. 34 % der Forschenden den Publikationsdruck als hoch und je 6 % als sehr hoch. Ein Großteil der befragten Forschenden hat seit 2017 wissenschaftlich publiziert (71 %, 77 %). Die Forschenden geben an, dass es ihnen zu 63 % (HAWs) (36 % sehr wichtig, 27 % eher wichtig) bzw. 69 % (PHs) wichtig (40 % sehr wichtig, 29 % eher wichtig) ist, ihre Arbeit/en zu publizieren. 18 % bzw. 19 % geben teils/teils an.23

Sieht man sich das Publikationsverhalten in Bezug auf OA näher an, zeigt sich, dass ein substantieller Teil der Forschenden an HAWs und PHs, die an der Umfrage teilnahmen, schon einmal OA publiziert hat (39 % bzw. 49 %).24 Das OA-Publizieren wird von Forschenden an HAWs zu 49 % als wichtig (19 % sehr wichtig, 30 % eher wichtig) und von Forschenden an PHs zu 48 % als wichtig (20 % sehr wichtig, 28 % eher wichtig) angegeben. 7 % bzw. 4 % der Forschenden der HAWs und PHs haben ihren Fokus auf einem bestimmten Journal, dabei ist egal, ob die Publikation OA ist. OA-Publizieren im eigenen Fachbereich / in der eigenen Fachdisziplin wird von Forschenden an HAWs zu 30 % als wichtig (11 % sehr wichtig, 19 % eher wichtig) eingestuften und bei 22 % liegt der Fokus auf einem bestimmten Journal. 29 % der Forschenden an den PHs ist es wichtig im eigenen Fachbereich / in der eigenen Fachdisziplin zu publizieren (11 % sehr wichtig, 18 % eher wichtig), 27 % haben den Fokus auf einem bestimmten Journal.

3.5. Beratungsbedarf aus Sicht der Bibliotheksleitungen

Aus der Befragung der Bibliotheksleitungen geht hervor, dass die Möglichkeit, (An-)Fragen von Wissenschaftler*innen, z.B. zu den im Themenbereich OA auftauchenden Themen wie Finanzierung, Urheberrecht, CC-Lizenzen und OPUS, zu beantworten sehr unterschiedlich ist.25 Sie reichte von “Konnte ich beantworten” über “Konnte ich teilweise beantworten” bis “Konnte ich nicht beantworten”. Die Varianz der Antwortmöglichkeiten der Bibliotheksleitungen zeigt, dass einige Personen bestimmte Fragen in einigen Themenbereichen sehr gut, in anderen Themenbereichen weniger oder nicht beantworten konnten. Somit ist von einem unterschiedlichen Kenntnisstand und damit von einem Beratungs- und Informationsbedarf der Bibliotheksleitungen bezüglich OA auszugehen. Einige OA-Themen konnten von den Bibliotheksleitungen nicht oder nicht ausreichend beantwortet werden, was bei den Bibliotheksleitungen einen Beratungs- und Informationsbedarf zum Thema OA zeigt.

Als sinnvolle OA-Dienstleistungen, die nach Meinung der Bibliotheksleitungen von der Hochschule implementiert werden sollen (Abb. 5), werden von HAW-Bibliotheksleitungen genannt: Betrieb eines Repositoriums (88 %), Auffinden qualitativ hochwertiger OA-Zeitschriften (88 %), Übernahme von Publikationskosten (81 %) und Beratung zu Urheberrechtsfragen (81 %). An PHs werden von Bibliotheksleitungen die Übernahme von Publikationskosten an erster Stelle genannt (83 %), gefolgt vom Betrieb eines Repositoriums (67 %), Auffinden qualitativ hochwertiger OA-Zeitschriften (50 %) und Beratung zu Urheberrechtsfragen (50 %). Auch an Sonstigen Hochschulen sind die vier häufigsten Nennungen mit denen der HAWs und PHs identisch, jedoch werden die Beratung zum Betrieb eines Repositoriums und zu Urheberrechtsfragen an erster Stelle (jeweils 75 %) genannt, gefolgt von der Übernahme von Publikationskosten (67 %) und dem Auffinden qualitativ hochwertiger OA-Zeitschriften (58 %).

Diagramm 5 

3.6. Beratungsbedarf aus Sicht der Forschenden

(An-)Fragen zu OA

Laut Befragung der Wissenschaftler*innen hatten bislang 61 % der Wissenschaftler*innen keinen Bedarf sich mit Fragen zu OA an Mitarbeitende/ Kolleg*innen zu wenden, 20 % wussten nicht, dass sie sich an Mitarbeitende der Hochschule wenden können bzw. an wen und 19 % haben sich mit Fragen zu OA an Mitarbeitende/ Kolleg*innen gewendet.26 An den PHs hatten bislang 54 % keinen Bedarf, 26 % wussten nicht, dass sie sich an Mitarbeitende/ Kolleg*innen der Hochschule wenden können bzw. an wen und 20 % haben sich mit Fragen rund um das Thema OA an Mitarbeitende/ Kolleg*innen der eigenen Hochschule gewendet.

Anfragen zu OA gestellt an

Die befragten Forschenden richteten Anfragen zu OA am häufigsten an die Bibliothek, gefolgt von IAF/ Forschungsreferat/ Drittmittelverwaltung (bei den PHs an dritter Stelle) und Kolleg*innen aus Fachbereichen, Fakultäten, Wissenschaftlichen Forschungsgruppen/ -instituten (bei den PHs an zweiter Stelle) (Abb. 6).

Diagramm 6 

OA-Dokumentenserver/ Repositorium der Hochschule und Fachrepositorium

Die meisten Wissenschaftler*innen kennen die Möglichkeit, auf dem OA-Dokumentenserver/ Repositorium Ihrer Hochschule zu publizieren nicht (HAW: 69 %; PH: 60 %).27 19 % (HAW) bzw. 29 % (PH) kennt die Möglichkeit, aber nutzt sie nicht. 8 % der Forschenden an den HAWs und 6 % an den PHs kennen und nutzen das Repositorium. 5 % (PH) bzw. 3 % (HAW) geben an, dass die eigene Hochschule keinen OA-Dokumentenserver/ Repositorium hat.

77 % (HAW) bzw. 72 % (PH) der Wissenschaftler*innen kennt nicht die Möglichkeit, auf einem Fachrepositorium für den eigenen Fachbereich (hochschulübergreifend) zu publizieren. 11 % (HAW) bzw. 16 % (PH) der Forschenden kennen es, aber nutzen es nicht und 7 % (HAW) bzw. 8 % (PH) kennen es und nutzen es. 5 % (HAW) bzw. 4 % (PH) geben an, dass es kein Fachrepositorium für den eigenen Fachbereich gibt.

Projekt DEAL

22 % (HAW) bzw. 10 % (PH) der Forschenden haben schon einmal vom Projekt DEAL28 gehört, 78 % (HAW) bzw. 90 % (PH) hingegen nicht.29 Von denjenigen, die schon einmal davon gehört haben, geben 56 % (HAW) bzw. 27 % (PH) an, dass sie die DEAL-Verträge für die persönliche Arbeit für wichtig halten. 6 % (HAW) bzw. 18 % (PH) verneinen dies, 30 % (HAW) bzw. 36 % (PH) geben teils/teils an und 9 % (HAW) bzw. 18 % (PH) wissen es nicht.

Vorteile und Nachteile von OA-Erstveröffentlichungen

Die vier von Wissenschaftler*innen am häufigsten angeklickten Vorteile von OA-Erstveröffentlichungen (Abb. 7) sind die erhöhte Sichtbarkeit der Forschung, der bessere Transfer der eigenen Forschung in die Praxis, der verbesserte Austausch über die eigene Forschung mit anderen Forscher*innen sowie höhere Zitationszahlen der eigenen Publikation.

Diagramm 7 

Als größten Nachteil von OA (Abb. 8) sehen die Forschenden Predatory- bzw. Fake-Journals. Bedenken werden von Forschenden an HAWs danach v.a. gegenüber Finanzierung, minderer Qualität der wissenschaftlichen Arbeit und rechtlichen Unklarheiten geäußert. Bei den Forschenden der PHs sind zunächst Bedenken gegenüber rechtlichen Unklarheiten relevant, gefolgt von der Finanzierung und der Langzeitarchivierung.

Diagramm 8 

Thematischer Bezug der (An-)Fragen

Am häufigsten bezogen sich die Fragen von Forschenden an beiden Hochschultypen auf Finanzierungsmöglichkeiten von Publikationen allgemein (Abb. 9). An HAWs beziehen sich Fragen danach oftmals auf den OA-Publikationsfonds. An PHs folgt nach der Finanzierung die Hilfe beim Publizieren allgemein als Anfrage. Weitere Fragen an beiden Hochschultypen bezogen sich u.a. auf das Hochschul-Repositorium und/oder Fachrepositorien, Urheberrecht, oder geeignete Journals.

Diagramm 9 

Gewünschte Angebote zum Thema OA-Erstveröffentlichung und -Zweitveröffentlichung

Die drei von den Wissenschaftler*innen am häufigsten genannten Wünsche bzgl. OA-Erstveröffentlichung an der eigenen Hochschule sind an den HAWs die Übernahme von OA-Publikationskosten (70 %), eine Kontaktperson für Anfragen (60 %) und digitale Informationen über die Hochschul-Webseite (56 %). An den PHs sind v.a. eine Kontaktperson für Anfragen (74 %), gefolgt von digitalen Informationen über Hochschul-Webseite (72 %) und Übernahme von OA-Publikationskosten (69 %) relevant (Abb. 10). Bei Zweitveröffentlichungen sind die drei am häufigsten genannten Angebote die gleichen wie bei den Erstveröffentlichungen, aber in geänderter Reihenfolge (Abb. 11).

Diagramm 10 

diagramm 11 

Gewünschte Beratung beim OA-Publikationsprozess

Im gesamten OA-Publikationsprozess wünschen sich Wissenschaftler*innen (Abb. 12) v.a. Beratung bei der Organisation der Finanzierung von OA-Publikationsgebühren, gefolgt von Beratung bei der Auswahl eines geeigneten Journals. An den HAWs wird dann Unterstützung beim Einreichen im Journal und beim Archivieren der Publikation in einem Repositorium gewünscht. An den PHs wird Hilfe beim Archivieren vor Hilfe beim Einreichen genannt.

Diagramm 12 

3.7. Perspektive Forschungsdatenmanagement und Open Educational Resources

An den HAWs geben 25 % der Forschenden (Befragung der Wissenschaftler*innen) einen hohen Bedarf, 30 % einen geringen Bedarf, 20 % keinen Bedarf und 25 % eine Unkenntnis bzgl. Forschungsdatenmanagement (FDM) an.30 An den PHs geben 25 % der Forschenden einen hohen Bedarf der Weiterentwicklung von FDM an der eigenen Hochschule an, 36 % nennen einen geringen Bedarf, 23 % keinen Bedarf und 16 % wissen nicht, was FDM ist. Bzgl. Open Educational Resources (OER) geben an HAWs 31 % der Forschenden hohen Bedarf, 27 % geringen Bedarf, 19 % keinen Bedarf an und 23 % wissen nicht, was OER sind. Für OER besteht an den PHs bei 33 % der Forschenden hoher Bedarf zur Weiterentwicklung an der eigenen Hochschule, bei 39 % geringer Bedarf, bei 17 % kein Bedarf und 11 % wissen nicht, was OER sind.

Aus der Bibliotheksleitungsumfrage geht hervor, dass es an 23 % (7) der Hochschulen Pläne für Projekte und Initiativen zu FDM/Archivierung von Forschungsdaten gibt. An 20 % (6) der Hochschule gibt es solche Projekte/Initiativen aktuell nicht, sie sind aber geplant. Zu OER gibt es an 33 % (10) der Hochschulen bereits Projekte oder Initiativen, an 3 % (1) der Hochschulen gibt es keine, es sind aber welche geplant.31

4. Diskussion

Charakteristisch für die HAWs und PHs in Baden-Württemberg ist der Mangel an infrastrukturellen Voraussetzungen für OA. Nur selten ist eine OA-Ansprechperson (OA-Beauftragte*r) an der Hochschule verfügbar. Gleichzeitig äußern Forschende starken Bedarf nach einer Ansprechperson. Selbst an Hochschulen, an denen ein/e OA-Beauftragte*r vorhanden ist, ist die zeitliche Verfügbarkeit sehr eingeschränkt. V.a. eine fachbereichspezifische Beratung von Publizierenden durch forschungserfahrenes Personal, wie es an größeren Hochschulen und Bibliotheken angeboten wird, ist bei geringer Personalausstattung nicht möglich. Die Befragung der Forschenden zeigt auch, dass für rund ein Fünftel (HAW) bzw. ein Viertel (PH) der Forschenden gar nicht in Betracht kam, sich mit Fragen zu OA an eine offizielle Stelle oder Person in der Hochschule zu wenden. An den untersuchten HAWs und PHs ist die Zuständigkeit und Expertise bezüglich OA nicht klar bestimmten Personen (z.B. OA-Beauftragter*m) oder Einrichtungen wie Bibliotheken oder Forschungsreferaten zugewiesen. Neben der Bibliothek beschäftigen sich auch andere Stellen wie Forschungsreferat/ IAF, Fachbereiche, Didaktikzentren oder Hochschulleitungen mit OA. Mehr personelle Ressourcen sind relevant zur Sicherung der Zukunft von OA an HAWs und PHs. Der Bedarf von Seiten der Forschenden ist vorhanden. Die Forschenden an HAWs und PHs publizieren zum großen Teil aktiv, auch bewusst OA. Vorhandene sinnvolle Infrastrukturen für OA, wie ein Hochschul-Repositorium, werden bisher wenig oder nicht genutzt, da sie den Forschenden z.T. gar nicht bekannt sind. Die Entwicklung auf dem Weg von reinen Lehreinrichtungen hin zu Forschungsinstituten muss parallel dazu auch in den Bibliotheken und/ oder an anderen Servicestellen vollzogen werden. In den Bibliotheken der HAWs und PHs gibt es, wie die empirischen Erhebungen gezeigt haben, grundsätzlich wenig Personal und keine bzw. kaum wissenschaftliche Mitarbeitende. Der grundlegende Bedarf der Forschenden nach Unterstützung bzw. Schulungsangeboten beim (OA-)Publizieren, kann qualitativ hochwertig und dem sich wandelnden Bedarf entsprechend, nur mit adäquatem Personal geleistet werden, das wissenschaftlich ausgebildet ist und OA-Publikationserfahrung hat. Eine umfassende Bereitstellung von qualitativ hochwertigen digitalen Informationen ist nicht möglich, wenn Kenntnisse zu OA nicht vorhanden oder eher oberflächlich sind und eine Vernetzung mit der OA-Community fehlt. Auch HAWs und PHs müssen in der Lage sein, ihren Forschenden über zentrale Plattformen wie der Hochschul-Webseite umfassende und qualitativ hochwertige Materialien zur Verfügung zu stellen.

Neben dem MWK-Publikationsfonds spielen auch Drittmittel eine essentielle Rolle in der zukünftigen Finanzierung von OA, v.a. bei den HAWs. Die Einwerbung von Drittmitteln findet klassischerweise in den Forschungsreferaten statt. Eine Kommunikation über die Abteilungen hinweg ist notwendig, um Synergien zu schaffen und Mehrarbeit zu verhindern. Auch die multiplen Zuständigkeiten, die von den Bibliotheksleitungen bezüglich OA genannt werden, zeigen auf, wie wichtig eine abteilungsübergreifende Kommunikation beim Thema OA ist. Ebenso hat die empirische Befragung gezeigt, dass nur bei einem geringen Anteil der OA-Publikationen keine Kosten entstanden sind, was auf eine geringe Publikationshäufigkeit in sogenannten Diamond-OA-Journalen, also Zeitschriften ohne Article Processing Charges (APCs), hinweist.

Die politische Forderung nach mehr OA zeigt sich u.a. in der steigenden Anzahl der OA-Policies an den HAWs und PHs in Baden-Württemberg. Im Jahr 2020 hatten neun von 24 HAWs und fünf von sechs PHs eine OA-Policy. Seit dem Jahr 2021 haben zehn HAWs und alle PHs eine OA-Policy.

Mehr personelle und inhaltliche Ressourcen würden das Potential von HAWs und PHs bezüglich OA und perspektivisch bzgl. FDM und OER erhöhen. Der Bedarf für eine Weiterentwicklung im Bereich OER und FDM wird von rund ein Viertel bis ein Drittel der Befragten konkret als Desiderat genannt.

5. Fazit

Um auch die HAWs und PHs neben den großen Universitäten und Forschungseinrichtungen in der OA-Transformation zu unterstützen und zu adressieren, sind Untersuchungen wie diese notwendig, damit die Bedarfe und Wünsche von HAWs und PHs erhoben und explizit adressiert werden können. Nur so können die Potentiale gehoben werden, damit die Qualität und Wettbewerbsfähigkeit dieser anwendungsorientierten Hochschulen auch zukünftig gesichert werden können. Dafür muss die Beratungsqualität an den Hochschulen hoch sein. Forschende und Bibliotheksleitungen benötigen spezifische Beratungen und Angebote, z.B. Train-the-Trainer-Schulungen, einrichtungsübergreifende Ansprechpersonen sowie aktuelle und nachnutzbare Informationsmaterialien. Die personelle Ausstattung muss dem breiten Aufgabenspektrum entsprechen. Die Kompetenz an der einzelnen Hochschule kann ergänzt werden durch eine zentrale Einrichtung z.B. in Form einer hochschulübergreifenden Kompetenzstelle in Baden-Württemberg, vergleichbar mit dem OA-Büro Berlin oder der Vernetzungs- und Kompetenzstelle Brandenburg.32 So können Synergieeffekte genutzt, Kompetenzen geschärft und die Potentiale von HAWs, PHs und sonstigen Hochschulen gesteigert werden. Die Finanzierung der OA-Kosten muss langfristig sichergestellt werden, z.B. durch Mittel des Landes.

5.1. Acknowledgements

Wir bedanken uns bei allen Personen, die an unseren Umfragen und Interviews teilgenommen haben. Ohne sie wäre diese erstmalige Forschung von OA an HAWs und PHs in Baden-Württemberg nicht möglich gewesen. Ebenso danken wir den Bibliotheksleitungen, den Mitarbeitenden der Bibliotheken und Forschungsreferate, den Prorektor*innen und den Forschenden im Rahmen des Lenkungsausschusses und der AG unseres Projektes sowie der gesamten Open-Access-Community für den sehr guten Austausch. Bedanken möchten wir uns auch bei unseren Hochschulen der Hochschulen für Wirtschaft und Umwelt in Nürtingen-Geislingen und der Pädagogischen Hochschule Weingarten für Ihre Unterstützung.

Im Rahmen unserer Kooperation mit Kolleg*innen aus der Schweiz entsteht aktuell eine Publikation mit dem Fokus auf Verlage.

Literaturverzeichnis

Anhang

HAW

PH

Sonstiges

Anzahl (n)

Anteil (%)

Anzahl (n)

Anteil (%)

Anzahl (n)

Anteil (%)

Bereitstellung zusätzlicher Mittel durch den Mittelgeber der Hochschule (Land)

sehr wichtig

8

50 %

3

50 %

6

50 %

eher wichtig

7

44 %

2

33 %

3

25 %

teils/ teils

 

 

 

 

eher unwichtig

 

 

 

 

 

 

nicht wichtig

 

 

 

 

 

 

weiß nicht

 

 

 

 

1

8,3

fehlend

1

6 %

1

17 %

2

17 %

Abruf von Mitteln für Open-Access-Publikationsgebühren im Rahmen der Drittmittelförderung

sehr wichtig

9

56 %

1

17 %

3

25 %

eher wichtig

4

25 %

 

 

4

33 %

teils/ teils

 

 

1

17 %

1

8 %

eher unwichtig

1

6 %

1

17 %

1

8 %

nicht wichtig

 

 

 

 

 

 

weiß nicht

1

6 %

2

33 %

1

8 %

fehlend

1

6 %

1

17 %

2

 %1

Verhandlungen mit Verlagen mit dem Ziel der Kostensenkung auf nationaler Ebene

sehr wichtig

6

38 %

1

17 %

8

67 %

eher wichtig

4

25 %

 

 

1

8 %

teils/ teils

5

31 %

3

50 %

 

 

eher unwichtig

 

 

1

17 %

 

 

nicht wichtig

 

 

 

 

 

 

weiß nicht

 

 

1

8 %

fehlend

1

6 %

1

17 %

2

17 %

Umschichtung bereits bestehender Etats

sehr wichtig

3

19 %

 

 

1

8 %

eher wichtig

4

25 %

2

33 %

1

8 %

teils/ teils

2

13 %

 

 

3

25 %

eher unwichtig

4

25 %

2

33 %

2

17 %

nicht wichtig

 

 

 

 

 

 

weiß nicht

2

13 %

1

17 %

3

25 %

fehlend

1

6 %

1

17 %

2

17 %

Bereitstellung zusätzlicher Mittel durch die Hochschule

sehr wichtig

4

25 %

3

50 %

1

8 %

eher wichtig

 

 

 

 

5

42 %

teils/ teils

 

 

 

 

3

25 %

eher unwichtig

2

13 %

 

 

 

 

nicht wichtig

1

6 %

 

 

 

 

weiß nicht

8

50 %

2

33 %

1

8 %

fehlend

1

6 %

1

17 %

2

17 %

1 Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg: Virtualisierung der Wissenschaft. E-Science, <https://mwk.baden-wuerttemberg.de/de/forschung/forschungslandschaft/e-science/>, Stand: 04.11.2021.

2 European Commission: Funding & tender opportunities, <https://ec.europa.eu/research/participants/docs/h2020-funding-guide/cross-cutting-issues/open-access-dissemination_en.htm>, Stand: 03.12.2021. Bundesministerium für Bildung und Forschung - BMBF: OA-Initiativen, <https://www.bildung-forschung.digital/digitalezukunft/de/wissen/open-access/open-access-initiativen/open-access-initiativen>, Stand: 03.12.2021. Deutsche Forschungsgemeinschaft: Stellungnahme zu OA, <https://www.dfg.de/foerderung/programme/infrastruktur/lis/open_access/>, Stand: 03.12.2021. Koalitionsvertrag 2021-2025, <https://www.spd.de/fileadmin/Dokumente/Koalitionsvertrag/Koalitionsvertrag_2021-2025.pdf>, Stand: 03.12.2021.

3 Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg: BigDIWA, Bibliotheken gestalten digitalen Wandel, <https://mwk.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse-und-oeffentlichkeitsarbeit/pressemitteilung/pid/bigdiwa-bibliotheken-gestalten-digitalen-wandel/>, Stand: 04.12.2021.

4 Bundesministerium für Bildung und Forschung: Fachhochschulen in Deutschland, Zahlen und Fakten, <https://www.forschung-fachhochschulen.de/fachhochschulen/de/programm/fachhochschulen-in-deutschland/fachhochschulen-in-deutschland_node.html>, Stand: 04.12.2021.

5 Landesrecht Baden-Württemberg: Lehrverpflichtungsverordnung, LVVO (2016). §2 Abs., <https://www.landesrecht-bw.de/jportal/?quelle=jlink&query=LVerpflV+BW&psml=bsbawueprod.psml&max=true&aiz=true#jlr-LVerpflVBW2016pG1>, Stand: 04.12.2021. HAW BW e.V., <https://hochschulen-bw.de>, Stand: 04.12.2021.

6 Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg: Hochschulen für angewandte Wissenschaften, <https://mwk.baden-wuerttemberg.de/de/hochschulen-studium/hochschullandschaft/hochschularten/hochschulen-fuer-angewandte-wissenschaften/>, Stand: 04.12.2021.

8 Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg: Pädagogische Hochschulen, <https://mwk.baden-wuerttemberg.de/de/hochschulen-studium/hochschullandschaft/hochschularten/paedagogische-hochschulen/>, Stand: 04.12.2021.

9 Landesrecht Baden-Württemberg: Lehrverpflichtungsverordnung, LVVO (2016). §2 Abs. 1., <https://www.landesrecht-bw.de/jportal/?quelle=jlink&query=LVerpflV+BW&psml=bsbawueprod.psml&max=true&aiz=true#jlr-LVerpflVBW2016pG1>, Stand: 04.12.2021.

10 Projektlaufzeit: 01.03.2020 bis 28.02.2022; Fördersumme: 550.000 €, 2 Vollzeitstellen für Wissenschaftliche Mitarbeitende

11 SowiDataNet|datorium GESIS-Leibniz Institut für Sozialwissenschaften, <https://data.gesis.org/sharing/#!Home>, Stand: 24.02.2022.

12 Fachhochschule Bielefeld, openaccess.nrw. (2019–2020), <https://www.fh-bielefeld.de/open-access/openaccessnrw>, Stand: 04.12.2021.

13 Pampel, Heinz: Open Access an wissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland. Ergebnisse einer Erhebung im Jahr 2018, 2018, <https://gfzpublic.gfz-potsdam.de/rest/items/item_4550890_6/component/file_4570895/content>, Stand: 04.12.2021.

14 Heise, Christian: Von Open Access zu Open Science. Zum Wandel digitaler Kulturen der wissenschaftlichen Kommunikation, 2017, <https://pub-data.leuphana.de/frontdoor/deliver/index/docId/841/file/final_druck_diss_heise_de_en_2017_61217.pdf>, Stand: 04.12.2021.

15 Open Access Tage OAT 2020, <https://open-access-tage.de/open-access-tage-2020-bielefeld-online>, Stand: 04.12.2021. Open Access Tage 2021, <https://open-access-tage.de/open-access-tage-2021-online>, Stand: 03.12.2021. Reimer, Nadine; Halbherr, Verena; Ackermann, Sebastian u.a.: Ein Projekt zur Implementierung von Open Access an den Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) und den Pädagogischen Hochschulen (PH) in Baden-Württemberg, zenodo, 24.09.2020, https://doi.org/10.5281/zenodo.4035970. Halbherr, Verena; Reimer, Nadine; Paichard, Marine u.a.: Open Access an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften und Pädagogischen Hochschulen in Baden-Württemberg: Potentiale und Defizite, zenodo, 24.09.2021, https://doi.org/10.5281/zenodo.5526742.

16 In der Befragung der Bibliotheksleitungen im Rahmen der Datenprüfung wurde ein Fall ohne ausreichende inhaltlichen Angaben gelöscht.

17 Fragetexte: „Gibt es eine*n Open-Access-Beauftragte*n an Ihrer Hochschule?“, „Welchen Anteil (%) der vertraglichen Arbeitszeit (%) hat diese*r personelle bzw. institutionelle Open-Access-Beauftragte für Open Access?“

18 Fragetext: „Betreibt Ihre Hochschule ein Open-Access-Repositorium?“

19 Fragetext: „Was meinen Sie: Warum betreibt Ihre Hochschule kein Open-Access-Repositorium?“

20 Fragetext „Erfolgt an Ihrer Hochschule eine Auflistung aller Publikationen der Wissenschaftler*innen Ihrer Hochschule?“

21 Im Rahmen der E-Science Strategie des Landes Baden-Württemberg fördert das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK) u.a. Open-Access-Publikationen. Dafür hat das MWK den Hochschulen bis Ende 2021 Mittel für einen Open-Access-Publikationsfonds zur Verfügung gestellt. Die Förderung sieht einen Eigenanteil durch die Hochschulen vor.

22 Fragetext: „Wie wurden diese Open-Access-Publikationskosten finanziert?“

23 Fragetexte: „Wird im Rahmen Ihrer Stellenbeschreibung das Anfertigen von Publikationen explizit gefordert?“, „Wie hoch empfinden Sie persönlich den Publikationsdruck zur Zeit (im letzten Jahr)?“, „Haben Sie seit 2017 wissenschaftlich publiziert?“, „Wie wichtig ist es Ihnen persönlich Ihre Arbeit/en zu publizieren?“

24 Fragetexte: „Haben Sie schon einmal etwas Open Access publiziert?“, „Wie wichtig ist es Ihnen persönlich Ihre Arbeit/en zu publizieren?“

25 Fragetext: „Wie gut konnten Sie diese (An-)Fragen beantworten? Folgende (An-)Frage/n konnte ich beantworten (offene Angabe), Folgende (An-)Frage/n konnte ich nicht beantworten (offene Angabe)“

26 Fragetext: „Haben Sie sich schon mit Fragen rund um das Thema Open Access an Mitarbeitende/ Kolleg*innen Ihrer Hochschule gewendet?“

27 Fragetexte: „Kennen Sie die Möglichkeit auf dem Open-Access-Dokumentenserver/ Repositorium Ihrer Hochschule zu publizieren?“, „Kennen Sie die Möglichkeit auf Fachrepositorien für Ihren Fachbereich (hochschulübergreifend) zu publizieren?“

28 Das Projekt DEAL wurde von der Allianz der deutschen Wissenschaftsorganisationen angestoßen, um bundesweit im Auftrag aller wissenschaftlichen Einrichtungen transformative “Publish & Read”-Vereinbarungen mit den größten Verlagen für wissenschaftliche Zeitschriften auszuhandeln. Ziele sind der dauerhafte Volltextzugriff auf E-Journals dieser Verlage, die automatische OA-Schaltung aller Publikationen von Autor*innen aus deutschen Einrichtungen und eine transparente und angemessene Preisgestaltung, die sich am Publikationsaufkommen orientiert. Vergleiche Projekt DEAL, <https://www.projekt-deal.de/aktuelles/>, Stand: 31.01.2022.

29 Fragetexte: „Haben Sie schon einmal vom Projekt DEAL gehört?“, „Halten Sie die DEAL-Verträge für Ihre persönliche Arbeit für wichtig?“

30 Fragetexte: „Haben Sie persönlich Bedarf, dass Ihre Hochschule den Bereich Forschungsdatenmanagement weiterentwickelt?“, „Haben Sie persönlich Bedarf, dass Ihre Hochschule den Bereich Open Educational Resources (Lehr-/Lernmaterialien) weiterentwickelt?“

31 Fragetexte: „Gibt es an Ihrer Hochschule Pläne für Projekte und Initiativen zu Forschungsdatenmanagement/Archivierung von Forschungsdaten?“, „Gibt es an Ihrer Hochschule Pläne für Projekte und Initiativen zu Open Educational Resources (OER)?“

32 Open-Access-Büro Berlin, <http://www.open-access-berlin.de/>, Stand: 03.12.2021. Vernetzungs- und Kompetenzstelle zu Open Access in Brandenburg, <https://open-access-brandenburg.de/>, Stand: 03.03.2022.