Aufsätze

Management-Abschluss oder Fachlaufbahn

Wohin entwickeln sich Anforderungsprofile und Karrierewege im wissenschaftlichen Bibliothekswesen?

Konstanze Söllner, Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg

Zusammenfassung:

Im deutschen Bibliothekswesen hat Community Building eine lange Tradition. Bibliothekar/inn/e/n beschäftigen sich häufig mit der Diskussion beruflicher Standards sowie der Fortbildungs- und Karrierewege und beteiligen sich so an der Ausdifferenzierung und Verbreitung ihrer Profession. Eine fachgemeinschaftliche Absicherung längs der einmal studierten Disziplinen ist dabei zu Recht immer umstritten gewesen. Heute wird die Diskussion inzwischen weitgehend ideologiefrei geführt. Parallel dazu scheint sich gegenwärtig im wissenschaftlichen Bibliothekswesen eine Differenzierung der Aufgaben innerhalb des Berufs zu vollziehen, die nicht längs der Disziplinen verläuft, sondern entlang der neu entstehenden Dienstleistungen für die Forschung. Anhand von 5.871 Stellenausschreibungen aus der Stellenbörse OpenBiblioJobs aus dem Zeitraum vom 17. Juli 2012 bis 24. Juni 2015 wird untersucht, welche Aufgabenprofile sich identifizieren lassen.

Summary:

Community building has a long tradition among German librarians. They are often engaged in discussions about professional standards as well as advanced training and career paths and thus contribute to the differentiation and spreading of the profession. The wish to protect the profession in line with the academic fields originally studied has always been controversial – and rightly so. Nowadays, discussions are held in a less dogmatic and ideological way. Simultaneously, there is at present a tendency within academic librarianship for specialized positions which are not in line with academic disciplines but with the emerging services for research. In order to identify new task profiles, 5.871 job advertisements from the OpenBiblioJobs joblist of the period from 17st July 2012 to 24th June 2015 were analysed.

Zitierfähiger Link (DOI): http://dx.doi.org/10.5282/o-bib/2016H4S257-270
Autorenidentifikation: Söllner, Konstanze: GND 1058102818
Schlagwörter: Wissenschaftliche Bibliothekar/inn/e/n, Stellenmarkt, Aufgabenprofil

1. Community Building mit Tradition – die Berufsbild-Debatten im deutschen Bibliothekswesen

Im Bibliothekswesen werden berufliche Standards sowie Fortbildungs- und Karrierewege vergleichsweise häufig diskutiert. Unter wissenschaftlichen Bibliothekar/inn/e/n steht eine Frage dabei oft im Mittelpunkt: Findet die fachgemeinschaftliche Absicherung der Berufsgruppe längs der einmal studierten Disziplinen oder (zumindest teilweise) entlang der Dienstleistungen statt?

1998 wurde diese Frage umfänglich in der sogenannten „Berufsbild-Debatte“ diskutiert. Protagonisten dieser Debatte waren seinerzeit Uwe Jochum, Helmut Oehling, Peter te Boeckhorst, Harald Buch und Klaus Ceynowa. Jochum und Oehling neigten dabei stärker der Auffassung zu, dass die Tätigkeit wissenschaftlicher Bibliothekar/inn/e/n des höheren Dienstes1 in Bibliotheken ausschließlich die von beiden als wissenschaftlich eingestufte Tätigkeit als Fachreferent/in sei, während te Boeckhorst, Buch und Ceynowa die Meinung vertraten, die Tätigkeit des höheren Dienstes in Bibliotheken bestehe sehr viel eher aus einer Mischung aus insgesamt rückläufigen Fachreferatsaufgaben und zukunftsfähigen hochwertigen Verwaltungs- und Managementaufgaben. Oehling brachte seine Thesen mit Blick auf die Jahrtausendwende auf die knappe Formel: „Fachreferent 2000 = Fachreferent 1900 + aktive Fachinformation“.2 Te Boeckhorst, Buch und Ceynowa konstatierten hingegen: „Mit den Stichworten ‚New Public Management‘ und ‚Neues Steuerungsmodell‘ verbinden sich nachhaltige Tendenzen einer zusehends betriebswirtschaftlich orientierten Lenkung des Hochschulwesens (...) In diesem Handlungsfeld entstehen Managementaufgaben wie z.B. der Aufbau einer Kostenrechnung oder eines Kennzahlensystems zur Leistungsmessung (...) Hinzu tritt der große Bereich der Organisationsplanung und -entwicklung, vor allem im Feld DV-gestützter Bibliotheksdienste.“3

Jochum und Oehling waren folglich der Gruppe derjenigen zuzurechnen, die eine stärkere fachgemeinschaftliche Absicherung der Berufsgruppe der wissenschaftlichen Bibliothekar/inn/e/n längs der einmal studierten Disziplinen – verbunden mit der Vermittlung von Fachinformation, also ebenfalls einer Dienstleistung – vertraten. Te Boeckhorst, Buch und Ceynowa neigten hingegen einer fachgemeinschaftlichen Absicherung längs der Dienstleistungen zu, wobei sie einen Schwerpunkt in der betriebswirtschaftlich orientierten Lenkung der Bibliothek sahen.4

Die Debatte lebte unter anderen Vorzeichen 2014/15 wieder auf, nachdem der VDB – Verein Deutscher Bibliothekarinnen und Bibliothekare – ein Positionspapier zur Qualifikation wissenschaftlicher Bibliothekar/inn/e/n5 veröffentlicht hatte. Dieses Positionspapier orientierte sich am Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR)6. Der DQR soll als Rahmenmodell die europaweite Vergleichbarkeit und transparente Zuordnung von Bildungsabschlüssen ermöglichen und zugleich offen sein für die Zuordnung von Qualifikationen des nicht-formalen und informellen Bereichs. Das Positionspapier des VDB unternahm eine Zuordnung der für das Berufsfeld konstitutiven fachlichen und personalen Kompetenzen. Dabei gingen die Autorinnen und Autoren auf der Ebene der fachlichen Kompetenz von einer Komplementarität von wissenschaftlichem Fachstudium (DQR-Niveau 7/Master-Ebene) und postgradualer Ausbildung im Bibliotheks- und Informationsbereich aus. Es handelte sich dabei nicht um die Beschreibung oder Niveau-Zuordnung konkreter Ausbildungs- oder Studiengänge, sondern um eine summarische Zusammenstellung von Kompetenzanforderungen an wissenschaftliche Bibliothekar/inn/e/n, die grundsätzlich offen sein sollte für informellen und nicht-formalen Kompetenzerwerb. Rund um die Vorstellung des Positionspapiers auf der Mitgliederversammlung des VDB entwickelte sich sogleich eine sehr lebhafte Diskussion, bei der die Bedeutung des Fachstudiums im Verhältnis zur postgradualen Qualifizierung im Mittelpunkt stand. Mithin schien auf den ersten Blick die alte Fragestellung nach dem Verhältnis von disziplinärer vs. an konkreten Dienstleistungen orientierter Fachlichkeit ein erneutes Mal aufzuleben. In der Folge veranstaltete der VDB ein Round-Table-Gespräch, dessen Protagonist/inn/en mit einer Reihe von Thesen an die Öffentlichkeit traten. Das Spektrum reichte von der Forderung, dass wissenschaftliche Bibliothekar/inn/e/n wissenschaftlich bleiben müssten, um einen Statusverlust zu verhindern, bis hin zu der Aussage, dass die Bedeutung des Fachstudiums mit Blick auf typische Tätigkeiten im Fachreferat stark überschätzt werde.7 Diese Thesen können vor allem vor dem Hintergrund einer Dualität von disziplinärem Fachstudium und postgradualer bibliothekarischer bzw. informationswissenschaftlicher Qualifizierung verstanden werden. Sie unterscheiden in tradierter Weise zwischen Tätigkeiten „wissenschaftlicher“ Art, die ein Fachstudium erfordern, und anderen Tätigkeiten des klassischen Fachreferats, die als nicht originär zum Aufgabenspektrum wissenschaftlicher Bibliothekar/inn/e/n gehörig bewertet werden.

Die Diskussion förderte aber auch neue Aspekte zutage: Zum einen wurde darauf verwiesen, dass das benötigte methodische Spezialwissen extrem angewachsen sei, beispielsweise für Drittmittelanträge in spezialisierten Förderprogrammen. Dieses werde in den postgradualen Ausbildungsgängen nicht vermittelt. Gleichzeitig erfordere die Arbeitswelt in Bibliotheken schon jetzt eine radikale Öffnung gegenüber anderen Branchen und Menschen mit Informationsexpertise. Der Berufsverband (also der VDB) solle gegenteilige Anreize setzen und der Überreglementierung der Zugänge ins Bibliothekswesen entgegenwirken. Diese neuen Aspekte erscheinen völlig abgelöst von der alten Diskussion, ob nun das disziplinäre Studium oder Management- und Verwaltungswissen als konstitutiv für den Beruf zu betrachten seien. Vielmehr sind sie als Hinweis zu werten, dass gegenwärtig in der Breite neue Aufgabenfelder entstehen und dass Seiteneinsteiger/innen, die die erforderlichen Spezialkenntnisse mitbringen, klare Wettbewerbsvorteile haben könnten.

2. Stellenausschreibungen und die Veränderung bibliothekarischer Berufsfelder

Die Feststellung, dass sich die beruflichen Aufgabenfelder in Bibliotheken, insbesondere die Aufgabenbereiche wissenschaftlicher Bibliothekar/inn/e/n, in den letzten Jahren stark verändern, ist nicht neu. Bereits 2011 hielt die Kommission „Zukunft der Informationsinfrastruktur – KII“ fest, dass der Betrieb der wissenschaftlichen Informationsinfrastruktur die Erweiterung der bestehenden Curricula der bibliothekarischen Ausbildungseinrichtungen erfordere.8 Der Wissenschaftsrat äußert sich 2012 noch deutlicher: In den traditionellen Berufen der Informationsinfrastrukturen finde bereits eine weitergehende Spezialisierung und Differenzierung statt – teils auch spartenübergreifend. Darüber hinaus sei auch im Bereich der akademischen Professionen die Entstehung ganz neuer Berufe und Berufsbilder mit entdifferenzierten intermediären Beschäftigungsprofilen erkennbar, die fachwissenschaftliche Kompetenz und Infrastrukturexpertise verbinden – insbesondere beim Erheben und Auswerten von Forschungsdaten.9 In diesem Zusammenhang wird erstmals eine funktionale, also nicht disziplinäre Differenzierung der Berufsfelder angesprochen, die mit der Entwicklung der Infrastrukturen einhergehen soll.

Es stellt sich die Frage, in welcher Breite die neuen Berufsfelder in den Bibliotheken tatsächlich bereits existieren und in welchem Umfang diese Kompetenzen von Bibliotheken folglich nachgefragt werden. Es liegt nahe, den Nachweis dieser neuen Berufsfelder über die Nachfragesituation, also über die konkreten Stellenausschreibungen der Bibliotheken zu führen.

Bereits im Jahr 2014 untersuchten Katrin Braun und Ulrike Brunenberg-Piel anhand von Stellenausschreibungen für Fachreferatspositionen, ob sich das darin zum Ausdruck kommende Berufsbild der Fachreferent/inn/en mit den sich erweiternden Anforderungen der Bibliotheken verändert hat. Dazu wurden Stellenanzeigen in der Mailingliste Inetbib und der Zeitschrift Bibliotheksdienst über einen Zeitraum von zehn Jahren (2003 – 2013) erfasst und ausgewertet. Als Kriterium für die Auswahl mussten die Anzeigen die Stellenbezeichnung „Fachreferent/in“ oder die Aufgaben „Bestandsaufbau“ oder „Übernahme eines Fachreferats“ im Text enthalten – somit voraussetzend, dass der Bestandsaufbau eine konstitutive Tätigkeit im Fachreferat ist.10 Die Untersuchung von Braun und Brunenberg-Piel referiert erstmals für Deutschland konkretes Zahlenmaterial über die Anforderungen bei der Besetzung von Fachreferatspositionen und liefert damit eine wichtige Ergänzung zu den thesenhaften Diskussionsbeiträgen der Vergangenheit. Die Untersuchung ist auf das Berufsbild „­Fachreferent­/­in“ eingeschränkt und fragt nach dem Anteil der Stellenanzeigen, die diesem Personenkreis neue Aufgaben im Bereich der Digitalisierung, der Langzeitarchivierung, des Elektronischen Publizierens, des Open Access, des Forschungsdatenmanagements und der Virtuellen Forschungsumgebungen in Aussicht stellen. Die Untersuchung zeigt ein noch relativ geringes Vorkommen neuartiger Aufgaben im Bereich des Fachreferats. Von 253 Anzeigen bezogen sich 16 (6,3 %) auf Digitalisierungsaufgaben, 13 auf Open Access (5,1 %) und vier (1,6 %) auf das Elektronische Publizieren. Langzeitarchivierung wurde als Tätigkeitsbereich dreimal (1,2 %) genannt, virtuelle Forschungsumgebungen nur einmal (0,4 %). Dabei muss man allerdings berücksichtigen, dass Anzeigen außerhalb der Berufsgruppe „Fachreferent/in“, selbst wenn sie im Bereich der neuen Aufgaben angesiedelt sind, in dieser Untersuchung ausgeblendet sind.

Wenn nach einer Ausdifferenzierung innerhalb des Berufs insgesamt gefragt wird, scheint es notwendig, über den Rahmen des stärker disziplinär als funktional bestimmten Fachreferats hinauszugehen und unmittelbar das Vorkommen neuer Aufgabenprofile zu untersuchen. In der US-amerikanischen Bibliothekslandschaft ist diese Entwicklung differenzierterer bibliothekarischer Berufsbilder bereits weiter fortgeschritten als in Deutschland. Zugleich wurden dort auch die wichtigsten Defizite in der Qualifikation der Berufsgruppe bereits systematisch untersucht.

3. Der Stellenmarkt für wissenschaftliche Bibliothekare/inn/e/n in den USA

Die Entwicklung des Stellenmarkts für wissenschaftliche Bibliothekar/inn/e/n im Ausland soll beispielhaft anhand des US-amerikanischen Stellenmarktes betrachtet werden, für den aktuelle Untersuchungen von Monica Maceli11 sowie Therese F. Triumph und Penny M. Beile12 vorliegen. Triumph und Beile untersuchten 957 Stellenanzeigen des Jahres 2011, die in der ALA JobLIST sowie auf der Website der Association of Research Libraries und in der Printausgabe des Chronicle of Higher Education erschienen waren, und verglichen sie mit Anzeigen der Jahre 1996 und 1988.13 Zusätzlich geforderte Abschlüsse wie beispielsweise die Promotion, ein juristischer Abschluss, ein zweiter Master-Abschluss oder sonstige nicht weiter spezifizierte Abschlüsse wurden ebenfalls erfasst. Triumph und Beile beobachteten eine starke Zunahme völlig neuer Stellenbezeichnungen gegenüber den älteren Ausschreibungen, was darauf hindeutet, dass sich die Aufgabenprofile ausdifferenzieren. Die Zunahme resultiert vornehmlich aus dem wachsenden Einsatz neuer Technologien und neu entstehender Stellen im Bereich der digitalen Bibliothek. An technologiebezogenen Aufgaben und Fähigkeiten werden in den Anzeigen vor allem webbasiertes Suchen, Online-Trainings sowie die Administration des Bibliothekssystems, Programmierkenntnisse und Webdesign genannt. Hingegen werden etwa Sprachkenntnisse immer seltener gefordert, gegenüber 1988 fand sogar ein Rückgang um 14,1 % statt.14

Formale Qualifikationen spielen in den Stellenausschreibungen eine wesentliche Rolle. Der ALA-akkreditierte Master of Library Science (MLS) wird in 90,1 % aller Stellenanzeigen gefordert, unter allen geforderten formalen Qualifikationen macht er sogar einen Anteil von 94,8 % aus. Gegenüber 1996 (90,6 %) und 1988 (98 %) wird der MLS aber zusehends weniger gefordert. Der Trend hin zu einem Verzicht auf den MLS als Eintrittsqualifikation für den Beruf verstärkt sich noch zusätzlich bei Positionen mit administrativen Aufgaben oder mit Schwerpunkt auf elektronischen Dienstleistungen. Als weitere formale Abschlüsse werden erheblich seltener ein Bachelorabschluss (2,5 %), ein nicht ALA-akkreditierter MLS (0,5 %) oder ein sonstiger Masterabschluss (1,8 %) gefordert, wobei konkrete Muster nicht erkennbar sind. Die Nennung von sonstigen formalen Abschlüssen änderte sich über die Zeit nur geringfügig, 2011 war dies in 235 von 957 Anzeigen der Fall (23,1 %). In 16,6 % der Fälle gilt ein zusätzlicher Abschluss als „erwünscht“, davon in neun Fällen die Promotion, in 102 Fällen ein sonstiger Hochschulabschluss, in acht Fällen ein juristischer Abschluss, und in 40 Fällen ein zusätzlicher Masterabschluss. Nur in 6,6 % der Fälle wird ein zusätzlicher akademischer Abschluss explizit gefordert, davon viermal die Promotion, 29mal ein sonstiger Hochschulabschluss, zehnmal ein juristischer Abschluss und 20mal ein zusätzlicher Masterabschluss.15 Auf Positionen in den Arbeitsbereichen elektronische Dienstleistungen, Administration sowie auf Positionen mit neuen Anforderungen (Datenaufbereitung, institutionelle Repositorien, Datenmanagement) wird der MLS etwas seltener gefordert als auf Positionen mit traditionellen Aufgaben. Somit stellen die Autorinnen fest, der ALA-akkreditierte MLS bleibe zwar Standardanforderung für den Eintritt in den Beruf, verliere aber langsam an Boden, insbesondere im Bereich der elektronischen Dienstleistungen und neu entstehenden Services.16

Monica Macelis Untersuchung reicht bis in die unmittelbare Gegenwart und wertet ca. 4 200 Stellenanzeigen aus, die zwischen 2011 und 2015 in der Code4lib-Jobliste erschienen waren, also in einer technologieorientierten Jobliste. Maceli beabsichtigte dabei die Gegenüberstellung von Stellenanzeigen und Curricula der ALA-akkreditierten Masterstudiengänge der Bibliotheks- und Informationswissenschaften. Die meistgenannten Stellenbezeichnungen für Bibliothekar/inn/e/n lauteten in der Reihenfolge des Vorkommens:

1. Systems Librarian

2. Metadata Librarian

3. Emerging Technologies Librarian

4. Digital Scholarship Librarian

5. Web Services Librarian

6. Digital Initiatives Librarian

7. Electronic Resources Librarian

8. Digital Projects Librarian

9. Digital Services Librarian

10. Cataloging and Metadata Librarian17

Als nicht-bibliothekarische Stellenbezeichnungen wurden von Maceli beispielsweise Data Curator oder Archivist gewertet. Die Untersuchung versäumt es leider, nach den jeweils geforderten Kompetenzen, die für Bibliothekar/inn/e/n und Softwareentwickler/innen unterschiedlich ausfallen können, zu unterscheiden, nimmt die Zusammenstellung der Kompetenzprofile also nicht getrennt zwischen bibliothekarischen und nicht-bibliothekarischen Stellenanzeigen vor. Dennoch können einige Aussagen hinsichtlich der Aufgabenprofile getroffen werden. So waren etwa nur 30 % der Stellenanzeigen Positionen für Bibliothekar/inn/e/n, die übrigen 70 % nicht. Die Trennschärfe zwischen bibliothekarischen und nicht-bibliothekarischen Positionen ist zwar unbefriedigend, wie die Beispiele Data Curator und Archivist zeigen. Dennoch wird deutlich, dass Bibliotheken deutlich häufiger nach Software­entwickler/inne/n oder Webdesigner/inne/n suchten, wenn technologieorientierte Positionen zu besetzen waren, als dass sie derartige Kompetenzen von Bibliothekar/inn/e/n erwarteten. Parallel dazu gibt es eine Entwicklung in den Curricula der bibliothekarischen Masterstudiengänge, die zunehmend Themen wie Webdesign/Webentwicklung, digitale Sammlungen oder User experience/Usability aufgreifen, also Kompetenzen, wie sie in den Stellenanzeigen gefordert werden, so dass die Frage, ob nicht zunehmend auch Absolvent/inn/en der bibliothekarischen Masterstudiengänge die technologieorientierten Positionen einnehmen (können), offen ist.18

Neue Aufgabenprofile im US-amerikanischen Bibliothekswesen können anhand der Entwicklung des Stellenmarktes also bereits über eine längere Zeit nachgewiesen werden. Der MLS als Eintrittsqualifikation hat an Bedeutung verloren, insbesondere für Aufgaben im Bereich neu entstehender digitaler Services, gleichzeitig jedoch nehmen die Curricula der Studiengänge die Impulse des Stellenmarktes auf und stellen damit zumindest potentiell eine Übereinstimmung zwischen den formalen Qualifikationen der MLS-Absolvent/inn/en und den Anforderungen der Bibliotheken her.

4. Anforderungsprofile in aktuellen Stellenausschreibungen aus den deutschsprachigen Ländern

Die Frage, welche Spezialist/inn/en mit welchen Aufgabenprofilen von den Bibliotheken im deutschsprachigen Raum eigentlich nachgefragt werden, soll anhand von 5.871 Stellenanzeigen der Online-Stellenbörse OpenBiblioJobs aus dem Zeitfenster vom 17. Juli 2012 bis 24. Juni 2015 untersucht werden. OpenBiblioJobs ist eine ehrenamtlich entwickelte und kuratierte Jobbörse. Die Stellenanzeigen werden teils von den Einrichtungen selbst in die Online-Börse eingetragen, teils von Freiwilligen. OpenBiblioJobs verfügt über eine geographische Ansicht, die zeigt, dass die Stellenanzeigen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum kommen. Sie ist folglich nicht allein von der Ausbildungssituation in Deutschland bestimmt, sondern spiegelt die Nachfragesituation umfassender. Ein Nachteil der Daten aus OpenBiblioJobs liegt darin, dass meist nur die Kurzbeschreibung (Überschrift) auswertbar ist, die Anzeigen werden nicht vollständig aufgenommen, sondern nur verlinkt, und viele Links sind nach Ablauf der Ausschreibung nicht mehr gültig.

Um Stellenanzeigen des wissenschaftlichen Bibliotheksdienstes zu identifizieren, wurde ein Grobfilter verwendet. Die Stellenanzeigen mussten dazu zunächst wenigstens eine der folgenden Zeichenfolgen enthalten:

Tabelle 1: Grobfilter für Stellenanzeigen des wissenschaftlichen Bibliotheksdienstes

*akadem*

*research*

*wissenschaft*

*E 13*

*EG 13*

*E 14*

*EG 14*

*bibliotheksoberrat*

*oberbibliotheksrat*

*referent*

*fachreferent*

*fachredakteur*

*leitend*

*leiter*

*leitung*

*direktor*

Der Filter für die Stellenanzeigen ist rein deskriptiv und gibt somit die Stichworte und Bezeichnungen wieder, die tatsächlich Verwendung finden, wenn nach Bibliothekar/inn/e/n mit wissenschaftlichem Hochschulabschluss ab der Masterebene gesucht wird.

Stellenanzeigen, die sich auf Softwareentwickler/innen bezogen und somit lediglich eine der Zeichenfolgen aus Tabelle 2, aber keine der in Tabelle 1 angegebenen Zeichenfolgen enthielten, wurden nicht als zum wissenschaftlichen Bibliotheksdienst gehörend gewertet.

Tabelle 2: Zeichenfolgen, die nicht für den Grobfilter verwendet wurden

*IT*

*informatiker*

*netzwerk*

*programmier*

*system*

Bei der Auswertung der Stellenanzeigen fielen bestimmte Aufgabenprofile besonders ins Auge. Ob zumindest ein Teil der Stellen auch (zukünftig) von Bibliothekar/inn/e/n eingenommen werden kann, ist durchaus im positiven Sinne fragwürdig. Es sind dies:

Softwareentwicklung und Softwarebetreuung E 13 TV-L

Medieninformatiker/in TV-L 11

Technische/r Projektmitarbeiter/-in im Projekt Plagiatsprävention (TV-L E 13)

Wiss. Mitarbeiter/in für die Dienstentwicklung für eResearch-Basisdienste (Vollzeit 100 %, 13 TVöDB)

Museumspädagoge/in, Kulturpädagoge/in oder vergleichbare Qualifikation

Leiter/in Öffentlichkeitsarbeit TVöD 13

Direktion ZB MED Leibniz-Informationszentrum Lebenswissenschaften und Universitätsprofessur (W3) für Informationserschließung, aufbereitung und versorgung in den Lebenswissenschaften

Offensichtlich werden Kompetenzen vorausgesetzt, über die wissenschaftliche Bibliothekar/inn/e/n nicht oder in einzelnen Fällen zumindest noch nicht verfügen. Letzteres könnte sich mit dem Erfolg neuer Studiengänge wie beispielsweise der Bibliotheksinformatik ändern.

Nach der Bereinigung der verbleibenden Stellenanzeigen um Dubletten, Ausbildungsplätze, Stellenanzeigen für Archivar/inn/e/n, Dokumentar/inn/e/n, leitende/wissenschaftliche Bibliothekar/­inn/e/n mit Bachelor- oder FaMI19-Qualifikation, wissenschaftliche Mitarbeiter/innen mit Bachelor-Qualifikation und wissenschaftliche Hilfskräfte, um technische Leitungspositionen (Magazine) und um Professuren verblieben 805 Stellenanzeigen, somit 13,7 % der Gesamtmenge aller Stellenanzeigen.20

Es ließen sich folgende Anforderungsprofile unterscheiden:

Tabelle 3: Anforderungsprofile im wissenschaftlichen Bibliotheksdienst

291 Leitungspositionen (ohne Fachreferat)

36,1 %

4,9 %
von allen 5.871
Stellenanzeigen

84 Fachreferat-Positionen (ohne Open Access,
Forschungsdaten usw.)

10,4 %

0,14 %

31 Positionen im Bereich Forschungsdienstleistungen/ Wissenschaftsmanagement

3,8 %

0,5 %

15 Positionen Open Access und wissenschaftliches Publizieren

1,8 %

0,2 %

9 Positionen im Forschungsdatenmanagement

1,1 %

0,1 %

6 Positionen E-Learning, Mediendidaktik, Learning Services

0,7 %

0,1 %

369 Fehlende Angaben

46 %

6,3 %

46 % der Stellenanzeigen konnten leider keinem Aufgabenprofil zugeordnet werden, da die Kurzbeschreibungen nicht aussagekräftig genug und die Links zu den Anzeigen nicht mehr gültig waren. Dennoch lässt sich feststellen, dass 36 % aller Stellenanzeigen Leitungspositionen in Aussicht stellten, folglich ein Schwergewicht bei den Managementaufgaben sahen, währenddem nur 18 % der Anzeigen reine Fachreferat-Positionen ohne explizite Nennung von Leitungsaufgaben darstellten. Die Managementlaufbahn überwiegt somit gegenüber einer eventuell anzunehmenden Fachlaufbahn im wissenschaftlichen Bibliothekswesen – auch wenn neue Stellenbezeichnungen und Aufgabenprofile zunehmen und eine stärkere fachliche Differenzierung stattfindet.

5117-7939-1-SP.tif

Welche Aufgabenprofile lassen sich nun im wissenschaftlichen Bibliotheksdienst anhand der Stellenanzeigen der letzten fünf Jahre außerhalb der Leitungs- und Managementaufgaben identifizieren? Dies sind in der Reihenfolge des Vorkommens:

1. Fachreferat

2. Forschungsdienstleistungen/Wissenschaftsmanagement

3. Open Access und wissenschaftliches Publizieren

4. Forschungsdatenmanagement

5. E-Learning, Mediendidaktik, Learning Services

Das Fachreferat überwiegt mit 10,4 % der Nennungen (84 von 805 Stellenanzeigen), alle anderen Fachaufgaben sind unter den Stellenanzeigen des wissenschaftlichen Bibliotheksdienstes nur im einstelligen Prozent-Bereich vertreten, E-Learning, Mediendidaktik und Learning Services sogar nur mit 0,7 % (6 von 805 Stellenanzeigen).

5117-8134-1-SP.tif

Für den Stellenmarkt in den deutschsprachigen Ländern lässt sich festhalten, dass die Übernahme von Leitungsaufgaben die häufigste Anforderung an wissenschaftliche Bibliothekar/­inn/e/n ist und bleibt. Gleichzeitig halten neue Aufgabenbereiche Einzug in die Stellenprofile. Das Fachreferat als stärker disziplinär bestimmte Aufgabenbeschreibung überwiegt gegenüber den neuen, stärker funktional bestimmten Aufgabenprofilen. Diese konkurrieren mit dem Fachreferat aber bereits im Zahlenverhältnis 2:5. Dies deutet darauf hin, dass Fachaufgaben im wissenschaftlichen Bibliotheksdienst zunehmend stärker funktional als disziplinär ausgerichtet sind. Die Top 3 der neuen Aufgaben sind dabei:

1. Forschungsdienstleistungen, Wissenschaftsmanagement21

2. Open Access, wissenschaftliches Publizieren

3. Forschungsdatenmanagement

E-Learning, Mediendidaktik und Learning Services landen weit abgeschlagen erst auf Platz 4. Dies überrascht angesichts des umfangreichen und in Bibliotheken populären Aufgabenfeldes „Teaching Library“. Es könnte darauf hindeuten, dass die Informationsvermittlung noch stärker disziplinär bestimmt als technologisch unterstützt ist, und vor allem in Stellenanzeigen für Fachreferate zum Aufgabenprofil gehört.

Die Auswertung der Stellenanzeigen zeigt auch, dass die Berufsaussichten wissenschaftlicher ­Bibliothekar/inn/e/n insgesamt positiv sind, insbesondere, wenn es ihnen gelingt, die neuen Aufgabenfelder zu besetzen. Die Landschaft der beruflichen Aufgaben für Bibliothekar/inn/e/n mit wissenschaftlicher Ausbildung differenziert sich zunehmend weiter aus, und der Anteil der Stellenanzeigen liegt prozentual über dem bisher in einer durchschnittlichen Universitätsbibliothek ausgewiesenen Anteil am bibliothekarischen Personal insgesamt. Die Differenzierung der Aufgaben innerhalb des Berufs verläuft nicht längs der Disziplinen, sondern entlang der neu entstehenden Dienstleistungen für die Forschung. Seiteneinsteiger/innen haben Wettbewerbsvorteile, wenn sie Spezialkenntnisse, die für die neuen Aufgabenfelder relevant sind, mitbringen. Die Auswertung der Stellenanzeigen zeigt, dass es ein „Modell Einheitsbibliothekar“ auch in Zukunft nicht geben wird. Die Aufgabenfelder wissenschaftlicher Bibliothekar/inn/e/n können aber durch die seit einigen Jahren stattfindende Ausdifferenzierung entlang der neuen Dienstleistungen an Kontur gewinnen.22 Allein mit Appellen, mehr Personal für neue Dienstleistungen einzusetzen, statt für die traditionelle Papierbibliothek, wird diese Veränderung nicht zu bewältigen sein. Die Anforderungen an die Ausbildungsgänge werden spezifischer – ganz gleich ob sie von den Ausbildungseinrichtungen oder durch strukturiertes Learning on the Job getragen sind.

Literaturverzeichnis

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Braun, Katrin und Ulrike Brunenberg-Piel. „Fachreferat heute: Analyse des Berufsbildes von Fachreferenten anhand von Stellenanzeigen der Jahre 2003 bis 2013.“ In MALIS-Praxisprojekte 2014. Projektberichte aus dem berufsbegleitenden Masterstudiengang Bibliotheks- und Informationswissenschaften an der Fachhochschule Köln, herausgegeben von Achim Oßwald, 189-210. B.I.T. online. Innovativ 50. Wiesbaden: Dinges & Frick, 2014.

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Maceli, Monica. „Creating Tomorrow’s Technologists. Contrasting Information Technology Curriculum in North American Library and Information Science Graduate Programs against Code4lib Job Listings.” Journal of Education for Library and Information Science 56, Nr. 3 (2015): 198–212.

Oehling, Helmut. „Wissenschaftlicher Bibliothekar 2000, quo vadis? 12 Thesen zur Zukunft des Fachreferenten.“ Bibliotheksdienst 32, Nr. 2 (1998): 247-254.

Te Boeckhorst, Peter, Horst Buch und Klaus Ceynowa. „ ‘Wissenschaftlicher‘ Bibliothekar 2000 – Hic Rhodus, hic salta!“ Bibliotheksdienst 32, Nr. 4 (1998): 686–693.

Triumph, Therese F. und Penny M. Beile. „The Trending Academic Library Job Market: An Analysis of Library Position Announcements from 2011 with Comparisons to 1996 and 1988.” College & Research Libraries 76, Nr. 6 (2015): 716–739. http://dx.doi.org/10.5860/crl.76.6.716.

VDB – Verein Deutscher Bibliothekarinnen und Bibliothekare e.V. „Position des Vereins Deutscher Bibliothekare zur Qualifikation als Wissenschaftliche Bibliothekarin / Wissenschaftlicher Bibliothekar.“ Zuletzt geprüft am 20.09.2016. http://www.vdb-online.org/wordpress/wp-content/uploads/2014/04/Position-des-VDB-zur-Qualifikation-als-wissenschaftliche_r-Bibliothekar_in-Final_18.03.2014.pdf.

VDB – Verein Deutscher Bibliothekarinnen und Bibliothekare e.V. „Thesen zum Round Table-Gespräch des VDB am 4. März – Teil 1.“ Zuletzt geprüft am 20.09.2016. http://www.vdb-online.org/wordpress/2015/02/24/thesen-zum-round-table-gesprach-des-vdb-am-4-marz-teil-1/.

VDB – Verein Deutscher Bibliothekarinnen und Bibliothekare e.V. „Thesen zum Round Table-Gespräch des VDB am 4. März – Teil 2.“ Zuletzt geprüft am 20.09.2016. http://www.vdb-online.org/wordpress/2015/03/01/thesen-zum-round-table-gesprach-des-vdb-am-4-marz-teil-2/.

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1 Alle Autoren wählten die beamtenrechtlich konnotierte Bezeichnung „höherer Dienst“ (heute auch: 2. Einstiegsamt der 2. Laufbahngruppe oder Qualifikationsebene 4).

2 Helmut Oehling, „Wissenschaftlicher Bibliothekar 2000, quo vadis? 12 Thesen zur Zukunft des Fachreferenten,“ Bibliotheksdienst 32, Nr. 2 (1998): 251.

3 Peter te Boeckhorst, Horst Buch und Klaus Ceynowa, „‘Wissenschaftlicher‘ Bibliothekar 2000 – Hic Rhodus, hic salta!“ Bibliotheksdienst 32, Nr. 4 (1998): 690.

4 Pikanterweise erlaubten sich die Autoren dennoch einen kleinen Rekurs auf die von ihnen erworbenen geistes- und sozialwissenschaftlichen Studienabschlüsse (im Gegensatz zum Chemiker Oehling): Das „akademische Fachstudium, zumal der Geistes- und Gesellschaftswissenschaften“ biete „in der Tat hervorragende Voraussetzungen zum Einstieg in die genannten Aufgabenfelder.“ Es seien „gerade die (…) formalen und analytischen Qualifikationen des ‚Generalisten‘, die unter Voraussetzungen permanenten Wandels des Berufsfeldes unentbehrlich sind − in der Bibliothek wie an fast allen anderen Arbeitsplätzen.“ Ebd. 691.

5 „Position des Vereins Deutscher Bibliothekare zur Qualifikation als Wissenschaftliche Bibliothekarin / Wissenschaftlicher Bibliothekar,“ VDB – Verein Deutscher Bibliothekarinnen und Bibliothekare e.V., zuletzt geprüft am 20.09.2016, http://www.vdb-online.org/wordpress/wp-content/uploads/2014/04/Position-des-VDB-zur-Qualifikation-als-wissenschaftliche_r-Bibliothekar_in-Final_18.03.2014.pdf.

6 „Deutscher Qualifikationsrahmen für lebenslanges Lernen,“ Bundesministerium für Bildung und Forschung, Kultusministerkonferenz, zuletzt geprüft am 20.09.2016, http://www.dqr.de/.

7 Alle Thesen sind auf der Website des VDB publiziert: „Thesen zum Round Table-Gespräch des VDB am 4. März – Teil 1,“ VDB – Verein Deutscher Bibliothekarinnen und Bibliothekare e.V., 24. Februar 2015, zuletzt geprüft am 20.09.2016, http://www.vdb-online.org/wordpress/2015/02/24/thesen-zum-round-table-gesprach-des-vdb-am-4-marz-teil-1/; „Thesen zum Round Table-Gespräch des VDB am 4. März – Teil 2,“ VDB – Verein Deutscher Bibliothekarinnen und Bibliothekare e.V., 01. März 2015, zuletzt geprüft am 20.09.2016, http://www.vdb-online.org/wordpress/2015/03/01/thesen-zum-round-table-gesprach-des-vdb-am-4-marz-teil-2/.

8 Kommission Zukunft der Informationsinfrastruktur, Gesamtkonzept für die Informationsinfrastruktur in Deutschland: Empfehlungen der Kommission Zukunft der Informationsinfrastruktur im Auftrag der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz des Bundes und der Länder (Berlin: Leibniz-Gemeinschaft, 2011), zuletzt geprüft am 20.09.2016, http://www.leibniz-gemeinschaft.de/fileadmin/user_upload/downloads/Infrastruktur/KII_Gesamtkonzept.pdf.

9 Wissenschaftsrat, Empfehlungen zur Weiterentwicklung der wissenschaftlichen Informationsinfrastrukturen in Deutschland bis 2020, Drucksache 2359-12 (Berlin: Wissenschaftsrat, 2012), zuletzt geprüft am 20.09.2016, http://www.wissenschaftsrat.de/download/archiv/2359-12.pdf.

10 Katrin Braun und Ulrike Brunenberg-Piel, „Fachreferat heute. Analyse des Berufsbildes von Fachreferenten anhand von Stellenanzeigen der Jahre 2003 bis 2013,“ in MALIS-Praxisprojekte 2014. Projektberichte aus dem berufsbegleitenden Masterstudiengang Bibliotheks- und Informationswissenschaften der Fachhochschule Köln, hrsg. Achim Oßwald, B.I.T. online. Innovativ 50 (Wiesbaden: Dinges & Frick, 2014), 193.

11 Monica Maceli, „Creating Tomorrow’s Technologists. Contrasting Information Technology Curriculum in North American Library and Information Science Graduate Programs against Code4lib Job Listings,” Journal of Education for Library and Information Science 56, Nr. 3 (2015): 198–212.

12 Therese F. Triumph und Penny M. Beile, „The Trending Academic Library Job Market. An Analysis of Library Position Announcements from 2011 with Comparisons to 1996 and 1988,” College & Research Libraries 76, Nr.6 (2015): 716–739, http://dx.doi.org/10.5860/crl.76.6.716.

13 Wissenschaftliche Bibliothekar/inn/e/n in den USA (academic librarians) verfügen meist über die formale Qualifikation als Master of Library Science (MLS) bzw. andere vergleichbare Abschlüsse wie Master of Library and Information Science (MLIS) oder Master of Information Studies/Science (MIS).

14 Triumph und Beile, „The Trending Academic Library Job Market“, 727.

15 Ebd.: 730.

16 Ebd.: 735.

17 Maceli, „Creating Tomorrow’s Technologists“, 206.

18 Ebd.: 211.

19 Fachangestellte/r für Medien- und Informationsdienste.

20 An meiner eigenen Bibliothek, der Universitätsbibliothek der FAU Erlangen – Nürnberg, sind nur 10,3 % der Beschäftigten wissenschaftliche Bibliothekar/­inn/e/n. Der höhere Anteil von entsprechenden Stellenanzeigen an der Grundgesamtheit deutet auf eine gestiegene Nachfrage nach entsprechend qualifiziertem Personal hin.

21 Hierbei handelt es sich häufig um Projektmanagement im Drittmittelbereich, es wirkt sich die stärkere Forschungsbezogenheit der ausschreibenden Bibliotheken aus (dies sind insbesondere die zentralen Fachbibliotheken der Leibniz-Gemeinschaft). Im Zentrum steht das Antragsmanagement für maßgeschneiderte Forschungsinfrastrukturen.

22 Sehr illustrativ dazu die Präsentation von Achim Bonte, „Der wissenschaftliche Dienst in der Digitalen Bibliothek. Was kommt nach dem Fachreferentensystem?“ (anlässlich der Fortbildung des VDB „Berufsbild Wissenschaftliche(r) Bibliothekar(in) heute“, Frankfurt/M., 30. September, 2014), zuletzt geprüft am 28.11.2016, http://www.slideshare.net/Achim_Bonte/der-wissenschaftliche-dienst-in-der-digitalen-bibliothek-was-kommt-nach-dem-fachreferentensystem-39650127.