Hör mal – Arbeiten mit Hörmedien im Institut für angewandte Kindermedienforschung

Studierende der Hochschule der Medien stellen ihre Arbeit im IfaK vor

Am 12. Februar 1997 gründete Horst Heidtmann das Institut für angewandte Kindermedienforschung (IfaK) an der damaligen Hochschule für Bibliotheks- und Informationswesen (HBI) in Stuttgart.1 Sein Bestreben war es, ein Kompetenzzentrum rund um Kindermedien aufzubauen, das sich mit allen Aspekten der Kindermedienforschung beschäftigt. Es wurde also kein Fokus auf bestimmte Teilgebiete gelegt, stattdessen wurde ein ganzheitlicher Blick auf das gesamte Themengebiet angestrebt. Dieses breite Spektrum bedient das IfaK als Zielsetzung bis heute.

Nachdem Horst Heidtmann im Jahr 2005 verstorben war, übernahmen die Professor*innen Susanne Krüger, Manfred Nagl und Richard Stang gemeinsam mit Ulrike Bischof die Leitung des IfaK. Seit 2010 wird das IfaK ehrenamtlich geführt. In Zukunft wird eine Akquisition von Fördermitteln und die Weiterentwicklung des Instituts zu einem kontinuierlich fortgeführten studentischen Projekt anvisiert.

In seiner heutigen Form übernahm das IfaK 2019 unter der Leitung von Udo Mildenberger und Richard Stang erstmals eine konkrete Funktion innerhalb der Fakultät Information und Kommunikation. In den Studienverlauf der HdM-Studiengänge Informationswissenschaften (zuvor Bibliotheks- und Informationsmanagement), Online-Medien-Management, Informationsdesign und Wirtschaftsinformatik, welche zur Fakultät Information und Kommunikation gehören, ist die Mitarbeit beim IfaK im Wahlbereich der Fakultät Information und Kommunikation als sogenanntes „transdisziplinäres“ Projekt verankert. Hierbei werden Wissenschaft und Praxis miteinander kombiniert.

Das Projekt ist auf Dauer angelegt, findet also in jedem Semester statt. Darüber hinaus erfolgt die Zusammenarbeit team- und studiengangsübergreifend. Für die einzelnen Studierenden erstreckt es sich jeweils über zwei Semester, sodass sich die Teilnehmerschaft in jedem Semester verändert: Ungefähr die Hälfte der Teilnehmenden scheidet aus, stattdessen kommen neue Studierende hinzu. Damit ist gewährleistet, dass immer Teilnehmende dabei sind, die bereits im Vorsemester Erfahrungen gesammelt haben. Für den Einsatz während der zwei Semester werden insgesamt 20 ECTS-Punkte (European Credit Transfer System) angerechnet.2 Neben den transdisziplinären Projekten gibt es noch interdisziplinäre (10 ECTS) und fachspezifische (5 ECTS) Projekte, welche nur ein Semester dauern. Im Laufe des Hauptstudiums muss jede*r Studierende der Fakultät Information und Kommunikation insgesamt 35 ECTS im Projektbereich absolvieren, wobei mindestens ein inter- oder transdisziplinäres Projekt belegt werden muss.3

In jedem Semester wird auf der hochschulinternen Plattform Moodle eine neue Ausschreibung veröffentlicht. Insgesamt werden pro Semester ca. 20 bis 25 Studierende für den Einstieg im Projekt gesucht. Das IfaK erfreut sich hoher Beliebtheit und die gewünschte Teilnehmerzahl wird jedes Semester erreicht. Die Neueinsteiger*innen wählen dann über ein Umfragetool ihr präferiertes Team (s.u.) aus. Anschließend erfolgt eine umfassende Einarbeitung der neuen Teammitglieder durch die Student*innen des 2. Projektsemesters.

Die Studierenden organisieren sich in den Teams Marketing, Redaktion & Texting, visuelle Kommunikation, Videoproduktion, Website & IT, Hörmedien, KinderMedienWelten und Trendforschung. Zudem gibt es ein weiteres studentisches Team für die Projektleitung, die zentrale Entscheidungen für das gesamte IfaK trifft. Ihnen stehen lediglich die betreuenden Professoren vor, welche wie ein Aufsichtsrat fungieren, wenn man das IfaK als ein Unternehmen betrachten würde. Die einzelnen Teams verfolgen ganz unterschiedliche Aufgaben und Ziele, erstellen eine Vielzahl verschiedener Inhalte oder sorgen für den professionellen Onlineauftritt des IfaK, stehen dabei aber in ständigem Austausch untereinander.

Mit seinen vielfältigen Beiträgen und Empfehlungen für audiovisuelle, digitale und interaktive Medien richtet sich das IfaK an alle Akteur*innen rund um Kindermedien, also an interessierte Eltern, Pädagog*innen, Medienforscher*innen, Erzieher*innen und Lehrkräfte. Dabei geht es nicht nur um die Betrachtung der heutigen für Kinder und Jugendliche produzierten und von ihnen genutzten Medien. Im Rahmen der Sammlung „KinderMedienWelten“ wird auch die historische Entwicklung beleuchtet. Diese Sammlung von Kindermedien, welche das Herzstück des IfaK darstellt, verfügt aktuell über rund 4.000 Objekte und ist damit eine der weltweit größten Sammlungen ihrer Art. Für seine herausragende Arbeit erhielt das IfaK 2003 den Hans Bausch Mediapreis des SWR.

Im Folgenden wird ein Überblick über die Relevanz von Hörmedien für Kinder und die Arbeit des Teams Hörmedien im IfaK gegeben. Zudem werden der Redaktionsprozess des „Hörmedium des Monats“ und der hierfür verwendete Methodenbaukasten vorgestellt. Die Relevanz des „Hörmedium des Monats“ für Bibliotheken wird ebenfalls beleuchtet.

Relevanz von Hörmedien für Kinder

Hörmedien wie Hörspiele, Hörbücher und Podcasts spielen im Kindesalter eine bedeutende pädagogische Rolle. Sie laden Kinder dazu ein, aus dem Alltag abzutauchen und sich konzentriert mit neuen Themen und fantasievollen Geschichten auseinander zu setzen. Hörmedien gehören in vielen Fällen zu den ersten digitalen Medien, mit denen Kinder in ihrem Leben in Berührung kommen. Mit Hilfe portabler Abspielgeräte können Hörmedien an jedem erdenklichen Ort angehört werden. Autofahrten oder lange Wartezeiten können durch ein Hörbuch für Kinder viel angenehmer gestaltet werden, wobei jedes Kind ein anderes Verhältnis zum Hörmedium aufbaut. Während sich viele Kinder stark mit der Handlung identifizieren und sich als Teil des Geschehens sehen, etwa als Ritter oder Prinzessin, benötigen andere Kinder die Medien lediglich als Hintergrundgeräusche oder zur Entspannung. Mit dem Hörmedium wird dem Kind gewissermaßen eigene Verantwortung übergeben. Wenn das Kind ein eigenes Abspielgerät besitzt, wie etwa einen MP3-Player, ein Mobiltelefon oder ein eigenes Radio, kann es selbst bestimmen, wann welches Hörmedium abgespielt werden soll. So lernen Kinder beispielsweise schon sehr früh, ihre Zeit auf sinnvolle Weise eigenständig einzuteilen und mit technischen Geräten verantwortungsvoll umzugehen. Dennoch sollten Erziehungsberechtigte einen Blick darauf haben, dass ihr Kind nicht zu viel Zeit mit dem Medienkonsum verbringt und welche Hörmedien konkret konsumiert werden.4

Im Allgemeinen sind Hörmedien mit Musik, diversen Geräuschen und verschiedenen Stimmen ausgestaltet. Hierdurch sind die Aufmerksamkeit und das Hörverstehen der Zuhörenden stets sehr auf das Medium selbst und die vielfältigen Töne fokussiert. Dieser Fokus kann bei der Sprachförderung des Kindes sehr hilfreich sein. Der Wortschatz vergrößert sich, die Sprache entwickelt sich weiter und wird besser aufgenommen und verarbeitet.

Elternteile und Betreuer*innen können individuell abwägen, welche der verschiedenen Themen, die in den Hörmedien behandelt werden, für das jeweilige Kind von besonderem Interesse sein und die Hörmedien entsprechend auswählen. Es gibt in vielen öffentlichen Bibliotheken einen großen Bestand an Hörmedien, die ausgeliehen oder auch vor Ort, beziehungsweise im Rahmen von Veranstaltungen angehört werden können. So können Familien auch regelmäßig neue Hörmedien aus der Bibliothek beziehen und für Abwechslung beim Hören sorgen.

Der KIM-Studie 2020 (KIM = Kindheit, Internet, Medien) zufolge hören 29 Prozent der Kinder Hörmedien täglich oder einmal bis mehrmals pro Woche. 55 Prozent gehören insgesamt zu der Gruppe der Zuhörenden, während 45 Prozent der Befragten angaben, dass gar keine Auseinandersetzung mit dem Hörmedium stattfindet.5

Das Team Hörmedien

Es gibt eine erhebliche Bandbreite an Hörmedien, welche nicht mehr länger nur auf CDs oder den Rundfunk begrenzt ist. Während noch vor der Zeit der CDs Kassetten und Schallplatten zum Einsatz kamen, sind inzwischen zahlreiche Streaming-Plattformen, Podcasts und die beliebten Tonie-Boxen6 im Mediengebrauch von Kindern fest etabliert.

Deshalb bietet das IfaK in Kooperation mit der Stiftung Zuhören7 einen Überblick über die Vielzahl der neu erscheinenden Hörmedien. Regelmäßig schicken verschiedene Hör-Verlage ihre neu erschienenen Kinderhörmedien an das IfaK. Das Team Hörmedien, bestehend aus 6 Mitgliedern pro Semester, kürt daraus jeden Monat das „Hörmedium des Monats“.8 Das ausgewählte Hörmedium zeichnet sich durch besondere Qualität aus und ist für die pädagogische Arbeit geeignet. Außerdem wird es mit thematisch passenden Aufgabenstellungen, Tipps und didaktischen Hinweisen aufbereitet, welche mit zur Verfügung gestellt werden. Diese garantieren den Hörer*innen / den Projektteilnehmer*innen viel Spaß und neue Erkenntnisse bei der Umsetzung in der Gruppe. Dieses Angebot richtet sich an Lehrer*innen, Erzieher*innen und Pädagog*innen, die mit Kindern im Alter zwischen drei und 13 Jahren arbeiten, Kinder- und Jugendabteilungen in Bibliotheken sowie an Eltern.

Neben der Auszeichnung „Hörmedium des Monats“ veröffentlicht das Team Hörmedien weitere Inhalte und Artikel rund um Hörmedien für Kinder. Zusammen mit dem Team Marketing wird auf den Instagram- und Facebook-Kanälen des IfaK (@ifak.hdm) im Rahmen des „Hörmedien-Dienstags“ jede Woche ein Hörmedium kurz vorgestellt. Pünktlich zu den Pfingstferien 2021 hat das Team das „Podcast Ferien Special“ herausgebracht, worin verschiedene Wissens-Podcasts, die speziell für Kinder produziert werden, präsentiert wurden. Für die Zukunft sind noch viele weitere solcher Veröffentlichungen, ergänzend zum „Hörmedium des Monats“, geplant.

Redaktionsprozess „Hörmedium des Monats“

Doch wie sieht der genaue Ablauf bei der Entstehung eines „Hörmedium des Monats“ aus? Zunächst einmal ist das Team Hörmedien auf Zusendungen von verschiedenen Hörverlagen angewiesen, welche freundlicherweise regelmäßig ihre Neuerscheinungen der Rubrik Kinderhörmedien dem IfaK zur Verfügung stellen. Diese werden bei der Abholung in der Hochschule grob sortiert. Hörmedien, die nicht zur Zielgruppe passen, länger als 180 Minuten oder lediglich Tonspuren aus zuvor entstandenen Kinderfilmen sind, kommen nicht in die engere Auswahl. Die geeigneten Hörmedien hingegen werden allen Team-Mitgliedern zum Anhören zur Verfügung gestellt. In den wöchentlichen Meetings des Teams wird dann festgelegt, welche der Hörmedien in der kommenden Woche von jedem Mitglied angehört und bewertet werden.

Diese Bewertung erfolgt mit Hilfe eines eigenen Bewertungsbogens, der sich nach entscheidenden Qualitätsmerkmalen für Hörmedien richtet. Beispielsweise werden die Spannung und der Umgang mit Konflikten innerhalb der Handlung, der Einsatz von Musik und Soundeffekten und die Eignung für Kinder und Jugendliche genau betrachtet. Jedes Mitglied trägt seine Bewertung in eine gemeinsame Tabelle ein. Anhand der durchschnittlichen Punktevergabe lassen sich dann die Favoriten ermitteln.

Bei der endgültigen Auswahl des Hörmediums des Monats wird innerhalb der Gruppe noch einmal gemeinsam diskutiert und reflektiert, wie die einzelnen Bewertungen zustande gekommen sind. Zudem wird abgewogen, ob die Hörmedien der jeweiligen Monate thematisch abwechslungsreich sind, von verschiedenen Verlagen stammen und ob Zuhörende gut mit ihnen arbeiten können. Auch die Aktualität spielt eine Rolle: Beispielsweise ging es im Hörmedium des Monats vom Mai 2021 um Sophie Scholl. In diesem Monat wäre Sophie Scholls 100. Geburtstag gewesen.

Sobald das Hörmedium des betreffenden Monats festgelegt ist, sammelt jedes Teammitglied mithilfe eines gemeinsam mit der Stiftung Zuhören entwickelten Methodenbaukastens (s.u.) geeignete Methoden für dieses Hörmedium in einem Dokument und begründet, wie genau es sich die Anwendung der Methode im jeweiligen Kontext vorstellt. Zu dem Hörmedium über Sophie Scholl wurde beispielsweise u.a. die Methode „Weiterdenken: Allgemein“ vorgeschlagen und später auch umgesetzt. Bei dieser Methode sollen die Kinder und Jugendlichen mit ihren Betreuer*innen eine Recherche oder ein Brainstorming zu einem bestimmten Thema im Hörmedium durchführen. Hierdurch sollen die Recherchekompetenz und die Neugier gestärkt werden und Fragen zu den im Hörmedium behandelten Themen geklärt werden, was dem Allgemeinwissen zu Gute kommt. Die Kinder und Jugendlichen werden dazu angeregt, sich tiefgründig mit neuen Themen zu befassen. So war der Arbeitsauftrag beim Hörmedium des Monats Mai folgender: Die Kinder und Jugendlichen sollten auf verschiedenen Plattformen nach weiteren Informationen rund um die Weiße Rose, weitere Widerstandskämpfer und die Hitlerjugend recherchieren und sich die neuen Erkenntnisse zum Beispiel in einer Schulstunde gegenseitig vortragen. Ergänzend zur Arbeitsanweisung wurden passende, kindgerechte Websites vorgeschlagen. Die Artikel zu den Hörmedien des Monats enthalten stets etwa fünf bis sieben verschiedene Methodenvorschläge.

Zeitgleich zur Sammlung der Methoden werden bereits andere Arbeitsschritte ausgeführt. Eine Person aus dem Lektorat des Team Hörmedien fragt den herausgebenden Verlag an, ob die Covergrafik des Hörmediums für die Veröffentlichung auf den Plattformen des IfaK verwendet werden darf. Derweil recherchiert ein weiteres Lektoratsmitglied die Produktionsangaben sowie die bibliographischen Angaben zum Hörmedium und erstellt eine Titelliste. Zwei andere Teammitglieder beginnen mit ihrem Aufgabenpaket und schreiben einen passenden Teasertext für die Website des IfaK 9, eine Einleitung für den Artikel und ein abschließendes Fazit zum Hörmedium.

Sobald die gemeinsame Sammlung der Methoden – normalerweise innerhalb von zwei Tagen – abgeschlossen ist, beginnen die Teammitglieder der Abteilung Methoden damit, die vorgeschlagenen Methoden auszuformulieren und eine didaktische Skizze anzufertigen. Wenn alle Bestandteile des Artikels fertiggestellt sind, beginnt das Lektorat mit dem Korrigieren der Texte, fügt alle Bestandteile, wie Texte und Grafiken, zusammen und übernimmt das Layouten des Artikels. Wenn dieser Vorgang abgeschlossen ist, wird das fertige Hörmedium des Monats an den Ansprechpartner des Teams bei der Stiftung Zuhören gesendet, damit dieser eigene Anregungen und Vorschläge einbringen kann. Diese werden dann von der Teamleitung eingearbeitet, bei Vorschlägen mit größerem Umfang gegebenenfalls auch vom gesamten Team. Der Artikel wird dann zum endgültigen Lektorat und zur späteren Veröffentlichung auf den Kanälen des IfaK dem IfaK-Team Redaktion und Texting übergeben.

Der Methodenbaukasten

Der zur Anwendung kommende Methodenbaukasten wurde gemeinsam mit der Stiftung Zuhören entwickelt. Er dient als eine Art Rahmenwerk, um zu zeigen, wie mit dem „Hörmedium des Monats“ gearbeitet werden kann. Für jedes „Hörmedium des Monats“ werden unterschiedliche Methoden aus dem Baukasten ausgewählt, je nachdem, welche Themen in der Hörproduktion behandelt werden. Die Kinder erlernen durch die Methoden unterschiedliche Kompetenzen, wie beispielsweise das Recherchieren, die Aus- und Bewertung von eigens recherchierten Informationen sowie die Fähigkeiten, zu diskutieren und andere Blickwinkel zu akzeptieren. Gleichzeitig finden Sprach- und Gehörbildung statt.

Der Methodenbaukasten besteht aus insgesamt acht Kategorien, welche unterschiedliche Schwerpunkte wie beispielsweise die Förderung der Fantasie oder den aktiven Austausch von Meinungen und Gedanken abdecken. Diese Kategorien wiederum bestehen aus unterschiedlich vielen Methoden, die, wie oben bereits erwähnt, verschiedene Kompetenzen lehren.

Je nach Komplexität richten sich die Methoden innerhalb der Kategorien an unterschiedliche Altersgruppen. Die ausgewählten Methoden können jedoch flexibel an das jeweilige Alter angepasst werden. Ergänzt werden die Methoden mit einem persönlichen Tipp. Hierbei werden Ideen und Anregungen für die weiterführende Arbeit mit der Hörproduktion gegeben, interessante Passagen hervorgehoben oder zum Thema passende und kindgerechte Internetseiten vorgestellt. Insgesamt wird darauf geachtet, eine abwechslungsreiche Vielfalt an Methoden vorzuschlagen.

Im Folgenden werden die einzelnen Kategorien des Methodenbaukastens vorgestellt:

Weiterdenken:

Die Methoden dieser Kategorie legen den Fokus auf die intensive Auseinandersetzung mit einem Thema. Die Kinder lernen hierbei, dieses auf unterschiedliche Art und Weise aufzubereiten. Beispielsweise lernen sie durch den Einsatz des Internet als Recherchetool die Vielfalt an Möglichkeiten der Informationsbeschaffung kennen. Ein weiterer Schwerpunkt wird auf die Erweiterung des Wortschatzes sowie die Verbesserung der Allgemeinbildung gelegt.

Weiterdenken und ausprobieren:

Auch in dieser Kategorie lernen die Kinder sich intensiv mit Themen auseinanderzusetzen und werden dabei ermutigt, neue Aktionen auszuprobieren und durchzuführen.

Nachmachen:

Die Methoden dieser Kategorie sind darauf ausgelegt, die Kinder vor allem zum Nachmachen zu animieren. Durch das Hineinversetzen in unterschiedliche Charaktere oder Situationen werden die Kinder zu einem Perspektivwechsel ermutigt; das reflektierende Zuhören steht hierbei im Vordergrund. Darüber hinaus soll die Kreativität der Kinder durch die ausgewählten Methoden dieser Kategorie angeregt werden.

Gedankenaustausch:

In dieser Kategorie kommen Methoden zum Einsatz, welche die Kinder zum Diskutieren anregen sollen. Hierbei werden unterschiedliche Ansätze vorgestellt, die einen Gedankenaustausch unterstützen können. Dadurch lernen die Kinder sich kritisch mit Themen auseinanderzusetzen, ihre Meinung zu äußern und mit der Meinung anderer umzugehen.

Gedankenaustausch und Weiterdenken:

Diese Kategorie ist eine Erweiterung der eben vorgestellten Kategorie. Der Schwerpunkt wird hierbei jedoch auf vorausgehende Informationsbeschaffung als Basis einer Diskussion gelegt. Auch können Methoden zum Einsatz kommen, die durch eine anschließende Recherche den Meinungsaustausch der Kinder unterstützen. Neben der Recherchekompetenz, welche dadurch gefördert wird, lernen die Kinder, mit den gefundenen Informationen ihren eigenen Standpunkt zu vertreten.

Gedankenaustausch und Nachmachen:

In dieser Kategorie liegt der Fokus auf Methoden, die zum Gedankenaustausch anregen. Darüber hinaus motivieren die Methoden zum Nachmachen und Ausprobieren. Theoretisches Wissen wird durch die Beteiligung der Kinder mit persönlichen Empfindungen verbunden. Ziel ist es, einen gemeinsamen Austausch zu fördern.

Förderung von Fantasie:

In dieser Kategorie werden Methoden vorgestellt, welche die Kreativität der Kinder fördern. Durch Methoden wie freies Schreiben oder Musizieren können die Kinder ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Darüber hinaus wird ihr Erfindungsreichtum angeregt.

Bewegung:

Diese Kategorie befasst sich mit Methoden, welche die Koordinationsfähigkeit und den Gleichgewichtssinn der Kinder fördern. Hierbei werden die Kinder zur körperlichen Aktivität ermutigt. Dies erfolgt beispielsweise durch freies Tanzen oder der Erkundung verschiedener Rhythmen.

Relevanz des „Hörmedium des Monats“ für Bibliotheken und ihre Kooperationspartner

Das „Hörmedium des Monats“ ist aus diversen Gründen besonders relevant für öffentliche Bibliotheken. Zum einen können Bibliothekar*innen es als Informationsquelle über aktuelle und hochwertige Kinderhörmedien nutzen. Damit haben die Fachreferate von Kinder- und Jugendbibliotheken oder -Abteilungen in Bibliotheken eine weitere Entscheidungshilfe für ihre Bestandsplanung. Außerdem besteht die Möglichkeit, im Auskunftsdienst die preisgekrönten Hörmedien, welche sich im Bestand befinden, weiterzuempfehlen. Durch die enge Zusammenarbeit der Bibliotheken mit benachbarten Kindergärten und Schulen besteht ein regelmäßiger Kontakt mit pädagogischen Fachleuten. Diese können das Hörmedium des Monats für ihre Arbeit mit Kindern anbieten und eventuell in ausgedruckter Form bereitstellen. Dadurch gestalten Bibliotheken aktiv den Kindergarten- und Schulalltag mit und können sich dementsprechend stärker in der Gemeinde und den ansässigen Bildungseinrichtungen positionieren.

Auf der anderen Seite können die Bibliotheken selbst mit dem Hörmedium des Monats arbeiten und Veranstaltungsformate erstellen wie zum Beispiel einen Kinder-Hörclub für die Ferien. Dabei könnte das anzuhörende Hörmedium aus der Bibliothek ausgeliehen und beim Hörclub mit den anderen Kindern besprochen werden. Anschließend können die Bibliothekar*innen mit den Kindern die unterschiedlichen didaktischen Methoden aus den Artikeln umsetzen.

Blanka Goßner, Studentin der Hochschule der Medien Stuttgart (Informationswissenschaften)
Jana Gschwandtner, Studentin der Hochschule der Medien Stuttgart (Online-Medien-Management)
Katrin Jochim, Studentin der Hochschule der Medien Stuttgart (Informationswissenschaften)
Serena Portale, Studentin der Hochschule der Medien Stuttgart (Informationswissenschaften)
Diana Scheiermann, Studentin der Hochschule der Medien Stuttgart (Informationswissenschaften)
Anja Zimmermann, Studentin der Hochschule der Medien Stuttgart (Informationswissenschaften)

Zitierfähiger Link (DOI): https://doi.org/10.5282/o-bib/5753

Dieses Werk steht unter der Linzenz Creative Commons Namensnennung 4.0 International.

1 Im Jahr 2001 fusionierte die damalige HBI mit der Hochschule für Druck und Medien zur heutigen Hochschule der Medien.

2 Mit den ECTS-Punkten wird im Bologna-System der studentische Workload abgebildet. Ein ECTS wird mit 30 Stunden Arbeitsaufwand kalkuliert. In einem Semester werden üblicherweise 30 ECTS erbracht

3 Für weitere Details zum Konzept der transformativen Fakultät an der Hochschule der Medien vgl. Wiesenmüller, Heidrun: Reform in zwei Stufen: Der neu aufgestellte Studiengang‚ Informationswissenschaften‘ an der Hochschule der Medien, in: o-bib 6 (1), 2019, S. 73–81, <https://doi.org/10.5282/o-bib/2019H1S73-81>.

4 Vgl. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), kindergesundheit-info.de: „Film im Kopf“ Hörmedien für Kinder, Köln 2020, Online: <http://www.kindergesundheit-info.de/themen/ernaehrung/0-12-monate/beikosteinfuehrung/>, CC BY-NC-ND, Stand: 30.06.2021.

5 Vgl. Feierabend, Susanne; Rathgeb, Thomas; Kheredmand, Hediye; Glöckler, Stephan: KIM-Studie 2020. Kindheit, Internet, Medien. Basisuntersuchung zum Medienumgang 6- bis 13-Jähriger, Stuttgart 2020, Online: <https://www.mpfs.de/fileadmin/files/Studien/KIM/2020/KIM-Studie2020_WEB_final.pdf>, Stand: 30.06.2021.

6 Bei Tonie-Boxen handelt es sich um Abspielgeräte. Sie sind würfelförmig und dank ihrer einfachen Bedienung gut für Kinder geeignet. Musik oder Hörspiele werden durch extra dafür konzipierte (Spiel-) Figuren digital auf die Tonie-Boxen geladen und sind jederzeit abspielbar, vorausgesetzt der Akku der Box ist ausreichend aufgeladen.

8 Das Team Hörmedien ist unter der Mailadresse <hoermedien@ifak-kindermedien.de> erreichbar.