Regionalverband Berlin – Brandenburg

Jahresbericht 2017

Aktivitäten

Seit vielen Jahren organisiert der VDB-Regionalverband Berlin – Brandenburg gemeinsam mit anderen bibliothekarischen Verbänden aus der Region den „Tag der Bibliotheken in Berlin und Brandenburg“ als Angebot zur fachlichen Weiterbildung und zum Austausch für die Kolleginnen und Kollegen. Am 11. März 2017 war es wieder einmal so weit: Der nunmehr 6. Tag der Bibliotheken fand dieses Mal in Cottbus (Brandenburg) statt. Das Motto lautete „Offenheit und Integration – Menschen und Bibliotheken in Bewegung“. Neben Grußworten aus der Politik von Frau Dr. Martina Münch, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, und Herrn Prof. Dr.-Ing. Matthias Koziol, Vizepräsident für Lehre und Studium der BTU Cottbus-Senftenberg, sowie Herrn Berndt Weiße, Leiter des Geschäftsbereichs Jugend, Kultur, Soziales der Stadt Cottbus, gab es eine Eröffnungsrede von Thomas Feibel – Autor, Journalist, Medienexperte und Preisträger der Karl-Preusker-Medaille 2014. Anschließend warben die Referentinnen und Referenten bei einer „Minute Madness“ um die Gunst des Publikums. In nur 90 Sekunden stellten sie kurz und sehr kreativ das Thema vor, das sie in den kommenden Sessions intensiver diskutieren wollten. So konnten sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen besseren Überblick über die Themen verschaffen und sich überlegen, in welche anschließenden Vorträge und Workshops sie gehen möchten. Die Bandbreite der Themen war dem Motto entsprechend groß: von Barrierefreiheit und Inklusion über Integration von Geflüchteten bis hin zu innovativen Lern- und Arbeitsräumen sowie Digitalisierung. Auch die Formate wurden flexibilisiert: Es gab Vorträge, World-Cafés, Bibliotheksführungen, Workshops u. Ä. Einen ausführlichen empfehlenswerten Tagungsbericht hat Frau Indra Heinrich, die Schatzmeisterin des VDB-Regionalverbandes Berlin und Brandenburg, verfasst.1

Das zweite Highlight des Jahres 2017 für den VDB-Regionalverband Berlin und Brandenburg war die Vergabe des Innovationspreises für Bibliotheken der Länder Berlin und Brandenburg, an dessen Konzeption sich der Regionalverband bereits seit 2016 intensiv beteiligte.

Unter der Ägide der Stiftung Bibliotheksforschung e. V. wurde der Preis erstmalig 2017 von den Ausbildungseinrichtungen sowie den Bibliotheksverbänden der Region vergeben. Offiziell ausgerufen wurde er am 11. März 2017 auf dem „6. Tag der Bibliotheken in Berlin und Brandenburg“ in Cottbus. Der Preis war mit 10.000 EUR dotiert. Das Ziel des Innovationspreises ist es, mit Hilfe der finanziellen Unterstützung innovative und herausragende Ideen zur Bibliotheksarbeit in Berlin und Brandenburg zu realisieren und so zukunftsfähige Bibliotheksarbeit in der Region zu fördern. Es ist geplant, den Preis alle zwei Jahre zu verleihen.2

Die diesjährige Preisverleihung fand am 23. Oktober 2017 in der Vertretung des Landes Brandenburg beim Bund statt. Es wurden insgesamt zehn Wettbewerbsanträge fristgerecht eingereicht und lagen der Jury zur Begutachtung vor, von denen fünf für den Preis nominiert worden sind. In der Preis-Jury wurde der VDB-Regionalverband Berlin und Brandenburg von Frau Indra Heinrich vertreten. Die Preisverleihung wurde von Staatssekretär Martin Gorholt als Bevollmächtigtem des Landes Brandenburg beim Bund und Hausherrn feierlich eröffnet. Den Festvortrag hielt Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz, ehemaliger Kultusminister von Sachsen-Anhalt und Präsident der Humboldt-Universität zu Berlin. Im Anschluss stellten die fünf nominierten Preisanwärter dem Publikum ihre Ideen und Konzepte für innovative Bibliotheksarbeit vor: Die Bibliothek Wirtschaft und Management der TU Berlin möchte in Form innovativer Online-Tutorials das Erlernen der Methode des Systematic Literature Review (SLR) anbieten; die Stadt- und Landesbibliothek Potsdam verbindet mit dem Medienmacher-Bibliotheks-Mobil auf innovative Weise dezentrale Bibliotheksarbeit mit der Vermittlung von Medienkompetenz (Gaming/Gamedesign, Trickfilm/Film, Comic, Programmieren/Coding und Podcast) und zielt darauf ab, insbesondere Schulen in sozialen Brennpunkten zu erreichen; die Stadtbibliotheken in Pankow möchten mit der Bibliothek der Dinge den gesellschaftlichen Trend der Sharing Economy aufgreifen und partizipatorische Bibliotheksarbeit gestalten; der Verbund der Öffentlichen Bibliotheken Berlins wagt mit „Filmfriend – Das Streaming-Portal für Bibliotheken“ eine Alternative zu Netflix & Co.; die Stadtbibliothek Wildau möchte zukünftig Leseförderung mit Hilfe eines handlichen humanoiden Roboters umsetzen und hatte einen entsprechenden Prototypen gleich mitgebracht.3 Am Ende überzeugte der Roboter, und die Stadtbibliothek Wildau durfte sich über den ersten Platz freuen.4 Die Preisübergabe wurde u.a. von Dr. Ulrike Gutheil, der Staatssekretärin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, und Dr. Torsten Wöhlert, dem Staatssekretär für Kultur bei der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, vorgenommen. Musikalisch umrahmt wurde das Programm vom „Bibliothekarischen Berlin-Brandenburgischen Streichquartett“.

Mitgliederversammlung

Die Mitgliederversammlung des VDB-Regionalverbands Berlin und Brandenburg fand turnusgemäß und fristgerecht am 23. Oktober 2017 in der Vertretung des Landes Brandenburg beim Bund ab 16:00 Uhr im Anschluss an die Preisverleihung des Innovationspreises für Bibliotheken der Länder Berlin und Brandenburg statt. Die Vorstandsvorsitzende, Frau Janin Präßler, begrüßte alle Anwesenden. Nach dem Jahresbericht und Neuigkeiten aus dem Bundesvorstand sowie dem Bericht der Schatzmeisterin wurde der Vorstand entlastet. Danach gab es Zeit für Fragen und Wünsche der Mitglieder. Diskutiert wurde u. a. die Frage, wie neue, junge Mitglieder gewonnen werden können. Außerdem wurde der Wunsch nach mehr Fortbildungsangeboten und einer besseren Sichtbarkeit der VDB-Angebote verdeutlicht. Im Ausblick wurde auf den 107. Bibliothekartag hingewiesen, der inzwischen vom 12.-15. Juni 2018 in Berlin stattgefunden hat.5 Der Regionalverband engagierte sich im Ortskomitee. Zudem lud er die Mitglieder herzlich zur Podiumsdiskussion „Qualifiziert, motiviert, befristet und in Teilzeit - Wie prekär ist das Bibliothekswesen?“ ein; im Anschluss gab es beim Stand der Verbände einen Empfang des Landesverbandes, der auf große Resonanz stieß.

Anzahl der Mitglieder

Der Regionalverband Berlin-Brandenburg hat aktuell 265 Mitglieder. 2017 sind 11 neue Mitglieder eingetreten.

Janin Präßler, Stadtbibliotheken Treptow-Köpenick, Berlin (Vorsitzende des Regionalverbandes)

Zitierfähiger Link (DOI): https://doi.org/10.5282/o-bib/2018H2S247-249

1 Heinrich, Indra: Tag der Bibliotheken in Berlin & Brandenburg 2017. In: o-bib – das offene Bibliotheksjournal, Ausgabe 2/2017, online kostenfrei abrufbar unter: https://www.o-bib.de/article/view/2017H2S105-110/5892. Weitere Impressionen finden Sie im Blogbeitrag bei Lesewolke: https://lesewolke.wordpress.com/2017/03/16/tdbbb-2017/ [zuletzt geprüft am 06.06.2018] und in einem Kurzvideo auf YouTube: https://www.youtube.com/watch?v=9QS_nQQPFSQ [zuletzt geprüft am 06.06.2018].

2 Weitergehende Informationen: http://bibliotheksforschung.de/innovationspreis [zuletzt geprüft am 06.06.2018]

3 Detaillierte Projektbeschreibungen: http://bibliotheksforschung.de/innovationspreis/nominierungen/ [zuletzt geprüft am 06.06.2018]