Kommission für forschungsnahe Dienste

Neue Kommissionsmitglieder stellen sich vor

Alexander Berg-Weiß

Abteilungsleiter Informationstechnologie an der Univer­si­tätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München

https://orcid.org/0000-0002-7435-8676

Bibliotheken erleben gerade eine Wiederentdeckung in Ihrer Funktion als wissenschaftsunterstützende Infrastruktureinrichtung. Nicht mehr nur die Informationsbeschaffung und -bereitstellung werden seitens der Wissenschaft als Kompetenz bei den Bibliotheken gesehen,
sondern Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wünschen und fordern zunehmend Unterstützung im Bereich der Informationsgenerierung. Dies führt zum einen zu neuen Herausforderungen hinsichtlich Ausbildung, Ressourcen, etc., aber auch zu neuen, spannenden Handlungsfeldern.

Teil meiner Aufgaben ist es, diese sich bietenden Chancen in unserem Haus zu ergreifen und in enger Zusammenarbeit mit der Wissenschaft neue Dienstleistungen zu entwickeln und einzuführen. Dieser lokale Ansatz kann allerdings nur dann erfolgreich sein, wenn er überregional eingebettet wird. Für diese überregionale Einbettung ist ein gemeinsames Verständnis dieser neuen sehr dynamischen Handlungsfelder und der daraus resultierenden Anforderungen innerhalb der Bibliothekswelt unabdingbar. Der Aufbau eines gemeinsamen Verständnisses darf allerdings nicht nur bibliotheksintern bleiben, sondern muss in ständigem Austausch mit der Wissenschaft erfolgen.

Vor diesem Hintergrund sehe ich auch meine Mitarbeit in der Kommission für forschungsnahe Dienste: Ich möchte dazu beitragen, dass dieses (Selbst-)Verständnis in Tiefe und Umfang wächst und Bibliotheken integraler Bestandteil des Forschungsprozesses werden. Zentral hierfür ist für mich Antworten auf die beiden Fragen „Was müssen Bibliotheken können?“ und „Was müssen sie tun?“ zu finden – losgelöst von konkreten Dienstleistungen.

Dr. Miriam Kötter

Referendarin an der Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin

https://orcid.org/0000-0002-7253-2933

Bevor ich 2019 mein Bibliotheksreferendariat begonnen habe, war ich als Biologin in der Forschung tätig. Für meine Arbeit war der freie und unkomplizierte Zugang zu Forschungsergebnissen und wissenschaftlichen Publikationen von besonderer Bedeutung, weswegen ich mich bereits zu dieser Zeit intensiv mit dem Open-Access-Publizieren auseinandergesetzt habe. Auch in der Abschlussarbeit meines Referendariats habe ich mich dem Thema Open Access gewidmet und die strategische Anbindung von Publikationsdienst­leistungen in den Organisationsstrukturen wissenschaftlicher Bibliotheken untersucht. Im Anschluss an mein Referendariat werde ich ab dem 01.10.2021 das Open-Access-Team der Universitätsbibliothek Duisburg-Essen unterstützen.

Obwohl forschungsnahe Dienstleistungen inzwischen zum Kerngeschäft wissenschaftlicher Bibliotheken gehören, wird die Kompetenz der Bibliothek in diesem Bereich von den Forschenden vielerorts noch in Frage gestellt. Daher halte ich es für notwendig, dass wir unsere Angebote so umgestalten, dass sie von den Forschenden auch angenommen werden, und sie stärker an den tatsächlichen Bedarfen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausrichten. Ich freue mich darauf, in der Kommission für forschungsnahe Dienste meine eigenen Erfahrungen aus der Forschung mit einzubringen und gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen daran zu arbeiten, die Stellung der Bibliothek als Anbieterin forschungsnaher Dienstleistungen zu stärken und weiter auszubauen.

Dr. Christoph Müller

Leiter des Referats Digitale Bibliothek und IT-Infra­struktur und stv. Direktor am Ibero-Amerikanischen Institut Stiftung Preußischer Kultur­besitz, Berlin

https://orcid.org/0000-0001-9399-6676

Die Digitale Transformation hat direkte Auswirkungen auf alle Lebensbereiche. Besonders in Wissenschaft und Forschung ermöglichen digitale Informationsquellen und IT-basierte Forschungstools die Bearbeitung grund­legend neuer Forschungsfragen und die Realisierung neuer Forschungsmethoden über thematische, nationale und sprachliche Grenzen hinweg. Um die Bedarfe aus der Wissenschaft möglichst passgenau erfüllen zu können benötigen Bibliothekarinnen und Bibliothekare neue spezifische Kenntnisse, die es ihnen erlauben, auf Augenhöhe mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Forschungsprojekte zu realisieren, zu gestalten und zu entwickeln.

Als Leiter des Referats Digitale Bibliothek und IT-Infrastruktur der Bibliothek des Ibero-Amerikanischen Instituts arbeite ich bereits seit über 10 Jahren an dem dafür nötigen Erfahrungsaustausch und Kompetenzaufbau in nationalen und internationalen Kooperationsprojekten. Diese Expertise und besonders die internationale Sicht und Erfahrung möchte ich aktiv in die Arbeit der Kommission einbringen, um dabei zu unterstützen, ein möglichst breites Spektrum an forschungsnahen Diensten und Perspektiven aufbauen und abdecken zu können.

Zitierfähiger Link (DOI): https://doi.org/10.5282/o-bib/5758

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